Pirmasens Der Rekordsieg
Es war der Tag des Yanick Haag: Fünfmal traf der Angreifer beim 8:0 (3:0)-Erfolg des SC Hauenstein am Samstag gegen die SpVgg Burgbrohl. Vor 100 Zuschauern war das für die Hauensteiner zugleich der höchste Erfolg seit ihrer Zugehörigkeit zur Oberliga. Bis zum letzten Samstag war ein 8:1 am ersten Spieltag der Saison 1997/98 gegen den SSV Eintracht Überherrn die Topmarke gewesen.
. Zwischen der 65. und 81. Minute schaffte der vor der Saison vom SV Spielberg nach Hauenstein gewechselte Stürmer sogar einen lupenreinen Hattrick. Damit schraubte Haag seine Bilanz auf acht Saisontreffer. „Ich glaube, das letzte Mal ist mir das in der C-Jugend gelungen. Wir nehmen jeden Gegner ernst. Dass es am Ende so leicht wird, hatten wir nicht gedacht. Am Schluss hätten es sogar noch ein paar Treffer mehr sein können“, sagte ein strahlender Haag nach dem Abpfiff. Und Recht hatte er. Haag selbst boten sich noch drei gute Einschusschancen (22., 62., 72.). Kevin Schwehm traf nach zehn Minuten nur die Latte. Und Niklas Kupper scheiterte am gut reagierenden Gästekeeper Thomas Kloppe (58.). „Es freut mich für Yanick, dass er seine Torjägerqualitäten bewiesen hat. Ihm fehlte eigentlich nur die Spielpraxis. Er darf nur nicht denken, dass er nun alles erreicht hat“, sagte Trainer Thomas Fichtner nach dem Spiel. Der SCH musste kurzfristig den gerade erst von einer Verletzung genesenen Kapitän Sandro Rösner ersetzen. Der Innenverteidiger musste wegen einer Grippe passen. Da auch Daniel Klück wegen eines Muskelfaserrisses fehlte, lief die Innenverteidigung erstmals in der Besetzung Marcel Abele und Lukas Hartlieb auf. Die wurde aber nicht großartig gefordert. Gerade mal zwei Torschüsse (15. und 80.) brachte der sehr schwache Gegner zustande. „Es war wichtig, dass wir erstmals zu null gespielt haben und uns Selbstvertrauen für die nächsten Wochen geholt haben. Der Gegner war sicher schwach. Aber acht so schön herausgespielte Tore muss man erst schießen“, sagte Hartlieb. Der SC steckte auch den frühen Ausfall von Mittelfelddirigent Jesper Brechtel weg. Der bis zu diesem Spiel beste Hauensteiner Torschütze (vier Treffer) war angeschlagen in die Partie gegangen und musste bereits nach zehn Minuten mit Verdacht auf Zerrung im Oberschenkel raus. Für ihn kam Niklas Kupper und besetzte die Linksaußenposition. Kevin Schwehm, an diesem Tag Kapitän, rückte nach innen auf die Brechtel-Position. „In der ersten Hälfte waren wir noch etwas schludrig. Aber danach haben wir es gut gemacht und auch in der Höhe verdient gewonnen“, sagte Hauensteins sportlicher Leiter Heiko Magin. Trainer Fichtner hatte seinem Team statt dem gewohnten 4-2-3-1-System ein 4-4-2 verordnet und mit Haag und Daisuke Ando zwei Angreifer aufgeboten. Das zahlte sich aus. Denn auch Ando traf zweimal. Der Japaner eröffnete die Torflut nach sechs Minuten und schloss sie eine Minute vor dem Ende ab. Der gewohnt lauffreudige Kai Schacker sorgte für das zwischenzeitliche 4:0. Auf der rechten Abwehrseite gab Neuzugang Marius Lehner ein gutes Startelfdebüt. Fichtner war stolz auf seine Mannschaft: „Wir hatten heute ein ganz junges Team auf dem Platz, das alle Vorgaben sehr gut umgesetzt hat. Wir haben den Gegner unter Druck gesetzt und auch später nicht nachgelassen.“ Sein Kollege Klaus Adams, dessen Elf nicht Oberliga reif spielte, war dagegen restlos bedient. „In den vergangenen Jahren sind wir gern hierher gekommen. Einmal haben wir sogar gewonnen. Wir mussten heute acht Spieler ersetzen. Trotzdem standen elf Akteure auf dem Platz, die sich anders hätten verkaufen müssen. Wir hatten heute kein Oberliganiveau“, so Adams, dessen Team nur zwei Spieler auf der Ersatzbank hatte.