Neunkirchen Ausstellung „kopfüber himmelwärts“ von Stefanie Gerhardt ab Freitag

„Kalligrafie“ von Stefanie Gerhardt, Öl auf Aluminium.
»Kalligrafie« von Stefanie Gerhardt, Öl auf Aluminium.

Ungewöhnliche Situationen bieten sich den Besucherinnen und Besuchern der Städtischen Galerie Neunkirchen ab Freitag, 10. Dezember, wenn die Freiburger Künstlerin Stefanie Gerhardt ihre große Einzelausstellung „kopfüber himmelwärts“ zeigt.

Ein Kind auf einer schwingenden Schaukel, so realistisch gestaltet, dass es erst auf den zweiten Blick als Skulptur erkennbar wird; Silhouetten von Schwimmern, die ihre Bahnen über den Fußboden ziehen; Motten, die ins Mondlicht fliegen und Neugeborene, die kopfüber an Nabelschnüren hängen: Stefanie Gerhardts Kunst setzt sich mit Wandlungsprozessen auseinander, mit dem Werden und Vergehen, dem Auftauchen und Verschwinden.

Es sind die Zustände des Übergangs, welche die Freiburger Künstlerin besonders interessieren. In den unterschiedlichsten Medien – mit Gemälden, Aquarellen, Skulpturen, Videoarbeiten und Installationen – spürt sie den flüchtigen und schwer zu fassenden Momenten des Daseins nach. Es geht um Lebensphasen und zeitliche Handlungsabläufe, um Veränderungen der physischen Existenz oder den Wechsel von einem Ort zum nächsten.

Unwirkliche Landschaften, unendlicher Himmel

In ihren Gemälden konfrontiert die Künstlerin die Betrachter oftmals mit surreal anmutenden Situationen, die einen atmosphärischen Sog ausüben. Teils sprühen ihre Arbeiten vor kraftvoller Farbigkeit, teils sind sie von fragiler Zartheit. Bei einigen legt Stefanie Gerhardt einen nebelartigen Schleier über die Motive, als wolle sie das Gemalte wieder verschwinden und ungreifbar werden lassen. Und auch auf ihren jüngsten Bildern lassen sich die Motive nicht fassen, geben gar Rätsel auf, wenn sie unwirkliche Landschaften zeigen und den Blick in den Himmel, ins scheinbar Unendliche öffnen.

In der Ausstellung werden über 35 Werke aus den vergangenen zehn Jahre präsentiert, die die große Vielfalt der Künstlerin abbilden. Neben den Gemälden – eine Besonderheit von Stefanie Gerhardt ist es, mit Ölfarbe auf Aluminium zu malen – sind Videoarbeiten, Skulpturen sowie Rauminstallationen zu sehen.

Zahlreiche Preise und Stipendien

Stefanie Gerhardt, geboren 1974 in Freiburg, wo sie heute wieder lebt und arbeitet, studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Leni Hoffmann, als deren Meisterschülerin sie 2008 ihre künstlerische Ausbildung abschloss. Sie erhielt zahlreiche Preise und Stipendien: 2013 war sie als Stipendiatin an der Cité Internationale des Arts Paris, 2018 Artist in Residence in Hangzhou in China. 2021 erhielt sie eine Projektförderung des Landes Baden-Württemberg.

Die Eröffnung findet am Freitag, 10. Dezember , ab 18.30 Uhr statt. Es wird um Anmeldung gebeten, unter Telefon 06821 202-561 oder -480, oder online über die Website der Städtischen Galerie. Die Ausstellung ist bis 20. Februar geöffnet.

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