Pirmasens Das zweite wird ein schweres Jahr
«DAHN.» Ohne seinen Spielmacher Leon Kriebel geht der TV Dahn in seine zweite Saison als Handball-Pfalzligist, die am Sonntag mit der Partie bei der MFSG Göllheim/Eisenberg/ Asselheim/Kindenheim beginnt (Anwurf: 18 Uhr, Hans-Appel-Halle Göllheim).
Leon Kriebel riss sich – wie berichtet – am vergangenen Samstag beim Turnier in Rodalben das Kreuzband und fällt mindestens ein halbes Jahr aus. Schon das letzte Turnierspiel gegen Pfalzligist TS Rodalben zeigte, wie schwer der Verlust des so dynamischen und dominanten Spielgestalters wiegt. Er wurde an allen Ecken und Enden vermisst, Rodalben siegte mit 18:9. Nun liegt es an Jonas Goll, den jüngeren Bruder von Trainer Sebastian Kriebel zu ersetzen. Aber Goll ist ein ganz anderer Spielertyp. Der TV Dahn wird in seiner Spielanlage schnell umdisponieren müssen. Der TVD verzeichnet weder Abgänge noch externe Zugänge. Neben einer Weiterentwicklung der Spieler des Vorjahreskaders hofft Sebastian Kriebel nun darauf, dass die jungen Aufrücker aus den eigenen Reihen das Niveau so weit heben, dass auch in diesem Jahr eine Platzierung oberhalb der Abstiegslinie herausspringt und den Fans weiter attraktiver Handball geboten wird. Marius Bold aus der eigenen A-Jugend soll künftig ebenso fest zur Pfalzliga-Formation des TVD zählen wie Johannes Nathal, der aus der zweiten Mannschaft wieder hochrückt. Dazu sieht Kriebel im A-Jugendlichen Nico Dauenhauer so viel Potenzial, dass dieser bei ihm aushelfen könnte. Probleme in der Vorbereitung bereiteten zwei kurzfristige Absagen von fest eingeplanten Vorbereitungsspielen. Ersetzt werden müssen zum Saisonstart und in den folgenden Wochen Sören Söllner (Hüftprobleme), Sebastian Fischer (Fußverletzung), Thilo Schwamm (Schulterblessur) und der nach Kreuzbandriss noch in der Reha befindliche Valentin Aigenseer. Inwieweit Paul Kissel nach einer Veränderung in seinem Studium weiter Handball in Dahn spielen kann, steht laut Kriebel noch in den Sternen. Bleibt noch Matthias Kuntz von den Säulen des Erfolgs in den vergangenen beiden Jahren. Auch er ist wie ein fitter Kriebel oder Söllner absolut prägend fürs Dahner Spiel. Als Kuntz in der vergangenen Rückrunde lange ausfiel, gelang den Dahner wenig, sie rutschten vom Mittelfeld nochmals in den Abstiegssumpf, auch wenn am Ende aufgrund von Abmeldungen kein Team mehr absteigen musste. Dass es nochmals eine Runde ohne Absteiger geben wird, ist indes nicht anzunehmen. Im Gegenteil: In der Oberliga könnte es für den TV Offenbach als Aufsteiger ganz eng werden, auch die TSG Friesenheim II kämpft Jahr für Jahr um den Verbleib in der Klasse. Stiegen einer oder gar beide ab, käme es in der Pfalzliga zu einem verschärften Abstieg. Kriebel rechnet mit vier bis fünf Mannschaften, die sich vorne in der Tabelle werden behaupten können. Diese mal zu ärgern, sei ein Ziel. Den Rest, auch seinen TV Dahn, sieht der Coach im breit angelegten Abstiegskampf einer insgesamt sehr ausgeglichenen Liga, die durch leistungsstarke Aufsteiger bereichert werde. Die MFSG Göllheim startete schon mit erheblichen Personalproblemen in die Vorbereitung. Damit ist der erste Gastgeber auch ein direkter Konkurrent der Dahner im nun zu erwartenden Abstiegskampf. Ein Sieg ist schon im ersten Spiel der neuen Runde quasi Pflicht.