Pirmasens Feuershow und Teufelshörner

66 Biker starteten in der Spirkelbacher Dorfmitte. Vorne rechts mit der Startnummer 1397 der Abonnementsieger des 25-Kilometer-R
66 Biker starteten in der Spirkelbacher Dorfmitte. Vorne rechts mit der Startnummer 1397 der Abonnementsieger des 25-Kilometer-Radrennens, der Lemberger Jens Becker. In der Mitte mit der Nummer 1399 der Zweitplatzierte, Manuel Oehler vom Weselberger RC Pfälzerwald.

«SPIRKELBACH.» „Hölle, Hölle, Hölle!“ – so schallte es nach jedem Läufer oder Biker, der am Samstag die Ziellinie vorm Spirkelbacher Dorfgemeinschaftshaus überquerte. Sogar Titel wie „T.N.T.“ von AC/DC wurden für Wolfgang Petrys Klassiker abgebrochen. „Es ist ein spezielles Ambiente hier. Mit den Flammen beim Zieldurchlauf, das ist legendär“, sagte Alexander Barnsteiner, der Sieger der Trail-Trophy. Der Athlet vom LLG Landstuhl gewann die Einzelkombination aus Laufen und Fahren. Beim mit 550 Höhenmetern sehr anspruchsvollen Zehn-Kilometer-Lauf waren lediglich drei Läufer schneller als Barnsteiner: Jonas Lehmann und Mark Weidler vom TuS Heltersberg sowie Marcel Job von der Landau Running Company. Lehmann war in 47:16 Minuten 28 Sekunden schneller als sein Teamkollege und stellte damit einen neuen Streckenrekord auf. Job brauchte 48:31 Minuten. „Die Strecke wurde etwas geändert. Von dem her ist es Rekordzeit. Für mich lief es heute gut – trotz starker Konkurrenz“, sagte der Sieger. Lehmanns Fokus liegt auf dem Pfälzer Bergpokal, der im Herbst weitergeht. Bis dahin will er den ein oder anderen Lauf beim Wasgaucup mitmachen. Spirkelbach war das erste von sieben Wasgaucup-Rennen. Job ist froh, dass er den Parcours überstanden hat. „Das ist mit der übelste Lauf bei der Wasgau-Serie. Er ist brutal hart. Von daher bin ich super happy“, betonte der Bellheimer. Bei den Frauen setzte sich Bianca Weber (Landau Running Company) in 1:01:19 Stunde vor Christine Poyet aus dem französischen Weißenburg und Teresa Segbers (Blau-Gelb Marburg) durch. Weber: „Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Der Parcours war hart. Wir mussten schweinehundmäßig kämpfen.“ Letztlich entschied die Albersweilerin das Rennen mit fast einer Minute Vorsprung für sich. Weber nahm am anschließenden Mountainbike-Rennen teil, war dort Zweite und sicherte sich somit den Sieg im „Run & Bike“ der Frauen mit einer Gesamtzeit von 3:01:09 Stunden. Bei den Männern gab es am Ende der Mountainbike-Fahrt ein gewohntes Bild. Wie schon in den zwei Jahren zuvor, stand Jens Becker auf Platz eins. „Ich war ein bisschen erkältet, bin nur 90 Prozent gefahren. Aber es hat gereicht“, erzählte der Lemberger. Er fährt die 25-Kilometer-Strecke (900 Höhenmeter) immer gerne: „Sie ist durch die viele Single-Trails technisch anspruchsvoll. Für mich ist das ein Highlight.“ In 1:20:19 Stunde war er gute fünf Minuten schneller als der Zweitplatzierte Manuel Oehler (RC Pfälzerwald), und Gerd Manz (TV Maikammer), die lediglich zwei Sekunden trennten. Den Bike-Sieg bei den Frauen sicherte sich Carolin Torchiani (Unisport Kaiserslautern). Zusammen mit Ehefrau Verena gewann Jens Becker die Mixed-Team-Wertung im „Run & Bike“. Verena Becker wurde im Lauf Vierte. Die Männer-Teamwertung ging an Christoph Burkardt und Oehler. Zurück zu Barnsteiner: Mit einer Gesamtzeit von 2:29,28 Stunden sicherte er sich die Trail-Trophy zum dritten Mal in Folge: „Ich bin normal nur Läufer. Für Spirkelbach mache ich aber eine Ausnahme. Beim Radfahren war klar, ich muss die Konkurrenz hinter mir halten. Da war es schwer, auch mal die Aussicht zu genießen.“ Eine ordentliche Laufleistung zeigte auch Frank Schmidt vom ausrichtenden SV Spirkelbach. Er lief auf und ab, moderierte dabei stets die Fahrer und Läufer an und führte zwischendurch auch mal ein schnelles Interview. Job weiß das zu schätzen: „Insgesamt war alles super organisiert. Man merkt, dass hier viel Herzblut drinsteckt. Allein der Ansager rockt die Veranstaltung. Deshalb komme ich, wenn es geht, jedes Jahr hier her.“ Für die Sieger gab es am Ende eine Urkunde und eine Brezel in Teufelsform. Im Start-Ziel-Bereich machten etwa 400 Zuschauer gute Stimmung. Viele trugen die obligatorischen Teufelshörner. Wem bei strahlendem Sonnenschein noch nicht warm genug war, der stellte sich an den Zieleinlauf, wo die ankommenden Sportler mit einem Flammenwerfer begrüßt wurden.

Setzte sich im mitunter sehr steilen Zehn-Kilometer-Lauf durch: Jonas Lehmann (TuS Heltersberg).
Setzte sich im mitunter sehr steilen Zehn-Kilometer-Lauf durch: Jonas Lehmann (TuS Heltersberg).
Schnellste Läuferin und Siegerin der Frauen-Kombinationswertung „Run & Bike“: Bianca Weber.
Schnellste Läuferin und Siegerin der Frauen-Kombinationswertung »Run & Bike«: Bianca Weber.
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