Pirmasens „Große Namen, so groß es geht“

Eine Ausstellung mit Werken von Xaver Mayer soll der krönende Abschluss des Jahres in der Alten Post sein.
Eine Ausstellung mit Werken von Xaver Mayer soll der krönende Abschluss des Jahres in der Alten Post sein.

Große Namen sollen in der Pirmasenser Alten Post für große Besuchermengen sorgen, verkündete am Dienstagabend die Koordinatorin der Alten Post, Charlotte Veit, im Kulturausschuss der Stadt. 2019 sollen Salvador Dalí, das Bauhaus, Heinrich Bürkel, Fototage und zum krönenden Schluss Xaver Mayer die Besucherfrequenz hoch halten. Und Sonja Mäß vom Kulturamt will eine kleinere Neuauflage des Industriekultur-Spektakels vom vergangenen Jahr wagen.

„Wir brauchen große Namen, so groß es geht“, gab Veit im Kulturausschuss die Linie für ihre Ausstellungsplanung vor. Mit der Dalí-Ausstellung sei ein Anfang gemacht. Veit will sich jetzt auf die Suche nach anderen Kunstsammlern machen, die weitere große Künstler nach Pirmasens bringen könnten. In diesem Jahr werde eine Ausstellung zum Bauhaus und den Folgen für Pirmasens Akzente setzen. Hierbei werden nicht nur die Gebäude wie das Stadtbad, als vom Bauhaus inspiriert, beleuchtet. Veit hat Annemarie Schütt-Hennings ausgegraben, die als Tochter von Emmy Hennings und damit Stieftochter Hugo Balls zumindest indirekt mit Pirmasens verbunden war. Schütt-Hennings war eine der Studentinnen am Bauhaus. Den 150. Todestag Heinrich Bürkels will Veit mit Stücken aus dem riesigen Archiv der Stadt bestücken und dabei den Schwerpunkt auf die von Bürkel gezeichnete und gemalte Architektur legen. Die Stipendiaten von Schloss Balmoral gehören in diesem Jahr wie auch 2020 zum Programm in der Alten Post, wie auch die Fototage, die im November wieder für Besucherandrang sorgen dürften. Regionale Künstler will Veit ebenfalls als festen Programmpunkt mit Sonderausstellungen in der Alten Post beibehalten. „Angedacht“ sei hier zum Jahresabschluss eine Ausstellung mit Werken von Xaver Mayer, der in Pirmasens geboren wurde, aber seit Jahrzehnten in Landau lebt. Xaver Mayer gilt bei seinen vielen Ausstellungen in der Dahner Kreisgalerie immer als der Publikumsmagnet schlechthin. Für 2020 hat die Koordinatorin hochkarätige Kunst der dadaistischen Frauen in einer Gruppenausstellung vorgesehen. Unter anderem sollen Werke von Hannah Höch und natürlich Emmy Hennings zu sehen sein. Einen Ausflug nach Japan unternimmt die Alte Post anschließend mit dem Maler Utagawa Hiroshige, der im 19. Jahrhundert stilprägend für die japanische Kunst gewesen sein soll. Die rund 100 Drucke von Hiroshige wird ein Sammler zur Verfügung stellen. Als Künstler der Region wird der Kaiserslauterer Heinrich Steiner mit einer Einzelausstellung gewürdigt. Der 2009 verstorbene Steiner lebte viele Jahr in Italien. Seine Bilder erinnern stilistisch an Van Gogh. Was der Kunstverein im kommenden Jahr plant, sei dagegen noch nicht genau geklärt, so Veit. Im Rahmen des Kultursommers will Sonja Mäß, die für die Programmplanung des Kulturamts verantwortlich ist, auf jeden Fall wieder ein Spektakel wie im vergangenen Jahr auf die Beine stellen. „Das war eine tolle Sache“, schwärmte Oberbürgermeister Bernhard Matheis von der „Industriekultur“, so der Titel des Spektakels an verschiedenen Plätzen in der Stadt. Mit Beratung und Unterstützung vom Land habe diese Veranstaltung realisiert werden können, so Matheis. Und das Land habe die Stadt auch dieses Jahr aufgefordert, wieder Vergleichbares anzubieten. Titel wird diesmal „Heimaten“ sein. Neben Auswanderung und Zuwanderung soll auch die Suche nach der Heimat in sich selbst im Mittelpunkt stehen. Als Termin hat Mäß die drei Tage vom 23. bis 25. August anvisiert. Die Grundstruktur des Spektakels werde wie im vergangenen Jahr sein, allerdings nicht mehr ganz so groß. Bernd Adler (CDU) regte im Kulturausschuss an, die Vermarktung in diesem Jahr besser zu machen. Der Titel „Industriekultur“ sei zu sperrig gewesen. Es sollte besser so kommuniziert werden, dass jeder weiß, was gemeint ist, forderte der Christdemokrat. Das neue Programm der Alten Post ist jetzt mit Ausnahme der Bauhaus-Ausstellung komplett von Charlotte Veit auf den Weg gebracht worden. Ihre Vorgängerin Cecile Prinz hatte noch die Bauhaus-Ausstellung angestoßen. Andere Projekte von Prinz – wie eine umstrittene Ostereier-Ausstellung – haben sich „zerschlagen“, wie Matheis im Ausschuss erläuterte. Seit August ist Veit bei der Stadt. Damit sei die Alte Post wieder personell gut besetzt und eine Ausweitung der kunstpädagogischen Angebote möglich, so der Oberbürgermeister. Die bisher nur befristet seit März 2017 angestellte Denise Kamm habe ein unbefristetes Arbeitsverhältnis erhalten, teilte Matheis weiter mit.

Ein Industriekultur-Spektakel soll es im August wieder geben.
Ein Industriekultur-Spektakel soll es im August wieder geben.
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