Pirmasens „Das ist einfach sehr sehr viel Stimme“
Am Samstag, 10. Juni, ist in der Lemberger Freizeithalle „Stimmalarm“ angesagt. Der Pfälzerwaldverein hat die südpfälzische Formation für ein Konzert engagiert. Die sieben Damen bieten in einer Mischung aus Gesang, Akrobatik und Tanz von Deutsch-Pop bis Schlager und Rock’n’Roll eine breite musikalische Palette. Mit Nina Schromm, der Gründerin der Gruppe, sprach Christian Hanelt.
Neu ist sicher, dass wir nun bereits seit acht, neun Jahren mit sieben Frauen auf der Bühne stehen und arbeiten. Und das funktioniert sogar. Davon müssen sich andere erst einmal eine Scheibe abschneiden. Dann geht „Stimmalarm“ auch musikalisch auf vielerlei Weise neue Wege. Wir machen nicht nur mehrstimmige Sachen, chorische Arrangements gepaart mit vielen bunten Choreografien, maßgeschneiderten Bühnenoutfits und akrobatischen Elementen. Es ist eine bunte Show rund um das Thema Gesang. Und das ist dann einfach sehr sehr viel Stimme. Singen Sie a cappella? Wir singen auch a cappella. Aber nicht nur. Wir haben unsere Playbacks dabei, weil bei sieben Frauen auf der Bühne meistens kein Platz mehr für eine Band ist. Wir haben aber auch schon Konzerte mit Live-Begleitung gemacht. Wir singen unsere eigenen Songs oder Coversongs, die wir in unserem eigenen Stil gemacht haben. Und das geht hin bis zu siebenstimmigen Arrangements. Vom tiefen Alt bis zum hohen Sopran haben wir einen Tonumfang von dreieinhalb, vier Oktaven. Und das ist schon interessant. Jetzt in Lemberg bieten wir eine bunt gemischte Show, die vom Musical-Medley über die Rock-Pop-Nummer bis hin zum Schlager alles beinhaltet. Welche Stimmlage singen Sie? Ich bin eigentlich Sopran, habe aber einen Tonumfang von etwas über drei Oktaven. Aber ich bin ja auch studierte Opern-Sängerin. Was machen Sie musikalisch außerhalb von „Stimmalarm“? Ich bin hauptberuflich Sängerin. Ich habe eine eigene Gesangsschule und leite noch andere Chöre. Betreiben Ihre Kolleginnen die Musik auch professionell? Ich bin die einzige, die „Stimmalarm“ hauptberuflich macht – die anderen machen das semi-professionell. Wie sehen die akrobatischen Elemente in Ihrer Show aus? Wir haben zwei Leistungsturnerinnen dabei, die vom Flic-Flac über den Handstandüberschlag bis zum Handstand auf dem Stuhl recht fit sind, und die auch Hebefiguren und natürlich Spagat können. Sie sprachen gerade von den eigenen Liedern. Aus welchem Bereich stammen diese Lieder? Wir haben mit der CD „Neue Wege geh’n“ ein Konzeptalbum gemacht. Das heißt, ich habe ein paar Lieder komponiert und einige mit unserem Produzenten entwickelt. Daraus ist eine bunte Mischung geworden, denn wir wollten einfach mal ausprobieren, was zu uns passt. Wir haben früher viele Lieder der 50er und 60er Jahre gemacht mit Pettycoat und all den Sachen. Dazu haben wir deutschsprachigen Rock’n’Roll mit auf die CD genommen, Schlager und auch etwas deutschen Pop. Das ist vom Klang alles sehr „stimmalarmig“. Und so finden wir Stück für Stück immer mehr unseren Stil und der liegt im rockigen Schlager. Irgendwann wird es eine neue CD geben, die dann noch mehr „wir“ ist. Welche Bedeutung hat eine CD für Sie – Geld kann man ja damit nicht mehr verdienen? Ich finde es ganz spannend, sich selbst zu finden, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Das Titelstück „Neue Wege geh’n“ habe ich selbst geschrieben. Es geht eher in den Bereich deutscher Pop der Hamburger Schule. Das ist bei uns aber immer mit Schlagereinflüssen versehen. Bei meinen eigenen Liedern sind mir auch die Texte unheimlich wichtig – dass es einen Sinn gibt, dass man etwas transportiert, dass man die Leute mit etwas erreicht, wobei das nicht plakativ sondern durchaus mit Hintergedanken versehen ist. Eine eigene CD ist heute auch wichtig, um sich vom Markt etwas abzuheben, weil jede Band hunderte Lieder covert. „Stimmalarm“ aber macht auch die Coversachen sehr sehr eigen. Ich kenne niemanden, der das so macht, wie wir. Aber mit unseren eigenen Liedern können wir einfach noch ein Stück weit mehr „wir“ sein, ohne mit etwas anderem verglichen zu werden. Was covern sie? Wir covern zum Beispiel Aretha Franklin und „Queen“, wir covern alles mögliche auch aus dem Musical-Bereich, auch Schlager von Helene Fischer oder die „Beatles“. Sie sind zu siebt – wer hat da bei strittigen Entscheidungen das letzte Wort? Ich. Sonst würde das auch nicht funktionieren. Ich bin die Leiterin und auch die Gründerin von „Stimmalarm“. Dazu haben wir noch einen Produzenten, der mit uns die ganzen musikalischen Sachen macht. Das Management erledige auch ich, wobei mich zwei, drei andere sehr stark unterstützen, denn es ist doch sehr viel Arbeit, die Termine zu verwalten oder die Homepage zu pflegen. Bitte nennen Sie drei Gründe, in Ihr Konzert zu kommen. Wer einen sehr unterhaltsamen, abwechslungsreichen Abend möchte, mit viel Action, Spaß, was zum Gucken, zum Hören und auch zum Staunen, sollte auf jeden Fall kommen. Langweilig wird es bei uns nie. Es werden auch Gänsehautmomente dabei sein. Wer also was für das Gefühl sucht, ist bei uns ebenfalls richtig. Und wer sieben hübsche Mädels auf der Bühne bewundern will, sollte auch kommen. Infos Das Konzert beginnt um 19 Uhr. Einlass ist um 18 Uhr. Der Eintritt beträgt 15 Euro. Im Vorverkauf sind Tickets für 13 Euro in Lemberg bei Bäckerei Traxel, Rabenfels-Apotheke, Lotto Stucky, Konditorei Faass und Lotto Heidenreich erhältlich.