Pirmasens Heimatforscher Weber: Würdigung für Slodki überfällig

Der Pirmasenser Stadtrat wird sich am Montag mit der Umbenennung des Winzler-Tor-Platzes befassen. Den Vorschlag, ihn nach Walte
Der Pirmasenser Stadtrat wird sich am Montag mit der Umbenennung des Winzler-Tor-Platzes befassen. Den Vorschlag, ihn nach Walter Slodki zu benennen, befürwortet jetzt auch Otmar Weber.

Die Fraktion Linke-Partei fordert am Montag im Pirmasenser Stadtrat, den Winzler-Tor-Platz in Walter-Slodki-Platz umzubenennen. Diese Forderung unterstützt der Dahner Otmar Weber. „Walter Slodki hat sich in schwieriger Zeit um Pirmasens verdient gemacht. Dafür hätte ihm schon längst die Anerkennung seiner Vaterstadt gehört“, schreibt Weber in einer Stellungnahme.

Otmar Weber hat sich der Erforschung des jüdischen Lebens und der jüdischen Kultur in der Pfalz und insbesondere im Dahner Raum verschrieben. Ende April verlieh ihm Staatsminister Konrad Wolf in Mainz das Bundesverdienstkreuz und würdigte Weber als „unermüdlichen Kämpfer gegen das Vergessen“. Weber erinnert daran, dass die jetzt von Frank Eschrich vorgetragene Umbenennung des Winzler-Tor-Platzes in Walter-Slodki-Platz schon vor Jahren von Gerhard Heil gefordert und mehrmals angemahnt worden sei.

„Es wundert mich sehr, dass die Stadt Pirmasens sich seit Jahrzehnten schwertut, die Leistung Walter Slodkis für seine Vaterstadt entsprechend zu würdigen, wo doch gerade er sich selbstlos für Pirmasens eingesetzt hat. Walter Slodki wurde als Jude aus seiner geliebten Stadt Pirmasens verjagt und kam als Erster mit ausgestreckter Hand zurück“, führt Weber aus. Slodki habe ab 1946/47 den Bezug zu seiner Heimatstadt gesucht. Notleidende Bekannte habe er mit Care-Paketen unterstützt. Schon 1948 habe er die Verbindung zu seiner alten Firma aufgenommen „und eine ausführliche Korrespondenz mit der von ihm so geschätzten Familie Schön geführt“. Slodki habe Pirmasenser Schuhfabrikanten den Weg für Exportmöglichkeiten in die USA zu einer Zeit geebnet, „als dort das Wort Deutsch noch ein Unwort war. 1953 hielt er auf der Schuhmesse in Pirmasens vor Unternehmern ein fünfseitiges Fachreferat über neue Fertigungsmethoden, um ihre Exportchancen in die USA zu optimieren“, ergänzt der Heimatforscher und schließt: „Walter Slodki war trotz allem in seinem Herzen ein Pirmasenser geblieben!“

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