Pirmasens Erneuerbare Energien: Immer mehr Photovoltaik-Anlagen in der Stadt

Auch auf Pirmasenser Dächern finden sich immer mehr PV-Anlagen.
Auch auf Pirmasenser Dächern finden sich immer mehr PV-Anlagen.

Der Ausbau der erneuerbaren Energieproduktion in Pirmasens nimmt weitere Fahrt auf. Im ersten Quartal 2023 sind 30 neue Photovoltaik-Anlagen dazu gekommen, wie von den Stadtwerken zu erfahren ist. Und auch die Werke wollen noch tätig werden.

Im vergangenen Jahr hatte die Stromerzeugung durch die Sonne mit der Riesenanlage auf der Ohmbachdeponie einen großen Schub erhalten. Allein das Ohmbachkraftwerk des Unternehmens Sunfarming schaffte 4700 Kilowattpeak (kWp). Mit der Einheit wird die maximale Leistung von PV-Anlagen unter genormten Bedingungen bezeichnet. Insgesamt wurden 2022 mit 103 neuen Anlagen 6376 kWp an neuer Leistung installiert, womit die Gesamtleistung auf über 20.000 kWp stieg. Nach den Einspeisezahlen der Stadtwerke lieferten die auf Pirmasenser Dächern und der Ohmbachdeponie zu findenden Anlagen 17 Millionen Kilowattstunden (kWh) an Strom, was dem Durchschnittsverbrauch von 13.000 Haushalten entspricht.

In den ersten drei Monaten 2023 kamen mit den 30 neuen Anlagen weitere 260 kWp hinzu. Die größte neue Anlage leistet 22 kWp. Die meisten Anlagen liefern fünf bis 14 kWp, womit die neuen Sonnenkraftwerke in den meisten Fällen eher so dimensioniert sind, dass sie den Eigenverbrauch decken sollen. Dazu passt auch eine weitere neue Tendenz, die im Marktstammdatenregistern zu beobachten ist, wo alle Photovoltaikanlagen angemeldet werden müssen. Viele neue Anlagen melden gleich einen Speicher für die Sonnenenergie mit an. Die meisten Speicher haben auch eine Leistung von zehn Kilowatt (kW), was für den Betrieb einer Wärmepumpe oder das Laden des E-Autos genutzt werden kann. Ein ganz neu installierter Speicher bringt es auf eine Leistung von 30 kW.

Größte Anlage in der Ohmbachdeponie

Die aktuell größte Anlage ist die auf der Ohmbachdeponie. Dann folgt das Sonnenkraftwerk der Echnaton GmbH in Monheim, hinter der Profine-Geschäftsführer Peter Mrosik steckt, der 2016 auf den Dächern der riesigen Profine-Hallen eine 1214 kWp-Anlage installieren ließ. Dann werden die Anlagen deutlich kleiner mit 450 kWp auf den Dächern der Ring GmbH in der Blocksbergstraße, wo seit 2018 Solarmodule Strom liefern und wenige Meter weiter auf dem Dach von Ergo-Fit 319 kWp, die seit 2010 laufen.

Die eigene Stromproduktion wollen die Stadtwerke noch in diesem Jahr deutlich ausbauen. Aktuell laufen sechs Anlagen mit einer Leistung von zusammen 513 kWp unter der Regie der Stadtwerke. Laut Stadtwerke-Sprecherin Kati Miersch sollen 2023 mehrere größere Anlagen mit Kooperationspartnern realisiert werden, die dann von den Stadtwerken betrieben würden. „Die Planungen dafür haben zwar begonnen, doch stehen noch wesentliche Gespräche an“, will Miersch derzeit noch nicht mehr verraten. Zudem hänge es nicht nur an den möglichen Partnern, sondern auch an der Verfügbarkeit von Handwerk und Material, ob die Anlagen noch dieses Jahr realisiert werden können.

Balkonkraftwerke-Förderung kaum gefragt

Das Förderprogramm der Stadtwerke für so genannte Balkonkraftwerke nimmt hingegen weiterhin keine Fahrt auf. 150 Euro wollen die Stadtwerke jedem zahlen, der sich ein solches Minikraftwerk anschafft und von einem Elektriker anschließen lässt. Bisher wollten jedoch nur vier Pirmasenser eine Förderung haben. In Hauenstein hingegen werden derzeit 80 Kunden des dortigen E-Werks über eine Sammelbestellung mit preisgünstigen Balkonkraftwerken beliefert. Dort besteht kein Zwang für einen Anschluss über einen Elektriker. Rein rechtlich ist der auch nicht nötig, wobei die Bundesnetzagentur jedoch auf die Empfehlungen des Verbands der Elektrotechnik verweist, der diesen dringend anrät.

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