Pirmasens Der große Tag des Henry Wiche
Dudenhofen. „Ein echt geiler Tag für mich.“ So fasste Henry Wiche die elf Stunden zusammen, die ihm nach dem Sieg bei der Verbandsrangliste den bis dato wohl größten Erfolg seiner Laufbahn beschert hatten. Er krönte sich am Sonntagabend in der Dudenhofener Ganerbhalle zum König der pfälzischen Tischtennisspieler und darf sich nun mit dem Attribut „Pfalzmeister der Herren“ schmücken.
Eine große Freude für den Pfalzligaspieler des TTC Nünschweiler. „Ich bin heute schon sehr stolz. Wenn praktisch die derzeit besten Spieler der Pfalz alle am Start sind und du selbst am Ende dann ganz oben auf dem Siegertreppchen stehst, ist das schon ein besonderes Gefühl“, freute sich der 17-jährige. Dabei hatte er das Turnier etwas holprig begonnen und musste sich in den Gruppenspielen erst einmal mühsam in die Meisterschaften hinein kämpfen. Dank kontinuierlicher Steigerung stand dann aber am Ende des Tages der verdiente 3:0-Finalerfolg gegen Christian Stofleth von der TSG Kaiserslautern. Nünschweilers Trainer Peter Becker war natürlich mit seinem Schützling sehr zufrieden. „Er schafft es mittlerweile, sich auch in kritischen Situationen durchzubeißen und bewahrt die Ruhe. Noch vor eineinhalb Jahren ließ er sich schnell auch von äußeren Eindrücken beeinflussen und verlor dann seine Linie im Spiel. Heute hat man gerade auch in den letzten Spielen gesehen, dass er über die nötige Physis und somit Konzentration verfügt, um sich ganz auf sein Spiel zu fokussieren“, analysierte Becker. Die weiteren Spieler aus der Region Pirmasens spielten mehr oder weniger im Rahmen ihrer Erwartungen. Hans-Jürgen Salpeter (TTC Pirmasens), Timo Schultz (TTC Nünschweiler) und Markus Letzelter (SG Waldfischbach) erreichten immerhin die zweite K.-o.-Runde. Dort kam dann wenig überraschend das Aus, traf Letzelter doch auf den früheren Ranglistensieger und späteren Halbfinalisten Jens Langstein (TTF Frankenthal), während für Schultz und Salpeter die Oberligaspieler Tomas Heeß und Dirk Keller vom TTV Albersweiler wenigstens eine Nummer zu groß waren. Ins Achtelfinale ging es für den jungen Pfalzligaspieler Kevin Podgorski vom TTC Pirmasens, der total locker aufspielte und erst vom überraschend starken Uwe Nölte (TTF Frankenthal) gestoppt wurde. Im Doppel mussten sich Schultz/Wiche im Viertelfinale etwas überraschend dem Duo Uwe Nölte/Martin Roth (beide TTF Frankenthal) beugen. Es fehlte nur der i-Punkt, dann wären die Pfalzmeisterschaften für Lisa Girolimetto aus Nünschweiler das Nonplusultra gewesen. Dieser i-Punkt war der Titel im Einzel. Nachdem sie sich im Doppel an der Seite von Monika Kiefer (TTC Pirmasens) unerwartet Gold gegen Julia Dieter/Elena Süs (beide FC Queidersbach) gesichert hatte, schien sie im Einzelfinale gegen Süs auf den ganz großen Triumph zuzusteuern, lag sie doch schon mit 2:1 Sätzen in Führung. Doch es sollte nicht sein für das 16 Jahre junge Talent des TTC Nünschweiler. Am Ende musste sie sich nach einer 2:3-Niederlage wie schon im Vorjahr mit Silber begnügen. „Sie war ganz nahe dran, hat gut gespielt und die taktischen Vorgaben bestens umgesetzt. Man muss aber respektieren, dass Elena Süs in der Schlussphase hervorragend gespielt hat. Lisa hat aus meiner Sicht nicht das Spiel verloren, vielmehr hat Elena es gewonnen“ bilanzierte Trainer Becker die trotz der Niederlage tadellose Leistung seines Schützlings. Und Girolimetto zeigte sich kämpferisch: „Dann gewinne ich eben nächstes Jahr.“ Auch Monika Kiefer war mit der Tagesausbeute zufrieden. Neben dem Titel im Doppel gab es Bronze im Einzel. Im Halbfinale unterlag die 33-Jährige Favoritin Süs mit 1:3 Sätzen, verlangte der späteren Siegerin alles ab. „Es war sogar etwas mehr drin, aber gerade in dieser Partie hatte ich ein, zwei schwächere Phasen“, sagte die älteste Teilnehmerin im Damenfeld. Für die U18-Pfalzmeister Lisa Girolimetto und Henry Wiche stehen schon am kommenden Wochenende bei den Regionmeisterschaften in Saarbrücken, der Qualifikation zur deutschen Meisterschaft der Mädchen und Jungen, die nächsten Herausforderungen an. (lam)