Pirmasens Guter Start mit Lego-Produkten

Alltag im Internethandel der Integrationsgesellschaft in der Forellenstraße: Timo Müller holt die von den Kunden bestellten Prod
Alltag im Internethandel der Integrationsgesellschaft in der Forellenstraße: Timo Müller holt die von den Kunden bestellten Produkte aus den Regalen und legt sie zur Verpackung in die Kunden-Box.

Kann die Integrationsgesellschaft Kaiserslautern, Betreiberin der Gartenschau, auch Internethandel? Die Frage lässt sich nach einem Jahr Betrieb und Erfahrung damit durchaus mit einem Ja beantworten. Auch wenn der Handel mit Lego-Produkten derzeit noch rote Zahlen schreibt.

Mit einem solchen Umsatz hatte die Integrationsgesellschaft Kaiserslautern für das erste Jahr nicht gerechnet. Der Internethandel mit Lego-Produkten läuft auf einen Umsatz von drei Millionen Euro in den vergangenen zwölf Monaten zu, wie der Geschäftsführer der Integrationsgesellschaft, David Lyle, im RHEINPFALZ-Gespräch mitteilte. Allein seit dem 1. Januar dieses Jahres gaben bisher 25.998 Besucher auf der Internetseite steinehelden.de Bestellungen auf und sorgten für einen Umsatz von 2,43 Millionen Euro. Damit hat der im vergangenen Jahr als neues Geschäftsfeld der Integrationsgesellschaft, einem Unternehmen unter der Führung der Lebenshilfe Westpfalz, aus der Taufe gehobene Internethandel mehr erreicht, als man ursprünglich erwartet hatte. In den zurückliegenden zwölf Monaten hatte die Internetseite 180.000 Besucher, davon hatten 35.000 Besucher auch Produkte bestellt. Profitabel ist der Internethandel trotz des guten Starts und trotz des hohen Umsatzes freilich noch nicht. Der Handel, der in einer Halle in der Forellenstraße, einen Steinwurf von der Gartenschau entfernt, beheimatet ist, arbeitet noch defizitär. Für eine Markteinführung des Handels ist das aus Sicht von Lyle aber in den ersten zwei Jahren nichts Außergewöhnliches. Der sogenannte Rohertrag liegt derzeit erst bei 18 Prozent, 20 Prozent sind nach Einschätzung Lyles aber notwendig, um kostendeckend zu sein. Dazu will Lyle die Angebotspalette des Internethandels über Lego hinaus erweitern und vier bis sechs Millionen Euro an Umsatz anstreben. Vor diesem Hintergrund ist auch die beabsichtigte Verlagerung des Internethandels an die Pariser Straße zu sehen. Er soll im Obergeschoss der geplanten Autopflegestation entstehen, die die Integrationsgesellschaft am Standort P300 zusammen mit einer Tankstelle und einem Cap-Markt auf dem Areal des früheren Eisenbahnausbesserungswerks verwirklichen will. Damit würde die Betriebsfläche des Internethandels von derzeit 500 Quadratmeter um weitere 2000 Quadratmeter wachsen. Die ursprüngliche Sorge, mit dem Internetauftritt den notwendigen Bekanntheitsgrad nicht so schnell zu erreichen, erwies sich nach den Worten Lyles als unbegründet. Man habe die Erfahrung gemacht, so der Geschäftsführer, dass die Kaufentscheidung der Kunden auf zwei einfachen Kriterien beruht: dem Preis im Vergleich zu anderen Anbietern im Internet und der Bewertung der Leistungsfähigkeit durch Kunden. Bei der Bewertung hat der Internethandel der Integrationsgesellschaft noch Nachholbedarf. Zwar erreicht er fünf Sterne, die höchstmögliche Stufe bei allen Bewertungen. Er hinkt aber bei der Anzahl der Bewertungen gegenüber anderen Anbietern noch deutlich hinterher. Das verunsichert noch Kunden, befindet Lyle. Gut aufgestellt sieht Lyle den Internethandel mit seinen derzeit rund zehn Mitarbeitern bei der Bearbeitung von Kundenaufträgen. „Wir haben ein effizientes System. Eine Bestellung, die heute eingeht, wird am nächsten Vormittag bearbeitet und ist einen Tag darauf beim Kunden.“

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