Kommentar Eigenes Kulturamt: Clauers Befreiungsschlag

Denis Clauer
Denis Clauer

Die Überraschung ist geglückt. Jetzt müssen auf Worte auch Taten folgen. Die Kulturschaffenden und das Publikum haben es verdient.

Denis Clauer hat als Kulturdezernent schon richtig daneben gegriffen: Unvergessen bleibt die Nachfolge von Sonja Mäß. Mit der damaligen Personalie hat er sich und das Pirmasenser Kulturleben blamiert. Es ist gut, dass er rechtzeitig die Notbremse gezogen hat. Mit der Entscheidung, Heike Wittmer mehr Verantwortung zu übertragen, hat er zunächst auch nicht alle überzeugt.

Mit der Ankündigung, ein eigenes Amt für Kultur zu schaffen und so dem Thema wieder mehr Gewicht zu verleihen, hat Clauer nun einen Befreiungsschlag hingelegt. Sein Vorschlag könnte der von vielen Kulturschaffenden ersehnte große Wurf werden. Bei kulturaffinen Wählern könnte die CDU bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr auf diesen Erfolg verweisen. Clauer ist CDU-Chef und weiß das ganz genau. Sein Konzept hat Charme und zeugt von einer gewissen Strategie – jetzt muss es nur noch funktionieren.

Selbst wenn im Stadtrat davon keine Rede war, hat Clauers Vorgehen einen weiteren positiven Nebeneffekt: Rolf Schlicher kann sich wieder verstärkt um Tourismus und Stadtmarketing kümmern. Damit hat er schon genug am Hut – und seine große Liebe war die Kultur nie gewesen.

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