Pirmasens Ausgebuffte Helden von 2006

Da staunen die Praetorians nicht schlecht, als Markus Lechner Haken schlagend die Gegner (hier Timo Hoffmann) ins Leere stürzen
Da staunen die Praetorians nicht schlecht, als Markus Lechner Haken schlagend die Gegner (hier Timo Hoffmann) ins Leere stürzen lässt.

«PIRMASENS.» Es ist gleichgültig, ob der Ball rund oder eher eiförmig ist: Wenn die Heroes des FK Pirmasens Beine oder Hände im Spiel haben, neigt sich das Erfolgspendel wohl stets auf die Seite jener Männer, die 2006 den Sensationssieg im DFB-Pokal gegen Werder Bremen schafften. So geschehen auch am Freitagabend im Stadion Spesbach. Dort ließen beim „Sportfeschd“ des Fußball-Regionalligisten die mit weiteren ehemaligen FKP-Spielern und Ex-Coach Peter Tretter verstärkten Helden in einem Jux-Spiel mit je zweimal 15 Minuten Fußball und American Football den Praetorians, den Footballern des FKP, aber auch nicht den Hauch einer Chance und gewannen den Vergleich mit 83:14. Hoppla, wird der eine oder andere denken, so viele Tore? Nun, jeder Treffer, ob im Fußball oder im Football, zählte sechs Punkte. Mit einem Elfmeter nach jedem Tor oder einem Schuss zwischen die gedanklich nach oben verlängerten Torpfosten konnte gar ein weiterer Punkt erzielt werden. Lechner holt sich die Flags Den Prätorianern gelang in den 30 Minuten, in denen Fußball gespielt wurde, kein einziger Treffer. „Man merkt, dass das Profisportler waren, die den Spaß, das Können und den Ehrgeiz haben zu gewinnen“, fasste Praetorians-Abteilungsleiter Matthias Schaufler das Match aus seiner und der Sicht seiner Mitspieler zusammen. Auch dies war eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus ehemaligen und aktuellen Spielern der amerikanischen Sportart Nummer eins. Zur Deutlichkeit des Resultats merkte Schaufler an: „So hatten wir uns das nicht vorgestellt!“ Insbesondere im letzten Viertel, in dem die Fußballer den Praetorians auch in deren Sportart nicht den Hauch einer Chance ließen und diesen Vergleich ebenfalls gewannen. Überragender Akteur im Flag-Football war in der Verteidigung (Defense) Markus Lechner. Der 39-jährige, immer noch schnelle und zweikampfstarke Ex-Regionalligaspieler holte sich die an einem Gürtel festgemachten Bänder, die Flags, nach Belieben. „Am Mittwoch habe ich erstmals die Regeln erfahren. Aber jetzt ist das Interesse geweckt“, sagte der aus Leimen stammende Vermessungstechniker. Der vor dem Match ausbaldowerte Plan sei aufgegangen: „Im Fußball vorlegen und den Football auch gewinnen.“ Das lag auch an der meist überragenden Leistung von Quarterback Sebastian Reich. Der 39-Jährige hatte sich selbst auf diese Schlüsselposition gestellt, weil er sich als besten Werfer der „Heroes“ auserkoren hatte. „Hat er wohl gedacht“, witzelte Teamkollege Jens Schaufler (37) noch vor dem Einlauf beider Teams. Aber dann überzeugte Reich mit zwei Touchdown-Pässen auf Frank Steigelmann (39). „Die Jungs haben das überragend gemacht“, freute sich Headcoach Reich, der am Spielfeldrand von Ex-Trainer Andreas Kamphues unterstützt wurde. Die zwei herrlichen Catches des ehemaligen Regionalliga-Torhüters waren ebenso erste Sahne wie der Touchdown-Lauf von Marc Buchmann (38) kurz vor Ende. „Wir waren nach den beiden Fußball-Vierteln schon ganz schön platt“, musste Matthias Schaufler von den Praetorians einräumen. Und das nutzten die ausgebufften Heroes weidlich aus und trafen nach Belieben. Und hätte vor allem Dominik „Sunshine“ Kern im ersten Viertel nicht überragend gehalten, wäre das Ergebnis wohl dreistellig ausgefallen. Was jedoch dem Spaß, den auch die knapp 200 Zuschauer hatten, auch keinen Abbruch getan hätte. Die Mannschaften FKP-Heroes: Frank Steigelmann, Reiner Schwartz, Patrick Fischer, Peter Tretter, Markus Lechner, Sebastian Reich, Marc Buchmann, Timo Kriegshäuser, Christian Hever, Karsten Schug, Daniel Paulus, Jens Schaufler, Attila Baum FKP-Praetorians: Mario Kapila, Maurice Laufer, Marius Schmenger, Dominik Kern, Timo Hoffmann, Dominick Bergmeister, Jens Wingert, Kai Joas, Matthias Schaufler, Kay Wilhelm, Anusan Rajmohan, Andreas Hirnet, Sebastian Eis, Patrick Tiedke, Dillon Phillips, Colby Anderson, Lorenz Hill.

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