Pirmasens Hauensteins nächste Auswärtsschlappe

WORMS. Die eine Serie riss, die andere verlängerte sich: Bei der zuvor zwölfmal hintereinander sieglosen TSG Pfeddersheim hat der SC Hauenstein seine vierte Auswärtsniederlage in Folge in der Fußball-Oberliga hinnehmen müssen. Allerdings: Da auch der FSV Salmrohr am Samstag unterlag, beträgt der Abstand des SCH zum wertvollen zweiten Tabellenplatz weiterhin nur einen Punkt. Die Differenz zu Spitzenreiter FK Pirmasens wuchs jedoch auf sieben Zähler.

„Zu passiv“ fand Hauensteins Trainer Sascha Hildmann den Auftritt seiner Mannschaft in der ersten Halbzeit. „Danach haben wir alles nach vorne geworfen. Da war ich mit dem Engagement zufrieden.“ Bitter für das Gäste-Team: das 1:0 der TSG, denn es fiel nach knapp einer halben Stunde so gut wie aus dem Nichts. „Wer den ersten Fehler macht, der wird wahrscheinlich verlieren“, ahnte Hildmann. Bis zum 1:0, das ja dann zum „Tor des Tages“ werden sollte, hatte keine der beiden Mannschaften eine richtige Einschussmöglichkeit. Nicht, dass die Partie ein schwaches Niveau hatte, nein, es lag vor allem an den überragenden Abwehrreihen auf beiden Seiten. Die beiden Viererketten ließen kaum etwas zu, technisch versierte Außenverteidiger, kopfballstarke Innenverteidiger, dazu mit Raphael Marhöfer (SCH) und Thorsten Müller (TSG) zwei fehlerfreie Torhüter. Somit spielte die 1:0-Führung den Rheinhessen gnadenlos in die Karten. In der 27. Minute drang der quirlige, stets gefährliche Offensivmann Enis Aztekin rechts in den Strafraum ein, flankte knapp vor der Grundlinie scharf und flach nach innen, wo Bartosz Franke in einem Pulk den Fuß an den Ball bekam und aus fünf Metern trocken und unhaltbar einschoss. Ausgerechnet Franke, war er doch in der Winterpause von Hauenstein nach Pfeddersheim gewechselt. Dort kann er nach Herzenslust zeigen, welch ein gestandener Oberligaspieler er doch ist, zum Beispiel nach vielen Jahren in der starken Oberliga Baden-Württemberg beim VfR Mannheim. In Pfeddersheim leidet Top-Stürmer Marcel Veek immer noch an seiner halbjährigen Pause und wird – wenn überhaupt – meist in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Ein anderer TSG-Stürmer, Kevin Gotel, hat nach einem Niereneinriss im letztjährigen Verbandspokal-Halbfinale gegen Gonsenheim für mindestens ein Jahr Sportverbot. Mit anderen Worten, Franke ist im TSG-Sturm die uneingeschränkte Nummer eins – und nutzt dies auch aus. Zum Matchwinner auf Hauensteiner Seite hätte in Durchgang zwei Milot Berisha werden können. Ein Vorwurf ist dem Stoßstürmer allerdings nicht zu machen, denn er fand schlicht und einfach in TSG-Torwart Müller seinen Meister. Milots Kopfball vom Elfmeterpunkt nach Brechtels Flanke (55.) war haargenau platziert, doch Müller fischte mit seinen langen Armen den Ball aus dem Winkel. Ebenso glanzvoll parierte Müller nach einem Berisha-Solo in der 69. Minute. Knapp zehn Minuten später war erneut Berisha zur Stelle, konnte aber einen Freistoß von Guillaume Paul per Kopf nicht verwerten. Selbstredend fuhren auf der anderen Seite die Pfeddersheimer einige Konter. So auch in der 79. Minute, als Dennis Seyfert und Franke alleine aufs Hauensteiner Tor zuliefen, jedoch das Kunststück fertigbrachten, sich gegenseitig ins Abseits zu stellen. „Zuletzt sind wir Risiko gegangen und mussten die Konter von Pfeddersheim in Kauf nehmen“, gestand Hildmann, der sich hinterher beklagte, dass seine Mannschaft nicht wenigstens einen Handelfmeter bekommen hat. Allerdings: Hildmann kritisierte von Anfang an fast jede noch so kleine – und meist richtige – Entscheidung des Schiedsrichters und stand folgerichtig nach einer Ermahnung kurz vor der Verbannung auf die – nicht vorhandene – Tribüne.

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