Pirmasens Großer Kampf, starke Abwehr

«Dahn.»Legt man die Leistung beim 24:23 (12:11) am Samstagabend gegen den TuS Kaiserslautern-Dansenberg zugrunde, dann ist der TV Dahn noch lange nicht aus der Handball-Pfalzliga abgestiegen. Der dritte Saisonsieg des leidenschaftlich kämpfenden Tabellenvorletzten basierte auf einer sehr guten Abwehrleistung.
Die Dahner machte zunächst individuelle Fehler im Angriff und hätten noch höher als 0:2 zurückliegen können, wenn Torhüter Marcel Kunz nicht zwei weitere gute Möglichkeiten der Dansenberger zunichtegemacht hätte. In der Abwehr packten die Gäste zu, was zu insgesamt acht Strafwürfen führte. Jonas Goll verwandelte alle acht Siebenmeter für den TVD, den ersten zum 1:2 (8.). Als Philipp Defiebre in der 12. Minute zum 4:4 ausglich und Thomas Tomschik gleich danach zur 5:4-Führung einwarf, bemerkte man zum ersten Mal, dass sich auch 180 Zuschauer in der Halle befanden, die sich mit dem couragierten Spiel der Dahner Mannschaft anfreundeten. Axel Kuntz traf zum 8:5 (15.), Felix Kissel zum 9:6 (18.). TuS-Trainer Florian Lammerring legte die grüne Karte auf den Zeitnehmertisch – Auszeit. Was seine Mannschaft da spielte, konnte ihm nicht gefallen. Doch Dahn erhöhte danach durch einen weiteren Goll-Siebenmeter auf 10:6, und im TVD-Tor schien Kunz besonders die Bälle vom sehr agilen Robin von Lauppert und von Tobias Wächter fast magisch anzuziehen. „Rückkehrer“ Sören Söllner, der Dahns Spiel durch seine Präsenz und seine Spielweise enorm belebte, warf das 12:9. Im Anschluss wurden die Gäste aber in Abwehr und Angriff besser. Von Lauppert und Jordi Neumann verkürzten – nur noch 12:11. Dazwischen musste TVD-Spielertrainer Sebastian Kriebel auf die Strafbank, weil er Wächters Tempogegenstoß unterbunden hatte. Dahn startete gut in die zweite Hälfte. Zwei Tore von Felix Kissel brachten das 14:12, und Kunz hielt einen Siebenmeter von Maximilian Dettinger. Dann erhielten Söllner und Philipp Käflein Zeitstrafen. Die Wasgaustädter hatten für eine Minute zwei Mann weniger auf dem Feld, kassierte aber nur ein Tor von Dettinger zum 14:13, weil Wächter einen Siebenmeter an den Pfosten setzte. Dann doch der Ausgleich: Timo Holstein zum 15:15 (42.). Das Spiel wird hektischer – und Dahn gerät in Rückstand: Wächter zum 16:17, von Lauppert zum 17:18, Dettinger zum 18:19. Goll glich mit seinem ersten Feldtor zum 21:21 aus. Das Spiel wogte hin und her. Die Dahner kämpften, stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Nun traf ihr Trainer die entscheidende taktische Maßnahme. Kriebel ließ ab der 55. Minute von Lauppert durch David Link in kurze Manndeckung nehmen. Der Motor der Gäste stotterte, Dahn mobilisierte noch einmal seine ganzen Kräfte. Goll traf per Siebenmeter zum 23:22. Noch 2:14 Minuten waren zu spielen. Es schien kein Tor mehr zu fallen. 31 Sekunden vor Schluss nahm Kriebel noch mal eine Auszeit. Der letzte Angriffszug wurde besprochen. Söllner setzte zum Torwurf an, von Lauppert riss ihn um – Rote Karte für den besten Dansenberger. Goll blieb auch bei seinem Siebenmeter eiskalt und verwandelte zum 24:22. Das war die Entscheidung. Dass Benjamin Jusufbegovic den in der 50. Minute eingewechselten TVD-Keeper Philipp Trogler in der letzten Spielsekunde noch überwand, war zweitrangig. So spielten sie TV Dahn: Kunz (ab 50. Trogler) - Defiebre (4), Goll (9/8), Kriebel (1) - Kissel (3), Käflein (1) - Söllner (3); A. Kuntz (1), Link (1), Tomschik (1), Dauenhauer, Farbacher Spielfilm: 3:3 (10.), 8:5 (16), 10:7 (22.), 12:11 (Halbzeit), 13:12 (35.), 14:14 (40.), 18:19 (49.), 22:22 (56.), 24:23 (Ende) - Siebenmeter: 8/8 - 4/2 - Zeitstrafen: 3 - 4 - Rote Karte: Robin von Lauppert (60. ) - Beste Spieler: Kunz, Söllner, Kriebel - von Lauppert, Wächter, Dettinger - Zuschauer: 180 - Schiedsrichter: Spies/Theis (Mutterstadt/Frankenthal).