Pirmasens Falco & Freddie und die Steampunkszene

Mogli, Falco, Freddie Mercury und die Bewohner der Phantasiewelt „Steam“ – sie alle haben etwas gemeinsam: sie kommen zum Neunkircher Musicalsommer.

Der Startschuss zum Neunkircher Musicalsommer fällt am Donnerstag, 5. Juni, mit der Uraufführung der Musical-Revue „Falco Meets Mercury“, bei der die Neunkircher Kulturgesellschaft erstmals als Produzent auftreten wird. Ausgangspunkt der Revue ist ein fiktives Treffen der Musiklegenden Falco (Axel Herrig, der in dem Musical „We Will Rock You“ bereits über tausendmal als Falco auftrat) und Freddy Mercury (Sascha Lien) im Eingangsbereich zum Jenseits, wo sie der Göttin der Rockmusik, verkörpert von Aion Laos, begegnen. „Ich habe Falco in einem Lokal in Wien getroffen. Ich unterhielt mich mit einem Freund über eine Tannhäuser-Inszenierung und Falco saß am Nebentisch. Er hat unser Gespräch gehört und sich eingemischt. Ich konnte ihn kennenlernen. Auf Mercury kam ich, als ich auf der Suche nach neuem Stoff war. Ich hatte die Idee, mit seinem Namen zu spielen und eine Geschichte zu entwickeln, bei der der Gott Merkur eine Rolle spielt. Die Verbindung zwischen beiden entstand durch ihre Gemeinsamkeiten: Sie haben etwas absolut Neues gemacht, haben gerne provoziert und sind viel zu früh gestorben“, erläuterte Regisseur Elmar Ottenthal. Im Juli wird die Stadt zum Dschungel. Am Dienstag, 22. Juli, und Donnerstag, 24. Juli, gastiert das Theater Trier mit dem Musical „Das Dschungelbuch“ in Neunkirchen: „Das hat nichts mit Disney zu tun. Natürlich orientiert sich die Handlung an Rudyard Kiplings Geschichte, aber die Musik stammt von Konstantin Wecker. Ich habe die Produktion gesehen, und der Funke ist übergesprungen“, so Ottenthal. Am Freitag, 5. September, steht in der Neuen Gebläsehalle eine weitere Uraufführung an. Das Musical-Projekt Neunkirchen präsentiert „Steam. Das Fantasymusical. Ein Augenblick für die Ewigkeit“. Die Produktion orientiert sich an der seit einigen Jahren immer populärer werdenden Steampunk-Bewegung, deren Anhänger einen Faible für Kleidung, Technik und Science-Fiction-Literatur des 19. Jahrhunderts hegen. Die Welt von Steam ist dreigeteilt. Im Hofstaat Imorta herrscht eine despotische Königin über die Arbeiter von Aqua-Town, die in einer Fabrik den Dampf (Steam) herstellen, den die Bewohner von Imorta benötigen. In der Dritten Welt, Aetherna, herrschen die Naturgeister, die dieses System skeptisch beäugen. Mit seiner zwölften Produktion will das Projekt neue Wege beschreiten: „Bisher haben wir uns immer an Vorbildern orientiert. Diesmal geht es um eine freie Geschichte mit neuer Musik“, so Markus Müller, Stadt-Pressesprecher und Produktionsleiter des Musicalprojektes. Dies wirkt sich auf das Ensemble um Regisseurin Ellen Kärcher und die Komponisten Francesco Cottone und Amby Schillo aus, das um 28 Personen vergrößert wurde. Es sind auch Akrobaten, Artisten und Mitglieder der Steampunkszene an Bord, die sich um die Kostüme kümmern. „Für eine Stadt im Strukturwandel sind Investitionen in die Kultur von großer Bedeutung. Mit der Musicalschule, dem Musicalprojekt und professionellen Produktionen wie den ,Wasserphantasien’ oder ,Snowhite′ sind wir auf diesem Gebiet in der Region am breitesten aufgestellt. Wir wollen den Weg weitergehen“, so Jürgen Fried, Neunkircher Oberbürgermeister bei der Präsentation des Programms, das die Stadt mit rund 120.000 Euro bezuschusst. Rund 80.000 Euro gehen an das Musicalprojekt, mit dem Restbetrag wird die Produktion der Neunkircher Kulturgesellschaft unterstützt. (aleh)

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