Pirmasens Fundstücke mit klarer Formensprache

In der Region und auch auf Maria Rosenberg ist der Petersbächler Holzart-Künstler Erwin Würth kein Unbekannter. Findet sich doch im Bildungshaus praktisch eine Dauerausstellung des Südwestpfälzers. Zusätzlich zu diesem Angebot hat er nun zusammen mit seiner Frau Petra im Raum des Wallfahrtsempfangs eine Sonderausstellung unter dem Titel „Zur Liebe befreit“ aufgebaut, die Texte mit den Skulpturen kombiniert.
Der Raum neben der Wallfahrtskirche ist zwar nicht gerade klein. Aber für die 18 teils sehr großen Holzobjekte in Kombination mit Schautafeln wäre ein viel größerer Rahmen notwendig. Weniger Kunst wäre wegen der Aufgabenstellung, der sich das Ehepaar gewidmet hatte, nicht möglich gewesen. Das Leben und die Spiritualität des Heiligen Franz von Assisi bis zu dessen tiefsten Erfahrungen der Wirklichkeit Gottes sollen in den Holzobjekten Würths und den dazugehörigen Texten seiner Frau sichtbar werden. Bei den Texten handelt es sich um Meditationen, die in einer Art Gedichtform gehalten wurden. Und so zeigt die Ausstellung in dem Raum dicht gedrängt eher kleinere Objekte und metergroße Installationen. „Die Puppen tanzen lassen“ lautet der Titel eines Objektes aus markanten Holzstücken, die Erwin Würth aus den Wäldern rund um Petersbächel holt. Dort fand er auch eine größere Krebsgeschwulst an einem Baum, die sauber nachbearbeitet und konserviert nun unter dem Titel „Neu werden“ gezeigt wird. Die Formensprache Würths ist einfach und auf das Wesentliche reduziert. Extrem hintersinnige, schwer zu entschlüsselnde oder gar unverständliche Botschaften finden sich in seinen Werken nicht. Bei „Brennende Herzen“ sind zwei herzförmige Holzstücke auf einer Flammenplatte zu sehen. „Bruder Wind“ nennt sich ein vom Sturm gesplitterter Baumstumpf. Rein zweckfreie Kunst will der Petersbächler auch nicht schaffen. Das Werk Vision dient als raumfüllender Kerzenständer mit zwei Dutzend Kerzen, ein Baumspiegel könnte eine Garderobe zieren oder ein anderes Fundstück wurde zu einem hängenden Kerzenständer umgebaut. Eine der stärksten Arbeiten Würths ist die Birnenfackel, die einen Baumstumpf zeigt, aus dem drei Spitzen ragen und der aus der Mitte heraus leuchtet. Die meisten der Holzarbeiten wurden von dem gelernten Schreiner sehr aufwendig gereinigt, geglättet und konserviert. Lediglich bei „Der Melodie Gottes lauschen“ beließ er die Fundstücke, wie er sie im Wald vorgefunden haben könnte. Öffnungszeiten Bis Ende Juli dienstags bis freitags von 10.30 bis 12.30 und 13 bis 16.30 Uhr, samstags von 13 bis 15.30 Uhr, sonntags von 9 bis 12.30 und 13 bis 16.30 Uhr. Die Besucher sollten sich zuvor im Wallfahrtsladen melden.