Pirmasens Die Mutter aller Hindernisläufe

Nach der Siegerehrung mit Pokalen: (von rechts) Fabian Trapp, Dominik Memmer, Tom Wittwer mit Freundin Francesca Klein und Patri
Nach der Siegerehrung mit Pokalen: (von rechts) Fabian Trapp, Dominik Memmer, Tom Wittwer mit Freundin Francesca Klein und Patrick Schoenball.

«NÜRBURG.»Tom Wittwer und Fabian Trapp aus Dahn und der Hauensteiner Dominik Memmer, zu denen sich heuer der Wachenheimer Patrick Schoenball gesellt hatte, gewannen erneut die Mannschaftswertung beim „Fisherman’s Friend Strongman Run“ auf dem Nurburgring. Damit schaffte das Team aus der Pfalz nach 2017 und 2018 das Triple. Mit Spiderman und Häftlingen Rund 10.000 Teilnehmer – viele verkleidet, als Super- oder Spiderman, als Harlekin oder als Häftlingstruppe beispielsweise – waren bei winterlichen Bedingungen am Start, darunter rund 2500 im „Original“, dem Hauptrennen über 24 Kilometer. Und wie in den Jahren zuvor zeigten die Pfälzer der Konkurrenz, wo „de Barthel de Moscht“ holt: Die Mannschaft gewann unangefochten und mit großem Vorsprung die Teamwertung. Schoenball siegte in der Einzelwertung, Wittwer wurde Gesamtzweiter, Fabian und Dominic Memmer kamen unter den Top Ten ins Ziel: Ein grandioses Ergebnis für die Ausdauersportler bei der „Mutter aller Hindernisläufe“, wie sich der Strongman Run gerne nennt. Dieses Mal muss zuerst über das Wetter gesprochen werden: Am Samstagmorgen war die weltberühmte Rennstrecke in der Eifel unter einer fast zehn Zentimeter dicken Schneeschicht verschwunden – und das am 4. Mai. Der Schnee schmolz zwar bis zum Start am frühen Nachmittag weg. „Aber es war immer noch lausig kalt“, berichtet Memmer von kalten Regen- und Graupelschauern. Trapp bestätigt: „Die Kälte war der Hauptgegner.“ So hatten denn die Teilnehmer auch nichts gegen die Entscheidung der Jury einzuwenden, ein Hindernis – ein mit eiskaltem Wasser gefülltes, 40 Meter langes Bassin – aus dem Parcours herauszunehmen. „Eine gute Entscheidung im Sinne der Teilnehmer“, kommentierte Wittwer. Über Container ins Eiswasser Stichwort Hindernisse: „Man lässt sich am Nurbürgring immer sehr vieles und auch sehr Fieses einfallen“, beschreibt Memmer die letztlich 19 Hindernisse, die zweimal zu passieren waren und bei denen Namen wie „Mount Neverrest“ oder „Stairway to Hell“ selbsterklärend sind. „Besonders fies“ sei „Matscho Matscho“ gewesen, wo man „tief im Schlamm einsank und kaum wieder rauskam“. Auch nicht von schlechten Eltern: die „Rutschpartie“, bei der zunächst drei aufeinandergestapelte Überseecontainer zu erklimmen waren und dann eine Rutsche ins eiskalte und knietiefe Wasserbassin führte: „Das war ein Hindernis, das mich am Ende der ersten Runde wegen der Kälte völlig aus dem Rhythmus brachte. Danach brauchte ich einige Zeit, bis es wieder rund lief“, erzählt Trapp. Trotz Kälte, trotz fieser Hindernisse: „Ein schöner Lauf“, fasst Trapp zusammen. Wittwer, der in den vergangenen Jahren Zweiter und Dritter war, nennt die 24-Kilometer-Strecke diesmal „sehr lauflastig“, führte sie doch, wie Memmer berichtet, auch „über weitläufige Grasflächen und durch eine schöne Hügellandschaft. Ins Team der Wasgauläufer gesellte sich erstmals der 29-jährige Patrick Schoenball aus Wachenheim, den die Freunde der Leichtathletik als hervorragenden Mittelstreckler des ABC Ludwigshafen und des TSV Bayer Leverkusen kennen. Er lief an der Spitze des Feldes sein Rennen und kam nach 1:44:02 Stunde ins Ziel, 13 Sekunden vor Tom Wittwer. „Ich hatte keine Chance, zu ihm aufzulaufen“, beschreibt Wittwer sein Rennen. Lachend fügt der 37-jährige Polizist hinzu: „Da merkt man halt doch, dass man älter wird.“ Für Trapp blieben die Stoppuhren nach 1:54:14 Stunde stehen, für Memmer nach 1:56:21 Stunde. „Ich müsste mit meiner Zeit Vierter oder Fünfter sein, Dominik Fünfter oder Sechster“, wusste der Dahner Ingenieur ebenso wie der Hauensteiner Dachdecker am Sonntagabend noch die exakte endgültige Platzierung, da bei den Ergebnislisten auch am gestrigen Montag einiges durcheinanderging. Sei’s drum: Den Mannschaftssieg und die herausragenden Einzelplatzierungen feierte das Wasgau-Team übrigens mit einer besonderen Flasche Sekt. Die Magnum-Pulle hatten sie bei der RHEINPFALZ-Sportlerwahl 2018 gewonnen …

Erklimmt ein Hindernis: Dominik Memmer.
Erklimmt ein Hindernis: Dominik Memmer.
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