Pirmasens Harte Rocker mit Herz

Die Bands „Ivory Night“ aus Kaiserslautern, „Ozzburn“ aus Zweibrücken und die Lokalmatadore von „Nasty Five“ spielten am Samstag ohne Gage für den guten Zweck im Pirmasenser Musikclub „Schwemme“. Und erleben wollten dieses zwölfte Benefizkonzert für das Tierheim rund 125 Besucher.

Los ging der Rock-Abend mit der Band „Nasty Five“, die die Anheizerrolle übernahm. Seit 2013 singt dort Susi Wallitt, die auch bei „Brotherhood“ am Mikrofon steht, und hievt die Band eine ganze Stufe höher. Die Coverband legte ihr Augenmerk wie üblich auf Songs des 80er Jahre Heavy Metals wie die stampfende Hymne „You’ve Got Another Thing Coming“ von „Judas Priest“, den „Kiss“-Hit „Lick It Up“ oder den „Metallica“-Knüller „For Whom The Bell Tolls“. Insbesondere bei „Perfect Strangers“ der britischen Legende „Deep Purple“ konnte Wallitt glänzen und mit dem gar nicht so einfach zu spielenden „Panama!“ von „Van Halen“ brachte „Nasty Five“ sogar eine kleine Überraschung. Insgesamt sollte die Band die Setlist mehr auf Wallitt zuschneiden und eher Songs von „Whitesnake“, „Doro“, „Manowar“ oder „Iron Maiden“ interpretieren, da die stimmliche Phrasierung der Frontlady hierfür wie geschaffen ist. „Ozzburn“ gehört zu den besten Tributebands im Heavy Metal und auch beim zweiten Konzert in der „Schwemme“ unterstrichen die Musiker um Sänger Markus Wille, der Zweibrücker Kopie von Ozzy Osbourne, dies ausdrücklich. Es macht unglaublich Spaß, sich eine Show dieser Formation anszusehen, denn hier gehen Spielfreude, instrumentales Können und Willes stimmliche Nähe zu Osbourne sowie sein äußere Erscheinungsbild Hand in Hand. Aufgrund der relativ kurzen Spielzeit von einer Stunde hat „Ozzburn“ die Songs von „Ozzy“ und „Black Sabbath“ gemischt, denn normalerweise spielt die Band zwei getrennte Sets. Eröffnet wurde der Auftritt von „War Pigs“, gefolgt von „Children Of The Grave“ und dem Ozzy-Hit „I Don’t Know“. Schloss man die Augen für einen Augenblick, glaubte man tatsächlich der „Prince Of Darkness“ und sein Gefolge würden auf der Bühne spielen. Großen Anteil an der Authentizität der Band hat Gitarrist Lehberger, der insbesondere bei den Soli der Songs „Crazy Train“ und „Mr. Crowley“ zu Höchstform auflief und den Original-Sound von Randy Rhoads auf die begeisteren Zuschauer losließ. Doch auch die restlichen Musiker sind Könner auf ihrem Gebiet und so konnte „Ozzburn“ restlos begeistern. Die Musiker von „Ivory Night“ sind Profis – zumindest bei der Bühnenpräsentation. Das Quartett zeigte sich auf einem exzellenten spieltechnischen Niveau. Vor allem die Riffs, Leads und Soli des Gitarrentandems Tilmann Ruby und Patrick Fuchs waren vorbildlich. Das superbe hochmelodische Epos „Salvation Is An Honest Man“ war der Höhepunkt des Programms. Danach wurden fünf Songs von „Iron Maiden“, darunter „Run To The Hills“ und „Fear Of The Dark“ geboten, die von den Fans standesgemäß abgefeiert wurden. Eine harsche Version des „Motörhead“-Klassikers „Ace Of Space“ beschloss dann ein überaus gelungenes Konzert, mit dem die Musiker unterstrichen, dass auch sie ein Herz für Tiere haben.

x