Pirmasens Beach-Star in Bruchwiesenhalle

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WALDFISCHBACH-BURGALBEN. „We are the champions“, dröhnt es über die Lautsprecheranlage der Bruchwiesenhalle. Der TSV Speyer ist soeben durch ein 3:0 (25:22, 25:9, 25:17) nach 1:20 Stunde Spielzeit gegen Gastgeber SG Waldfischbach Meister der Frauen-Volleyball-Verbandsliga Süd geworden und steht als Direktaufsteiger in die Rheinland-Pfalz-Liga fest.

Dem Schiedsgericht, bestehend aus Spielerinnen von Speyers Titelrivale SG Worms-Hochheim und sehr fair pfeifend, sieht man die Enttäuschung an. Die Rheinhessinnen hatten insgeheim auf einen Sieg Waldfischbachs gehofft, was ihnen gute Aussichten auf Platz eins in der Tabelle beschert hätte. Im zweiten Spiel bezwingen die Wormserinnen die Waldfischbacherinnen mit 25:13, 25:14 und 25:22, sichern sich damit die Vizemeisterschaft und wahren die Aufstiegschance über die Relegation. Das Posieren für die etwa 20 mitgereisten Speyerer Fans direkt nach Spielende genießt das TSV-Team um Britta Büthe sichtlich. Die Neunte der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro im Beach-Volleyball (mit Karla Borger), die zugunsten ihres Studiums die Profikarriere beendet hat, tanzt und singt, als ob sie gerade Olympiasiegerin geworden wäre. Die 28-Jährige genießt es, mit ihren früheren Mannschaftskameradinnen noch mal auf dem Feld zu stehen. Der erste Satz gegen Waldfischbach beginnt ausgeglichen. Die junge Elisa Schwarz, ein SGW-Eigengewächs mit viel Talent, macht durch druckvolle Aufschläge auf sich aufmerksam. Libera Nadine Allendorf fischt einige Gefahrenbälle aus dem Rückraum, bringt den ersten Ball immer wieder gut zu Stellerin Isabell Scholz. Es steht 16:16, 21:21 und 22:22. Die Endphase verläuft wie so oft zuletzt: Die entscheidenden Punkte macht der SGW-Gegner und gewinnt nach sehenswerten Ballwechseln mit 25:22. Drucklos, ideenlos und teilweise unglücklich verläuft der zweite Satz aus SGW-Sicht. Die Waldfischbacherinnen kämpfen, doch die Dominanz der Gäste ist allgegenwärtig, nicht zuletzt durch die Einwechslung von Britta Büthe, die von außen und aus dem Rückraum ihre Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellt, ohne dass die U23-Europameisterin von 2009 und Universiade-Siegerin von 2011 (beides im Beachvolleyball) sich in den Mittelpunkt drängt. Mit 25:9 bringen die Titelfavoriten den zweiten Satz deutlich nach Hause. Im dritten Satz schleichen sich bei der SGW Leichtsinnsfehler ein, es mangelt an einer zündenden Idee und vor an Sprungkraft, wenn Waldfischbachs Block ein ums andere Mal, wenn er nicht zu spät steht, einfach überschlagen wird. Am Ende steht es 25:17 und die Meisterschaft ist perfekt für die Speyerinnen. „Ich bin erleichtert, wir kamen mit Respekt nach Waldfischbach. Unsere Stärken konnten wir heute ausspielen. Kompliment an die Gastgeberinnen: Sie haben gekämpft und verfügen über eine der stärksten Abwehrreihen der Liga“, resümiert Speyers entspannter Trainer Bernd Kray. Während die Vorderpfälzerinnen in der einstündigen Pause vor dem zweiten Spiel ausgiebig auf dem Feld, auf der Tribüne und in der Kabine feiern, steht den SGW-Mädels noch das letzte Rundenspiel bevor. Die Gegnerinnen aus Worms sind hochkonzentriert, für sie geht es um die Vizemeisterschaft. Und sie dominieren das Geschehen. Die Rückraumangriffe der Gäste, oftmals erfolgreich vorgetragen von Karoline Dietz, sind erfolgreich. Die mit 1,85 Meter größte Spielerin auf dem Feld, Tanja Freihaut, donnert über die Mittelposition über den SGW-Block. Waldfischbachs Trainer Rudi Buser ringt den 0:3-Niederlagen noch etwas Positives ab: „Den ersten Satz im ersten Spiel haben wir stark gespielt.“ In der Abschlusstabelle belegt die SGW Platz fünf mit 26 Punkten. „Es war unser schönstes Spiel heute, wir hatten eine selten gute Stimmung auf dem Feld und haben uns mit einem Drei-Satz-Sieg belohnt“, resümiert Michael Spuck, Trainer der SG Worms/Hochheim und hofft auf den Aufstieg in die Rheinland-Pfalz-Liga. So spielten sie SG Waldfischbach: Vatter, Scholz, Allendorf, Schumacher, Mohring, Molitor, von Gerichten, Schwarz.

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