Pirmasens Ein Leben für die Schönheit

Im Oktober besteht das Kosmetikinstitut von Angelika Zimmermann in der Schlossstraße 8 seit nunmehr 30 Jahren. Doch ausgerechnet im Jubiläumsjahr galt es für die Geschäftsinhaberin, den schwersten Schlag ihres Berufslebens zu verkraften: Ihr Geschäft wurde im Juni komplett ausgeraubt.

Der Weg bis zu ihrem „Haus der Schönheit“, wie das Kosmetikinstitut lange Jahre hieß, schien vorgezeichnet. Angelika Zimmermann begann ihren beruflichen Weg mit einer Ausbildung bei der ehemaligen Drogerie Reinhard in der Gärtnerstraße. Auch da faszinierten sie bereits die verschiedenen Schönheits- und Pflegeprodukte in Tiegeln und Tuben sowie die duftenden Parfüms. Sie absolvierte die Prüfung zur Drogistin und arbeitete in der Drogerie auch noch bis zur Geburt ihrer Tochter weiter. Durch ihre Mutter, die Kundin beim Kosmetikinstitut „Irina“ war, lernte sie Traude Böcker kennen, die seinerzeit, ebenfalls in der Gärtnerstraße, gegenüber der Drogerie Reinhard, ihr Geschäft betrieb. Dort begann Zimmermann dann eine weitere Ausbildung als Fachkosmetikerin und medizinische Fußpflegerin. Diese Arbeit begeisterte sie noch mehr als nur der Verkauf und die Beratung in der Drogerie. Das Diplom dazu erwarb sie in Nackenheim. 17 Jahre blieb sie bei Traude Böcker. Als diese in Ruhestand gehen wollte, war für Zimmermann eine Geschäftsübernahme aus finanziellen Gründen nicht möglich. Per Zufall entdecke sie dann aber die leerstehenden Ladenräume in der Schlossstraße, die sie dann kurzerhand selber anmietete und ihr „Haus der Schönheit“ mit namhaften Produkten und den heute bewährten Pflegeangeboten eröffnete. Das Geschäft lief so gut an, dass bereits nach einem Dreivierteljahr eine weitere Angestellte hinzukam. Ihre heutige Mitarbeiterin Nicole Müller ist nun ebenfalls seit fast 20 Jahren mit im Geschäft und an ihrer Seite. Die Begeisterung für ihre Arbeit ist bei Angelika Zimmermann bis heute ungebrochen. Ihr Beruf ist immer noch ihr Hobby und ans Aufhören denkt die Kosmetikerin mit Leib und Seele noch nicht wirklich. Sie ist beim OB-Ball im Foyer vor Ort, um die Damen zwischendurch immer mal nachzuschminken, bei Modeschauen oder auch bei der Hochzeitsmesse zu Beratungsgesprächen. Immer im Dienst der Schönheit. „Meine prominenteste Kundin bisher war Sterneköchin Lea Linster“, verrät Angelika Zimmerman. Natürlich zählen auch namhafte Persönlichkeiten aus Stadt und Land zu ihrem Kundenkreis. Ihre aufwendige Weihnachtsdekoration im Geschäft und die jährliche, ganztägige, fast familiäre Nikolausparty, bei der die ganze Familie mithilft, sind ebenfalls stadtbekannt. Zimmermann gehört heute dem „Clarins Gold-Forum“ an, was regelmäßige Fortbildungen für Anwendungen in München, Hamburg oder gar in Paris mit sich bringt. Ihr Angebot erstreckt sich über eine große Auswahl an Behandlungen für Schönheit, Entspannung und Wohlbefinden sowie Verkauf von Pflegeprodukten und auch Parfüms. Dazu gehören beispielsweise: Gesichts- und Ganzkörperbehandlung, Make-up, Augenbrauen-Korrekturen, Mikrodermabrasion, Gesichts- und Körpermodellage, medizinische Fußpflege, Hochfrequenz-, Ultraschall-, Liftung-, Cellulite-, Sauerstoff-, Paraffin- sowie Farb- und Licht Behandlungen. Im Juni diesen Jahres, mitten in Planung und Vorbereitung der Jubiläumsaktionen, musste Angelika Zimmermann das schlimmsten Erlebnis seit Bestehen des Kosmetikinstituts verkraften: Ihr Geschäft wurde komplett ausgeraubt. Die Diebe, die durchs rückwärtige Toilettenfenster eingestiegen waren, ließen so gut wie nichts zurück und wussten scheinbar genau um den Wert der teuren Pflegeprodukte. „Wir hatten nur noch die Handtücher, die in der Waschmaschine lagen“, berichtet die Geschäftsfrau. Fast der komplette Warenbestand, dabei vieles, was schon für die Jubiläumsfeier bestellt war, wurde gestohlen. Ein Riesenschock und Unmengen von Arbeit, alles aufzulisten und wieder zu beschaffen. Aber Angelika Zimmermann hat auch das geschafft, mit Hilfe ihrer Familie, wie sie mit Tränen in den Augen betont. Die Familie ist in all den Jahren auch stets der wichtigste Rückhalt für die Geschäftsfrau gewesen.