Pirmasens Formel-1-Team im Kleinen

Kurz vor der Abfahrt zur Deutschen Meisterschaft erledigen die Velocity Bulls der BBS Pirmasens – Jannik Schiry, Philipp Kölsch,
Kurz vor der Abfahrt zur Deutschen Meisterschaft erledigen die Velocity Bulls der BBS Pirmasens – Jannik Schiry, Philipp Kölsch, Lars Siebert, Philipp Trogler, Jannik Bochynek, Lehrer Udo Bracke, Niklas Ernst, Vivek Kapila und Tobias Brödel (von links) – letzte Aufgaben.

Das Formel-1-Team der Berufsbildenden Schule Pirmasens nimmt Kurs auf die Deutschen Meisterschaften: Nach dem Gewinn der Rheinland-Pfalz-Meisterschaft startet das Team der BBS, die Velocity Bulls, am Wochenende im Audi Forum Neckarsulm. Dort treffen Deutschlands Beste aufeinander.

„Formel 1 in der Schule“ heißt der Wettbewerb, in dem sich die Mannschaft um Lehrer Udo Bracke mit anderen Teams misst. Schüler im Alter zwischen elf und 19 Jahren konstruieren dabei einen mit Gaspatronen angetriebenen Miniatur-Rennwagen. Im Vorfeld erarbeiten sie ein Konzept, kümmern sich um die Finanzierung und um die Suche nach Sponsoren. Sie planen und konstruieren einen Messestand, einen Internetauftritt, drucken Broschüren und erstellen ein eigenes Logo. Das alles fließt dann zusammen mit einer Präsentation des Projektes und dem Ergebnis des Rennens in die Bewertung der Jury ein. Sechs Team-Mitglieder und zwei „Berater“ haben sich in diesem Schuljahr für das Projekt beworben. Udo Bracke betreut es inzwischen bereits zum vierten Mal. Die Aufgaben im Team sind klar verteilt. Jannik Bochynek und Philipp Trogler koordinieren als Team- und Ressourcenmanager die Arbeit ihrer Kollegen und suchen nach Sponsoren. Jannik Schiry überblickt und verwaltet als Finanzmanager Einnahmen und Ausgaben. Produktionsmanager Tobias Brödel setzt die Entwürfe des Konstrukteurs um und baut den Flitzer zusammen. Für die Konstruktion des Rennwagens ist Lars Siebert zuständig. „Er hat eine wahnsinnige Entwicklung durchlaufen“, lobt Bracke seinen Schützling. Noch nie hätten sie ein so gut durchdachtes Auto gehabt, sagt der Lehrer. Die Kenntnisse, die Siebert in Zusammenarbeit mit den betreuenden Firma Schön und Sandt bei der Konstruktion des Wagens erworben habe, sieht er bereits auf dem Niveau eines Studiengangs. „Das wird ihm später klare Vorteile bringen“, meint Bracke. Für Siebert habe sich der Aufwand, den der Schüler selbst auf rund 200 Stunden schätzt, durchaus gelohnt. „Ich hatte mich vorher bereits für das Thema Konstruktion interessiert“, sagt er. Nun sei er sich sicher, dass ein solcher Studiengang tatsächlich das Richtige für ihn sei. „Das ist für mich eines der wichtigsten Ziele, die das Projekt verfolgt“, erklärt Bracke. Klar gehe es für die Schüler auch darum, sich im Wettbewerb mit anderen zu messen. Gegen die übermächtige Konkurrenz hätten sie aber nicht wirklich eine Titel-Chance. „Da sind Schulen dabei, die schon Jahre mit den gleichen Teams am Start sind und inzwischen einen riesigen Erfahrungsvorsprung haben“, so Bracke. Ihm gehe es viel mehr darum, die Schüler zu eigenverantwortlichem Arbeiten zu motivieren. Zudem wolle er ihnen zeigen, wie viele zukunftsgerichtete Unternehmen und qualifizierte Arbeitsplätze in Pirmasens auf sie warten. „Gerade die Kooperationen mit den Firmen vor Ort sind es, die den Schüler viele Eindrücke für ihre berufliche Zukunft liefern können“, erklärt der Pädagoge. Vivek Kapila ist der Grafik-Designer des Teams. Website, Logo, Banner und Flyer hat er umgesetzt. Das Wissen dazu hat er sich größtenteils selbst angeeignet. Beim Rest waren ihm Mitarbeiter der Werbeagentur Reppa behilflich. Kurz vor dem Regionalwettbewerb im März musste das Team Lehrgeld zahlen. „Das war schon richtig stressig, vieles haben wir auf den letzten Drücker erledigt. Das wird wohl jetzt nicht anders“, meint Kapila. Heute muss alles fertig sein. Der Freitag ist dann für den Aufbau im Audi Forum reserviert, wo am Samstag der Wettbewerb stattfindet.

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