Pirmasens Handball-Pfalzliga: Klare Angelegenheit nur auf dem Papier

1090 Zuschauer erlebten im März 2017, wie TSR-Torwart Norman Dentzer diesen Wurf des Dahners Felix Kissel parierte. Beobachter i
1090 Zuschauer erlebten im März 2017, wie TSR-Torwart Norman Dentzer diesen Wurf des Dahners Felix Kissel parierte. Beobachter im Hintergrund: Max Hubele, der heute der TSR-Spielmacher sein könnte.

Tolle Stimmung darf man heute Abend in der TSR-Halle erwarten. Denn dort ist um 20 Uhr Anwurf zum Derby zwischen der TS Rodalben und dem abstiegsbedrohten TV Dahn.

«RODALBEN/DAHN.» Auf dem Papier sollte das eine klare Angelegenheit für die noch auf die Vizemeisterschaft hoffenden Handballer der Turnerschaft Rodalben (16:10 Punkte) werden, schließlich gewann der TV Dahn diese Saison nur zweimal gegen das sieglose Schlusslicht MFSG Göllheim. Doch auch dieses Derby hat seine eigenen Gesetze. So auch im vergangenen Jahr, als beim Fanprojekt „1000 plus“ für die Rodalber nicht mehr als ein 27:27-Unentschieden heraussprang. Außerdem können die TSR-Asse Jonas Baumgart (Hüftverletzung beim Spiel in Göllheim) und Lukas Baumgart (Knieverletzung im Training) mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht spielen. „Sollten die Baumgart-Brüder ausfallen, muss mein Sohn Max in die Rolle des Spielmachers schlüpfen“, merkt TSR-Teammanager Hubert Hubele an. Patrick Seitz und Sven Köllermeyer rücken aus der zweiten Mannschaft in den Pfalzligakader auf. David Saradeth hat nach dem Prüfungsstress an der Uni noch Trainingsrückstand.

Skepsis vor dem Spiel

So geht Rodalbens Co-Spielertrainer Norman Dentzer, der diese Woche den beruflich verhinderten Chefcoach Johannes Matheis vertrat, mit Skepsis in das Spiel: „Egal, welchen Tabellenplatz Dahn belegt – Derby bleibt Derby, da werden viele über sich hinauswachsen.“ Der heute wieder an der Außenlinie stehende Matheis will auf den glatten 33:23-Hinspielsieg in der Wasgaustadt aufbauen, bei dem seine Vorgaben gut umgesetzt wurden. „Wir wollen es besser als beim Heimderby im Vorjahr machen. Dabei möchte ich mehr auf uns als auf den Gegner schauen“ sagt Matheis. „Klar ist, dass wir als krasser Außenseiter nach Rodalben fahren“, sagt angesichts der zahlreichen Ausfälle Dahns Spielertrainer Sebastian Kriebel, der eine „extrem junge Mannschaft“ ankündigt. Mit dieser wolle er „mutigen und frechen Handball“ spielen lassen – so wie zuletzt beim Heimsieg gegen das Schlusslicht aus Göllheim.

Hoffnungsträger im gebeutelten Team

David Link und Philipp Defibre konnten bei dem 27:26-Erfolg begeistern und sind nun sogar Hoffnungsträger im so arg gebeutelten Dahner Team. Diesem fehlen mit dem noch an einer Muskelverletzung laborierenden Jonas Goll und dem studienbedingt ebenso nicht einsatzfähigen Thomas Tomschik zwei weitere Spieler aus dem Team, das im Vorjahr in Rodalben ein überraschendes Unentschieden schaffte. Kriebel: „Ich habe nur noch drei Spieler in meiner Mannschaft, die damals mit dabei waren.“ Er hofft heute Abend auf zahlreiche Unterstützer aus Dahn, die seiner Mannschaft „Auftrieb geben“ sollen, um in der sehr lauten TSR-Sporthalle befreit aufspielen zu können. Kriebel ist bewusst, dass seine Mannschaft auf einen Gegner trifft, der den Dahnern in Sachen Erfahrung, Eingespieltheit und individueller Klasse deutlich überlegen ist. Kriebel mag nicht auf die noch aufholbaren Rückstände auf Kaiserslautern-Dansenberg II (7:19 Punkte) und Ruchheim (8:18) schauen, sondern verdeutlicht: „Mein Ziel ist es jetzt einfach, die Spieler und die Mannschaft weiter zu entwickeln, Sicherheit in die Abläufe zu bekommen. Wir schauen dabei nur von Woche zu Woche.“

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