Pirmasens Ein schweres Los

Hauenstein/Pirmasens. „Es wäre ein würdiges Halbfinale oder Endspiel gewesen“, sagt Andreas Kamphues, der Teammanager des Fußball-Regionalligisten FK Pirmasens. Doch das Los hat es anders gewollt. So treffen heute der Oberliga-Zweite, der SC Hauenstein, und Pokalverteidiger FK Pirmasens bereits im Achtelfinale des Verbandspokals aufeinander (Anstoß: 19 Uhr, Wasgaustadion).
Ausgerechnet vor dem wichtigen Pokalderby durchläuft der so erfolgreich gestartete SCH eine Schwächephase. In den letzten beiden Oberligaspielen verlor Hauenstein fünf Punkte und damit auch die Tabellenführung an die TuS Koblenz. In den vergangenen drei Pflichtpartien schoss der Sportclub nur ein Tor (Dennis Krob in der 120. Minute des Pokalspiels beim Verbandsligisten Dudenhofen). Allerdings steht Hauenstein in der Defensive nach wie vor sehr sicher, hat in zwölf Ligaspielen nur fünf Gegentore kassiert. Von einer Ergebniskrise will Trainer Jürgen Kohler allerdings nichts wissen: „Wir haben in dieser Saison schon etliche gute Spiele gehabt. Unser Problem ist, dass wir oft zu viele Möglichkeiten auslassen und nicht rechtzeitig den Sack zumachen. Das ist mein einziger Vorwurf an die Mannschaft.“ Wenn dann wie gegen Wirges die wenigen Chancen nicht genutzt werden, müsse man eben mal mit einem 0:0 leben. Dass zudem der Schiedsrichter zu Hauensteins Ungunsten gepfiffen habe, passe ins Bild. „Wir können das 0:0 nicht auf den Schiedsrichter schieben, aber der hatte am Samstag, gelinde ausgedrückt, nicht seinen besten Tag“, sagt Kohler. Klartext sprach der Coach indes auch mit seinen Angreifern. „Von einem Spieler wie Dennis Krob, ob jetzt wie am Samstag nach seiner Einwechslung, oder auch wenn er von Beginn an gespielt hat, kommt mir zu wenig. Ich habe bereits einige Male deswegen mit ihm gesprochen“, sagt der ehemalige Nationalspieler. Auch Dominic Altmeier, der am Samstag eine sehr gute Kopfballchance vergab, muss sich Kritik gefallen lassen. Einsatz und Laufbereitschaft hätten zwar gestimmt, „trotzdem war das insgesamt etwas zu wenig – und bei der Kopfballchance muss ein Tor rauskommen“, bemängelte Kohler. Durch die vielen Verletzungen und Erkrankungen der letzten Wochen, natürlich auch durch die Langzeit-Ausfälle von Alexander Zimmermann, Daniel Geiger und Patrick Brechtel sei der SCH, was personelle Alternativen angeht, derzeit etwas eingeschränkt. Allerdings sei die Mannschaft auf einem guten Weg und in ihrer Entwicklung noch keinesfalls am Ende. Den kommenden Gegner hat Kohler zweimal beobachtet. Er vermutet, dass der FKP von seiner Spielweise, aus einer gut gestaffelten Abwehr kontrolliert nach vorne zu spielen, auch in Hauenstein nicht abgehen wird. „Pirmasens ist Regionalligist und der amtierende Pokalsieger und deshalb Favorit“, sagt Kohler. FKP-Teammanager Kamphues erwartet „ein heißes Derby“, Hauenstein sei „mit das schwerste Los“. Seine Mannschaft sei „sehr motiviert“ und wisse „genau, um was es in dem Spiel geht“. Und zwar nicht nur um die Wiederholung des Titelgewinns, sondern auch um eine Menge Geld. 108.000 Euro Prämie (plus Eintrittsgelder und gastronomische Einnahmen) brachte vorige Saison die Qualifikation für die erste DFB-Pokalrunde. In Zeiten rückläufiger Sponsoringeinnahmen Geld, das der FKP dringend braucht. Ob Sascha Hammann nach seiner Verletzungspause in die FKP-Startelf zurückkehrt, bleibt abzuwarten. Der schnelle Außenverteidiger Sascha Hammann trainierte am Montagabend jedenfalls mit. Karsten Schug muss laut Kamphues dagegen weiter pausieren. (sep/peb)