Pirmasens Besonderes Konzert mit Klaus Mertens und Franz Danksagmüller

Klaus Mertens singt am Montag in der Johanneskirche.
Klaus Mertens singt am Montag in der Johanneskirche.

Am Montag, 3. Oktober, findet ab 18 Uhr in der Johanneskirche in Pirmasens ein Konzert mit dem Bariton Klaus Mertens und dem Organisten Franz Danksagmüller aus Lübeck statt. Der Abend widmet sich musikalischen Predigten und trägt den Titel „Martin Luther – Sermones Symphoniaci“.

Die Sermones Symphoniaci sind musikalische Predigten, ein eindrucksvoller Zusammenklang von Stimme, Orgel und Live-Elektronik. Sie basieren auf Predigten und Liedern von Martin Luther. Die einzelnen Abschnitte führen durch das Kirchenjahr und behandeln verschiedene Kapitel des Katechismus. Die Lieder wachsen zum Teil aus dem gesprochenen Wort und aus den Klängen, die die Live-Elektronik aus der Stimme gewinnt, heraus und werden mit dem jeweiligen gregorianischen Original verwoben.

Einen Teil des Programms nehmen die „Kleinen geistlichen Konzerte“ von Heinrich Schütz ein. Diese stellen jedoch keine eigenen barocken Programmteile dar, sondern fügen sich durch eine neue Aussetzung der Continuo-Stimmen nahtlos in die Predigt ein.

Eine große Klangpredigt soll es werden

Die Stimme des Predigers changiert zwischen Sprechen und Singen. Sie wird mittels Elektronik bearbeitet und vervielfältigt, sodass der Sänger manchmal seine eigenen Begleitstimmen produziert, im Organum singt oder als eine multiplizierte Sprecherpersönlichkeit erklingt. Zudem verschmilzt die Stimme bisweilen mit dem Klang der Orgel, bringt das Instrument zum Sprechen und vereint sich so mit ihr zu einer Art kosmischem Prediger.

Sprache und Musik werden zu einer Einheit. Die Musik beziehungsweise der Soundtrack greift den barocken Gedanken von der Musik als Verkündigung auf und basiert auf den Prinzipien barocker rhetorischer Figuren. Es entsteht eine eigene Klangwelt: Texte und Lieder von Martin Luther, gregorianische Hymnen und die Kompositionen von Heinrich Schütz werden zu einer großen Klangpredigt vereinigt.

Auseinandersetzung mit der Alten Musik

Das Programm umfasst etwa 75 Minuten. Unter anderem kommen folgende Lieder zu Gehör: „Veni redemptor gentium“, „Nun komm, der Heiden Heiland“, „A solis ortus cardine“, „Mit Fried und Freud ich fahr dahin“, „Veni creator spiritus“ und von Heinrich Schütz „O süßer, o freundlicher“, SWV (Schütz-Werke-Verzeichnis) 285, sowie „O misericordissime Jesu“, SWV 309.

Klaus Mertens wird seit fast vier Jahrzehnten für seine Interpretationen gefeiert. Die Möglichkeiten seiner Stimme, das Bewusstsein, stets ein Medium im schöpferischen Akt einer möglichst authentischen Interpretation zu sein , machen ihn zu einem der herausragenden Interpreten seines Fachs. Einen bedeutenden Stellenwert in seiner künstlerischen Auseinandersetzung nimmt die Alte Musik ein.

Verschollenes wieder zum Klingen bringen

Mertens wirkte bislang an nahezu 200 CD- beziehungsweise DVD-Produktionen mit. Die Gesamteinspielung des Œuvres von Johann Sebastian Bach – einmalig in der Tonträgergeschichte singt hier ein Sänger alle Bass-Partien sämtlicher Bach-Kantaten ein – sowie die jüngst fertiggestellte Gesamteinspielung der Werke Dieterich Buxtehudes stellen eindeutig Höhepunkte seiner Karriere dar. Mertens hat schon mit vielen bedeutenden Spezialisten im Bereich der Alten Musik zusammengearbeitet. In seinen eigenen CD- und Konzertprojekten ist es ihm ein grundsätzliches Anliegen, wertvolle und lange verschollene Werke wieder zum Klingen zu bringen.

Ein kreativer Kopf in der Konzertszene

Franz Danksagmüller zählt durch seine innovativen Projekte, seine Kompositionen, seine Orgelimprovisationen und seine Live-Elektronik-Performances zu den kreativsten Köpfen der internationalen Konzertszene. Als Organist und Performer ist er in Europa, in den USA und in Asien tätig. Er arbeitete mit unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten zusammen. Seine Kompositionen werden weltweit aufgeführt. Sie umfassen Musik für Orgel, verschiedene Instrumente und Elektronik, Musik zu Stummfilmen in unterschiedlichster Besetzung, Kammermusik, Orchestermusik sowie eine Passion für Chor, Streichquartett und Sprecher. Schwerpunkte in seiner Arbeit bilden die Zusammenführung aktueller Kompositionstechniken mit historischen Instrumenten sowie die Verwendung der menschlichen Stimme in all ihren Ausdrucksmöglichkeiten. Seit 2005 ist Danksagmüller Professor für Orgel und Improvisation an der Musikhochschule Lübeck.

Info

Eintrittskarten gibt’s im Vorverkauf beim Protestantischen Gemeindeamt Pirmasens, Dankelsbachstraße 64, Telefon 06331 24190 und im Hausrat- und Eisenwarengeschäft Wölfling in der Fußgängerzone, Hauptstraße 37, Telefon 06331 249716.

x