Pirmasens Eine Berg- und Talfahrt mit glücklichem Ende

Den sofortigen Wiederabstieg verhindern – so lautete das Ziel des FK Pirmasens II in seinem ersten Jahr in der Fußball-Oberliga-Rheinland-Pfalz/Saar. Das haben die Schützlinge der beiden Trainer Sebastian Reich und Patrick Hildebrandt erreicht, wenn auch mit etwas Glück.

Denn eigentlich wären die Pirmasenser mit 37 Zählern und einer Tordifferenz von 44:47 als Viertletzter (vor Elversberg II, Mehring und dem in der Winterpause abgemeldeten SVN Zweibrücken) abgestiegen. Doch da die Spielvereinigung Wirges, mit vier Zählern mehr auf Rang zehn, für die kommende Runde keine Oberliga-Zulassung beantragte, bleibt der FKP II drin. Dies allerdings auch nur, weil der FKP I am letzten Spieltag seinen Abstieg aus der Regional- in die Oberliga vermied. Der FKP II, bis 2008 noch in der C-Klasse Mitte und seither fast jedes Jahr aufgestiegen, machte in der Oberliga eine rasante Berg-und Talfahrt. Der Start im neuen Umfeld war nicht schlecht. Zwei Unentschieden, zwei Niederlagen und zwei Auswärtssiege bedeuteten am sechsten Spieltag den zehnten Tabellenplatz. Doch vom siebten bis zum siebzehnten Spieltag war für das Trainerduo Reich/Hildebrandt guter Rat teuer. Denn es folgten zehn Spiele ohne Sieg (drei Remis, sieben Niederlagen). Die 0:2-Schlappe bei Arminia Ludwigshafen am 21. November, die vierte Niederlage in Serie, bedeutete den Tiefpunkt. „Die Klub“ lag nach dem Rückzug des SVN Zweibrücken, dessen Partien aus der Wertung genommen wurden, mit nur elf Zählern und fünf Punkten Rückstand auf die Nichtabstiegsränge auf dem letzten Platz. Und Besserung war nicht unbedingt in Sicht. Zumal das als U23 konzipierte Team nur selten von Akteuren aus dem Regionalligakader unterstützt wurde. Zwei Ergänzungsspieler aus Peter Tretters Truppe, Nigel Bier und Alexander Schmieden, hatten „unten“ je drei Einsätze, Patrick Freyer und Dennis Krob halfen je zweimal, Frank Steigelmann, Sebastian Reinert, Christian Grimm und Christian Henn sammelten je einmal in der Oberliga Spielpraxis. Der FKP II erzielte 44 Tore – nach Absteiger Mehring die zweitschlechteste Ausbeute der Liga. Die fehlende Durchschlagskraft im Angriff war gerade in der Phase von zehn sieglosen Partien das große Manko der jungen Truppe, die nach der Winterpause auch noch auf Niklas Kupper verzichten musste. Dieser hatte bis zu seinem Wechsel zum SC Hauenstein zehn Tore erzielt und war damit auch bei Saisonende – zusammen mit Christopher Ludy – immer noch bester Torschütze des FKP II. Zudem beorderte Tretter auch noch Manuel Grünnagel in die erste Mannschaft, weil dort zwei Außenverteidiger bis Saisonende ausfielen. Trotzdem ging ein Ruck durch das Team. Dem 3:0-Erfolg im ersten Rückrundenspiel bei Röchling Völklingen folgte sogar eine Woche später ein 2:1 über den TSV Schott Mainz. Es war der zweite von insgesamt sieben Siegen in einer Serie von neun Partien ohne Niederlage – der Grundstein für den Nichtabstieg. In den restlichen sieben Spielen konnten das Team um Kapitän Jannik Nagel nur noch einmal (3:0 gegen Borussia Neunkirchen) gewinnen. Hervorzuheben beim Neuling ist ohne Frage die Defensive um den Dauerbrenner Benjamin Peters, der alle 32 Spiele auf dem Feld stand. Er wurde dabei von Christian Schubert (28), Robin Purdy (27), Frederik Eitel (23) und dem insgesamt guten Keeper Matthias Gize (27) unterstützt. Mit nur 47 Gegentreffern weisen die Pirmasenser die achtbeste Abwehrbilanz auf. Linksverteidiger Peters steigt nun zum Co-Spielertrainer an der Seite von Hildebrandt auf; Reich legt eine Fußballpause ein. Innenverteidiger Purdy wechselt nach fünfeinhalb Jahren in Pirmasens, in denen er mit dem FKP II dreimal aufstieg, zu Verbandsliga-Neuling SV Herschberg. Bitter: Mark Hoffmann beendete im April – wenige Tage nachdem er beim überraschenden 1:0-Sieg bei Vizemeister SC Hauenstein noch 90 Minuten durchgespielt hatte – mit erst 23 Jahren seine Karriere aus gesundheitlichen Gründen.

x