Pirmasens „Die Pfalz belohnt als Fotomotiv unheimlich“
Die Pirmasenser Fototage unter der künstlerischen Leitung von Harald Kröher haben inoffiziell schon begonnen, obwohl der offizielle Startschuss erst am 20. Oktober fällt. So hängen in der Pirmasenser Sparkassen-Zentrale bereits die ersten Fotografien. Einer der fünf Fotografen, die in der Bahnhofstraße ausstellen, ist der Zweibrücker Michael Lauer, der sich vor dem Aufbau mit RHEINPFALZ-Mitarbeiter Klaus Kadel-Magin über die Fototage und seine fotografischen Arbeiten unterhalten hat. Wie sind Sie zu den Pirmasenser Fototagen gekommen? Ich war schon bei den vergangenen Fototagen dabei. Die Fotografen in der Pfalz kennen sich eben alle, das ist eine lockere Gemeinschaft. Sehr angenehm. Und so habe ich natürlich auch Harald Kröher, den künstlerischen Leiter der Fototage, kennengelernt. Welche Art von Fotografie betreiben Sie selbst? Mir gefällt die Idee, dass hinter der Kamera das Bild schon stimmen muss. Bei mir entsteht das Bild in der Kamera und nicht im Computer. Deswegen arbeite ich viel mit Filter. Das kann man gern als Nostalgie sehen. Früher ging es eben nicht anders. Aber heute hat man eben die Option, das so zu machen. Die Ausstellung in der Sparkasse handelt von der Pfalz und einer Ihrer Vorträge auch. Warum haben Sie das Thema „Pfalz“ gewählt? Ich bin viel unterwegs und immer wenn ich zurückkomme, weiß ich wieder, wie schön es hier ist. Die Pfalz belohnt einen Fotografen als Motiv unheimlich. Man muss es sich vielleicht mehr erarbeiten. Die Ergebnisse sind aber mindestens genauso spannend und es bringt auf jeden Fall mehr, als die tausendste Aufnahme einer der üblichen Orte. Das zeigen Sie eindrücklich auch in einem Ihrer Vorträge. Genau. Wir haben uns Landschaften in der ganzen Welt ausgesucht und optische Gegenstücke in der Pfalz gefunden nach dem Motto „Aus der Ferne in die Westpfalz“. Danach werden die Leute die Pfalz in einem anderen Licht sehen. Wenn ich früher bei internationalen Fotowettbewerben mitgemacht habe und ein Foto aus der Pfalz unterbringen konnte, hat mich das immer besonders gefreut. Wo ist die Pfalz für Sie am schönsten? Oh je, das ist aber schwer. Überall eigentlich. Es ist ja auch so vielseitig hier. Die Mehlinger Heide beispielsweise würde kaum jemand in der Pfalz verorten. Was ich super mag, sind unsere nassen Wälder. Wenn ich jemandem die schönste Ecke der Pfalz zeigen müsste, würde ich mit ihm im Dunkeln loslaufen und auf die Wegelnburg gehen. Das ist einer der Orte mit der größten Strahlkraft. Wenn dann dort die Sonne aufgeht und vielleicht noch Nebel im Tal liegt, ist es perfekt. Ein Destillat der Pfalz ist vielleicht wirklich die Wegelnburg. Wie sehen Sie die Pirmasenser Fototage im Vergleich zu anderen Fotofestivals? Die steigern sich in Pirmasens jedes Mal, und zwar deutlich. Was dieses Jahr geboten wird, muss sich nicht verstecken hinter anderen Naturfotofestivals. Allein schon die Vorträge, die fast alle kostenlos sind. Das gibt es woanders nicht und das ist ein hoher kultureller Mehrwert, der hier geboten wird. Viele der Referenten spielen in der Ersten Liga und manche sogar in der Champions-League. Und was vermissen Sie bei den Fototagen in Pirmasens? Man könnte noch was im Zweibrücker Outlet machen auch zur Werbung für die Fototage. Was die Pirmasenser Fototage verdient hätten, dass sie über die Grenze der Region hinaus bekannter würden. Das muss sich über die Jahre durchsetzen und braucht seine Zeit. Die Zeit werden die Fototage vielleicht nicht haben, wenn der künstlerische Leiter Harald Kröher aufhört, wie er angedeutet hat. Wenn ich mir was wünschen würde für die Fototage, dann dass der Harald weitermacht. Auf welche Veranstaltung der Fototage sind Sie persönlich am meisten gespannt? Der Vortrag von Michael Martin auf jeden Fall. Das ist ein Höhepunkt. Und dann ist da noch der ganze Naturbereich und der Vortrag von Raik Krotofil über die USA. Da freue ich mich drauf und bin gespannt, wie er das erzählen wird. Und dann freue ich mich natürlich über das Feedback von den Besuchern auf die Westpfalzfotos. Es ist immer spannend zu sehen, wie das beim normalen Publikum so ankommt.