Pirmasens Folk in sehr spezieller Akustik

Walter Lelle (links) spielte zusammen mit Paula Braun (Flöte), Chiara Müller (Harfe), Jakob Wüst an der Gitarre und der Sängerin
Walter Lelle (links) spielte zusammen mit Paula Braun (Flöte), Chiara Müller (Harfe), Jakob Wüst an der Gitarre und der Sängerin Carina Müller.

Konzerte funktionieren auch in Corona-Zeiten. Der Pirmasenser Verein Kulturgut hat am Samstagabend mit dem Auftritt der Irish-Folkgruppe Assana in der fast ausverkauften Lutherkirche bewiesen, dass es geht.

Assana lässt sich als „Wasserfall“ übersetzen und genauso hörte sich das Quintett am Samstagabend in der Lutherkirche beim ersten Stück auch an. Ein ruhig aber kräftig plätschernder Wasserfall entsprang da den Instrumenten von Assana, die in der Besetzung mit Walter Lelle, Paula Braun, Chiara Müller, Jakob Wüst und Carina Müller gekommen waren. Das Folk-Urgestein Walter Lelle aus Kaiserslautern konnte während des Konzerts immer fachkundig aus der Historie der gespielten Titel erzählen und schwelgte gerne in Erinnerungen an legendäre Konzerte zu Zeiten von „Pirmins Folk“. Die Musik stand aber im Mittelpunkt der Veranstaltung zugunsten des Vereins Ambulanter Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Südwestpfalz.

Die irische Harfe, gespielt von Chiara Müller, kam dabei in der sehr speziellen Akustik der Lutherkirche besonders kraftvoll zum Tragen. Der Gesang von Carina Müller erhielt einen ungewollten Halleffekt, der den irisch-bretonischen Lieder eine stark mystische Atmosphäre verlieh.

Gespielt wurden viele Auswandererlieder. Die Iren mussten schließlich in ihrer Geschichte mehrfach ihre Koffer packen und den Lebensunterhalt andernorts suchen. Das war einmal das britische London, wo in den 30er Jahren viele Iren im U-Bahnbau beschäftigt waren, wovon eines der Lieder erzählte, oder im fernen Australien. Tanzmusik spielte das Quintett am Samstagabend ebenfalls. Und hier dürfte es den ein oder anderen Gast im Tanzbein gejuckt haben. Für die Corona-Prophylaxe mussten jedoch alle auf ihren Sitzen mit genügend Abstand zum Nachbarn bleiben. Das Geräusch der klackernden Absätze fehlte den Tanzliedern.

Der als Musiklehrer in Kaiserslautern tätige Lelle hatte eine bunte Mischung an Folk-Rhythmen mitgebracht, die von eher loungeartigen Klängen bis zu recht flotten bretonischen Liedern reichte

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