Pirmasens „Eigentlich sollten wir den Sack früher zumachen“
RODALBEN. Die Handballer der TS Rodalben behalten weiterhin den Anschluss an die Tabellenspitze der Handball-Pfalzliga. Hochverdient mit 28:21 (14:6) besiegten die Rodalber am Samstag die HSG Trifels, die sich durch die Niederlage immer mehr im Tabellenkeller festsetzt.
Doch war nicht alles golden bei der Turnerschaft. Nach einer guten ersten Hälfte, in der die Abwehr den Gegner kaum zur Entfaltung kommen ließ und mit schnellem Spiel auftrumpfte, wurde die HSG Trifels an die Wand gespielt. Doch im Gefühl des sicheren Sieges ließ Mitte der zweiten Hälfte die Spannung bei den Rodalbern nach, so dass zeitweise zu statisch und vorhersehbar gespielt wurde. So kam der Gegner immer besser ins Rollen, das Spiel drohte sogar zu kippen. „Eigentlich sollten wir den Sack früher zumachen. Dass es noch eng wurde, war absolut unnötig. Vielleicht haben wir in dieser Phase zu viel gewechselt“, so die selbstkritische Reaktion des TSR-Trainers Johannes Matheis. Mit schnellem Spiel sowie einer aggressiveren Deckung und einem guten Norman Dentzer im Kasten startete die TS Rodalben furios ins Spiel. Erste Höhepunkte waren die schnellen Tore nach weiten Zuspielen von Dentzer, die von Max Hubele (in der Drehung) und Lukas Baumgart zur 5:1-Führung genutzt wurden. Selbst ein folgendes Time-out der HSG Trifels und eine anschließende 5-1-Deckung änderten nichts an der Überlegenheit der Hausherren. Johannes Majer erhöhte in der 18. Minute sogar auf 11:4. Die HSG konnte das schnelle Spiel der Turnerschaft nur mit Fouls bremsen, die in der Phase mit fünf Siebenmetern geahndet wurden. Eine Sache für Spezialist Majer. Im Gefühl des sicheren Sieges wurde die TSR allerdings etwas nachlässig, blieb von der 17. bis zur 23 Minute ganze sechs Minuten ohne einen Torerfolg und verwaltete nur noch den sicheren Vorsprung zum 14:6-Pausenstand. Auch in der zweiten Hälfte änderte sich bis zur 45. Minute nichts an der Überlegenheit der Rodalber, die Majer mit einem verwandelten Siebenmeter nach Foul an Hubele mit dem 22:12 untermauerte. Doch langsam schlichen sich Fehler ein, der Spielfluss ging verloren. So fand der Gegner vor allem über Neuzugang Miroslav Durajka immer besser ins Spiel und kam in der 52. Minute auf 23:19 heran. Doch dann besannen sich die Matheis-Schützlinge und zogen zwei Minuten vor dem Ende durch Christian Frank auf 27:20 davon. Zuvor sah das Publikum das schönste Tor des Abends, als Hubele stark bedrängt mit Kempa-Trick Jonas Baumgart anspielte, der wunderschön vollendete. Den Schlusspunkt setzte Florian Bold, der zehn Sekunden vor dem Ende zum 28:21 erfolgreich war. „Ein Start-Ziel-Sieg. Dass wir uns das Leben so schwer machten, war unnötig“, sagte TSR-Teammanager Hubert Hubele. Total unzufrieden war der TSR-Spielführer Jonas Baumgart: „Nach gutem Beginn wurde die Abwehr in der zweiten Halbzeit zu stark vernachlässigt. Zudem fehlte es vorne an Überraschungsmomenten.“ So spielten sie TS Rodalben: Dentzer (60. Glöckner) - Saradeth (4), Majer (10/6), Jonas Baumgart (4) - Lukas Baumgart (4), Hubele (2) - Schneider (1); Greiner, Matheis (1), Frank (1), Voitl, Bold (1) Spielfilm: 4:1 (5.), 7:3 (13.), 11:4 (18.), 14:6 (Halbzeit), 18:10 (36.), 22:12 (45.), 23:19 (52.), 28:21 (Ende) Zeitstrafen: 7 - 4 – Siebenmeter: 8/6 - 4/4 - Beste Spieler: Dentzer, Jonas Baumgart, Lukas Baumgart, Majer - Hafner, Durajka, Bernhard, Gerstle - Zuschauer 250 - Schiedsrichter: Jetter/Magin (Ottersheim/Ludwigshafen).