Pirmasens Eine Tasche voller Discs

RHEINPFALZ-Volontärin Lea Ochßner testet den Discgolf-Parcours im Strecktal. Im Hintergrund das Dynamikum im Rheinberger-Gebäude
RHEINPFALZ-Volontärin Lea Ochßner testet den Discgolf-Parcours im Strecktal. Im Hintergrund das Dynamikum im Rheinberger-Gebäude.

«PIRMASENS.» Wenn die Sonne am Samstag so scheint wie beim Übungstraining am Mittwoch, ist Stephan Hemmer, Mitorganisator der 6. Dynamikum-Winter-Open im Pirmasenser Strecktalpark, zufrieden. Bis dahin muss er vor allem noch seine Scheiben auf Hochglanz polieren.

Ein Schritt mit dem rechten Bein nach vorne, das linke überkreuzt, die Disc wird mit gestrecktem Arm nach hinten geführt, beim letzten Schritt schnellt der Arm nach vorne und die Scheibe fliegt davon. Erwartungsvoll schaut Stephan Hemmer der Scheibe hinterher. Stimmt die Richtung? Der Effet? Hat er den Wind richtig eingeschätzt? Für Discgolf muss man keine Sportskanone sein, sagt er. Aber dass es bei diesem Sport auf Feinheiten und Präzision ankommt, merkt man auch als Zuschauer direkt. Seit sechs Jahren spielt Hemmer nun Discgolf. Damals überlegte er an einem Sonntag, was er mit seiner Tochter unternehmen könnte. Schließlich einigten sich die beiden auf Discgolf im Strecktalpark. „Am Anfang habe ich viel falsch gemacht“, erinnert sich Hemmer. Aber dann lief es immer besser. Bei den Dynamikum-Winter-Open, einem C-Klasse-Turnier im Rahmen der German Tour, gehen am Samstag 52 Spieler an den Start. Gespielt werden drei Runden auf jeweils 13 Bahnen. Die Spieler treten in verschiedenen Altersklassen an: Junioren (bis 18 Jahre), Open (bis 40), Master (ab 40), Grandmaster (ab 50), Senior Grandmaster (ab 60) und Frauen. Ein besonderes Lob spricht Hemmer an die Arbeiter der Stadt aus: „Sie unterstützen uns in jeder Hinsicht.“ Wie beim Golf gibt es auch beim Discgolf verschiedene Typen des Spielgeräts. Hemmer läuft mit einer ganzen Tasche voller unterschiedlicher bunter Discs herum, immer die passende Scheibe parat. Da gibt es zum Beispiel den Putter, den man bei Kurzdistanzen einsetzt. Die Scheibe ist eher dick. Die Midrange-Disc wird für Mitteldistanzen eingesetzt, der dünne Driver soll weit fliegen. Die Bahnen ziehen sich durch den gesamten Strecktalpark. Hänge, Bäume, der Bach – alles gehört dazu und ist im Kurs integriert. Die Abwurfpunkte sind aus Stein, in der Ferne sieht man die Körbe mit ihrem gelben, auffälligen Rand. Wenn man auf die Ketten im Korb trifft, landet die Disc – meistens – dann direkt darin. Die kürzeste Bahn ist 60 Meter lang, bei der längsten muss der Discgolfer die doppelte Strecke, also 120 Meter, überwinden. Der Golfbegriff „Par“ spielt hierbei eine wichtige Rolle. Par drei bedeutet, dass man mit drei Würfen in den Korb treffen muss, um im Par zu bleiben. Besser ist es natürlich, wenn man weniger Würfe braucht. Insgesamt hat jede Runde Par 39. Hemmer geht davon aus, dass man in seiner Altersklasse, also den Grandmasters, bei einem Par von null bis minus drei vorne mit dabei ist. Da möchte er natürlich gerne ein Wörtchen mitreden. Aber die Konkurrenz sei nicht ohne: „Wir werden sehen, was passiert. Jeder Wurf kann entscheidend sein. Auf jeden Fall wollen wir den Heimvorteil nutzen.“ Weitere Teilnehmer aus Pirmasens: Felix Hemmer, Moritz Rößler, Jan-Philipp Rackow und Franz-Josef Hemmer. Info Die erste Runde startet am Samstag um 9.15 Uhr, die zweite um 11.30 Uhr und die entscheidende dritte Runde um 14.30 Uhr. Anschließend folgt die Siegehrung.

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