Pirmasens Gottesdienst am Reformationstag: Wenn Luther auf Mephisto trifft
Kirche muss sich ändern – Nur wie? Die Frage, die vor Jahrhunderten schon Martin Luther umtrieb, hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Beim zentralen Gottesdienst zum Reformationstag stand sie ebenfalls im Mittelpunkt. „Eigentlich wollten wir Pirmasens rocken und auf dem Schlossplatz ein ganz niederschwelliges Angebot schaffen“, gestand Dekan Ralph Krieger angesichts des wetter-bedingten Umzuges in die Lutherkirche. Dort fanden sich rund 80 Besucher ein, auf die ein originell gestaltetes Programm wartete. „Wir entführen Sie ins Mittelalter, damit wir in der Gegenwart ankommen und die Zukunft in den Blick nehmen“, umschrieb der Dekan die Intention hinter dem Live-Theater als zentralem Bestandteil des Gottesdienstes. Hier diskutierten Luther alias Marcus Apreck und „Mephisto“ Patrick Pöhle miteinander, zollten sich aber gleichzeitig Respekt. Der Mensch von heute lasse sich weder von der Kirche noch vom Staat etwas sagen, erkannte der Teuflische, und Luther kündigte an, „dem Volk aufs Maul zu schauen und zu fragen, wie wir die Kirche verändern können, damit jeder seinen Platz darin findet.“ Wie sich die Besucher ihre Kirche wünschen, konnten sie am Ende des Gottesdienstes, der von der Musikgruppe „Kings of Tara“, dem Bläserensemble „JohannesBlech“ und einem Team der protestantischen Stadtgemeinden Pirmasens mitgestaltet wurde, zu Papier bringen.