Pirmasens Die nächste Nullnummer des SCH

Hauenstein. Der SC Hauenstein ist nicht mehr Tabellenführer der Fußball-Oberliga. Da der SCH am Samstag im eigenen Stadion nicht über ein 0:0 gegen den Tabellendrittletzten SpVgg EGC Wirges hinaus kam (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte) und die TuS Koblenz gestern mit dem 4:1 in Gonsenheim ihren neunten Sieg in Serie einfuhr, führt nun Regionalliga-Absteiger Koblenz mit zwei Punkten Vorsprung.
Vor nur 150 Zuschauern diktierte der SCH über die gesamten 90 Minuten die Partie und kam, wie auch Gästetrainer Thomas Arzbach einräumte, auf gut 80 Prozent Ballbesitz, erspielte sich aber kaum eine zwingende Torgelegenheit. Bis zum Strafraum lief der Ball meist gut, doch dann fehlte der letzte Impuls, um das Gästetor ernsthaft in Gefahr zu bringen. „Es war schwer. Der Gegner stand sehr tief. Aber nach vorne fehlt im Moment etwas der letzte Pep“, bekannte Hauensteins Kapitän Sandro Rösner. Einerseits stellt Hauenstein nach wie vor die beste Liga-Abwehr. Fünf Gegentore in zwölf Spielen sind ein Topwert. Schon achtmal spielte das Team von Ex-Weltklasseverteidiger Jürgen Kohler zu null. Andererseits gelang Hauenstein in den letzten drei Pflichtspielen nur ein Treffer (Dennis Krob in der letzten Minute der Verlängerung im Pokalspiel beim Verbandsligisten Dudenhofen). Nein, am Tempo im Spiel habe es nicht gelegen, befand Trainer Kohler. „Wir waren klar besser und hätten den Sieg verdient gehabt. Es war wenig Platz da. Die Mannschaft wollte.“ Nun, der Wille war da, aber die zündenden Ideen fehlten. Natürlich machte Wirges die Räume geschickt eng. Natürlich gab es zwei elfmeterreife Situationen, als ein Wirgeser den Ball im eigenen Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand bekam und als Julian Kern von den Beinen geholt wurde. Beide Male verweigerte Schiedsrichter Timo Klein den Einheimischen den Strafstoß. „Das war nicht das erste Mal, dass strittige Situationen gegen uns gepfiffen werden. Irgendwann reicht es auch mal“, ärgerte sich Kohler. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass sich der Titelkandidat aktuell schwer tut, eine dichte Defensive zu knacken. Zumindest am Samstag war auch kein SCH-Spieler in der Lage, in einer Eins-gegen-eins-Situation vielleicht die entscheidende Situation im Gästestrafraum heraufzubeschwören. Wenn kaum etwas geht, können Standards zum Erfolg führen. Das hätte zweimal fast geklappt. Doch in der 18. Minute köpfte Angreifer Dominic Altmeier nach Ecke des guten Kern in die Arme von Gästekeeper Agim Dushica, und nach 54 Minuten setzte Andelo Srzentic nach Riccardo Di Piazzas Ecke den Ball per Kopf genau ins linke Toreck, wo der auf der Linie stehende Yannik Finkenbusch klärte. „Da hat auch ein bisschen das Glück gefehlt. Aber insgesamt mangelt es uns im letzten Drittel des Spielfeldes etwas an Zielstrebigkeit“, sagte SCH-Mittelfeldspieler Emre Kaya. Sein gut spielender Kollege Di Piazza sah es so: „Es war das typische Spiel, wenn der Tabellenführer auf ein Team aus dem hinteren Tabellendrittel trifft. Je länger es 0:0 stand, desto schwieriger wurde es. Der letzte Pass hat gefehlt.“