Pirmasens Erlenbrunn: Streit um Rathaus geht weiter

Aussage steht gegen Aussage: Die Stadtverwaltung hat gestern behauptet, dass der Erlenbrunner Ortsvorsteher Frank Fremgen über die Verhandlungen zum Verkauf des alten Erlenbrunner Rathauses (wir berichteten am Samstag) informiert war, Fremgen streitet dies entschieden ab.

Bereits am 30. September 2013 habe Beigeordneter Michael Schieler Ortsvorsteher Fremgen in einem persönlichen Gespräch am Rande einer Stadtratssitzung von den Entwicklungen um das alte Erlenbrunner Rathaus unterrichtet, teilte gestern die Stadtverwaltung in einer Stellungnahme zum Artikel „Das ist eine große Sauerei“ in der Samstagausgabe mit. Fremgen erinnert sich anders: Gesprächsthema damals war nicht das alte Rathaus, sagt er, sondern das angrenzende Gebäude, das frühere Feuerwehrgerätehaus, für das sich ein möglicher Käufer interessiert habe. Kritik an ihrem Vorgehen, den Ortsbeirat Erlenbrunn nicht offiziell über die Verkaufsverhandlungen informiert zu haben, wies die Stadtverwaltung gestern zurück. „Grundstücksverhandlungen nichtöffentlich zur führen hat nichts mit Gutdünken, sondern mit gesundem Menschenverstand zu tun“, heißt es in der Stellungnahme. Wenn, wie in diesem Fall, die Initiative nicht von der Stadtverwaltung ausgehe, sondern von einem privaten Investor, sei Vertraulichkeit bei den Verhandlungen umso mehr angebracht. Die Gremien würden beteiligt, sobald die Verhandlungen so weit geführt sind, dass Entscheidungen getroffen werden müssen. Fremgen hingegen bezeichnete es gestern als „dreist“ und als „Affront gegen meine Person“, dass die Stadt mit einem Kaufinteressenten im alten Ratshaus eine Ortsbesichtigung gemacht habe und „vermutlich durch mein Dienstzimmer gegangen ist, ohne dass ich das gewusst habe.“ Im Übrigen mache es keinen Sinn, so Fremgen, das Gebäude als Lager zu nutzen. Auch sei ein Verkauf nicht akut, weil der nahe Kindergarten noch fünf Jahre auf dem Gelände bleibe und ein Käufer ums Haus herum keine Fläche habe. (pr)

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