Pirmasens Hugo-Ball-Gesellschaft erhält Schriftstücke aus dem Nachlass eines Forschers

nachlass alfred merscher, foto hugo-ball-gesellschaft - eckhard faul

Die Hugo-Ball-Gesellschaft hat aus den Händen von Jost Merscher aus Hannover ein umfangreiches Konvolut mit Materialien und Dokumenten zu Hugo Ball erhalten. Es stammt aus dem Nachlass seines Vaters Alfred Merscher (1922 bis 1999), der aus Neunkirchen/Saar stammt. Merscher studierte ab 1947 in Mainz Germanistik und Geschichte. Er wollte über Hugo Ball promovieren, brach sein Vorhaben allerdings Anfang der 1950er Jahre ab. Es wäre die erste Dissertation zu Ball gewesen.

Der Nachlass besteht vor allem aus Vorarbeiten dazu. Merscher nahm Kontakt zu Balls Stieftochter Annemarie Schütt-Hennings auf, mit der er nicht nur Briefe wechselte, sondern die er auch in der Schweiz besuchte. Unter anderem überließ sie ihm einige Originaldokumente, etwa einen Brief von Emmy Hennings an Hugo Ball, Blätter mit Exzerpten Balls oder ein Buch von Tomáš Masaryk mit zahlreichen Randnotizen des Autors. Darüber hinaus liegen im Nachlass Merschers etliche Originalausgaben der „Freien Zeitung“, bei der Ball als Redakteur arbeitete, ein zuvor nicht bekannter von Ball verfasster maschinenschriftlicher Artikel über Carl Sternheims Roman „Europa“, der im diesjährigen Hugo-Ball-Almanach erstmals veröffentlicht wurde, und Postkarten des Schweizer Philosophen Max Picard.

Nach einem Besuch der Hugo-Ball-Sammlung im vergangenen Jahr hatte sich Jost Merscher Pirmasens als zukünftigen Aufbewahrungsort des Konvoluts vorstellen können. Der nun der Hugo-Ball-Gesellschaft überlassene Nachlass wird innerhalb der Hugo-Ball-Sammlung der Wissenschaft und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

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