Pirmasens Autosalon: „Das ist keine E-Automesse“

Michael Frits hofft beim Autosalon auf eine Besucherzahl wie vor Corona.
Michael Frits hofft beim Autosalon auf eine Besucherzahl wie vor Corona.

Prall gefüllt mit den neuesten Automodellen wartet die Messehalle 6A am Wochenende auf Besucher. Messe-Organisator Michael Frits ist zufrieden und hofft auf 10.000 Besucher wie in Vor-Coronazeiten.

„Man merkt, dass die Firmen Nachholbedarf haben. Es ist alles voll“, freut sich der Messeveranstalter über den ausgebuchten Autosalon nach drei Jahren Zwangspause. Superlative wie Conceptautos von Mercedes oder Rennwagen wird es dieses Jahr nicht geben. Dafür haben zwei Autohäuser begonnen, sich auf das zweirädrige Zweitfahrzeug ihrer Kunden einzustellen. Beim Hyundai- und BMW-Händler gibt es auch E-Bikes zu sehen. Dazu kommen zwei Motorsporthändler mit Motorrädern.

Beim Rahmenprogramm setzt Frits nur noch auf eine Band, die an beiden Tagen spielen wird. „New Orleans Garden“ wird am Samstag mit der Sängerin Efe auftreten und am Sonntag Jeannette Dalia Curta mitbringen, die durch die Sendung „The Voice of Germany“ bekannt wurde. Informationsstände der Bürgerinitiative für den B10-Ausbau, Dekra, Tüv und AvD runden das Informationsangebot ab.

Kein Schwerpunkt auf E-Mobilität

Bei den Autohändlern liegt der Schwerpunkt nicht auf der Elektromobilität. Viele Benziner und vor allem Dieselfahrzeuge werden die Stände dominieren. „Das wird keine E-Automesse“, meint auch Frits. Wobei wohl auch die Lieferengpässe für die elektrischen Fortbewegungsmittel für die Verbrennermotoren sprechen dürften. Der Lieferengpass muss derart schlimm sein, dass ein Händler als Sonderaktion sogar mit dem Versprechen wirbt, die auf der Messe gekauften Auto innerhalb von zehn Tagen liefern zu können.

Während der Autosalon restlos ausgebucht ist, seien für den Bausalon, der zwei Wochen später startet, noch Plätze übrig, räumt Frits ein. Die Baubranche sei in vielen Bereichen immer noch zu gut ausgelastet. Als Beispiel nennt Frits einen Anbieter von Solaranlagen, der sonst immer beim Bausalon mit von der Partie sei und dieses Jahr abgesagt habe, da er nicht wisse, was er mit noch mehr Kunden anfangen soll.

Messebaugeschäft ausgebaut

Bei der Provita-Messe hat sich Frits auf eine Verlegung in den Januar 2024 entschieden, womit der Bausalon die letzte Messe für das laufende Jahr sein wird. Die Provita wurde im vergangenen Jahr im Oktober veranstaltet und würde dieses Jahr zu nah an der Kreativvitti-Messe liegen. Außerdem sei der Oktober inzwischen viel zu warm. „Letztes Jahr war da Badehosenwetter. Da wollen die Leute nicht auf eine Messe“, sagt Frits.

Langweilig werde seinem Unternehmen mit aktuell neun Mitarbeitern aber nicht. Frits hat während der Pandemie das Messebaugeschäft ausgebaut und erledigt für andere Messeveranstalter deutschlandweit den Messeaufbau. Unter anderem werde er demnächst in Köln beim Aufbau mit von der Partie sein. Generell ist Frits um das Messegeschäft nicht bange. Fachmessen würden zwar zunehmend ins Digitale verlegt. Verbrauchermessen bräuchten aber die Anwesenheit von Aussteller und Besucher. „Das wird es weiterhin geben, wobei große Firmen oft nicht mehr teilnehmen, weil sie andere Vertriebswege gefunden haben“, gibt Frits zu bedenken.

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