Pirmasens Auch zu sechst bleiben sie fünf

Die Pirmasenser Heavy-Metal-Coverband „Nasty Five“ hatte Anfang 2012 nach 18 Jahren Funkstille tatsächlich ein Comeback gewagt und gehört mittlerweile wieder zum festen Live-Inventar der regionalen Rockszene. Vor allem in der Rockkneipe „Schwemme“ spielt die inzwischen auf Sextett-Größe angewachsene Truppe regelmäßig und mit Susi Wallitt hat sie nicht nur einen Blickfang sondern auch einen wahren Stimmorkan in ihren Reihen. Bevor „Nasty Five“ heute ab 21 Uhr zusammen mit „Limerick“ beim Osterrock im Pirmasenser PSV-Sportheim spielen, sprach unser Mitarbeiter Peter Schneider mit Frank Reber, dem Bassisten von „Nasty Five“.

Warum wurde „Nasty Five“ gegründet, warum hat sie sich relativ schnell wieder aufgelöst und Anfang 2012 wieder reaktiviert?

Nachdem sich jeder von uns in anderen Bands probierte, wollten wir eine Heavy-Coverband gründen. Ich spielte mit dem Schlagzeuger Frank Schmidt und dem Lead-Gitarristen Reiner Haase früher schon zusammen. Die damalige Pirmasenser Band „Steel“ war unser Vorbild. Dann kamen Henning Schütz an der Gitarre und Sänger Peter März dazu und „Nasty Five“ war im August 1992 geboren. Es folgten ungefähr 40 Konzerte. Grund der Auflösung war der Weggang unseres Sängers im Frühjahr 1994. Anfang 2012 rief uns Henning an und fragte, ob wir nicht für einen Benefiz-Gig für das Tierheim Pirmasens im Quasimodo mit unserer Band „Nasty Five“ auftreten wollten. Dies kam aus heiterem Himmel, doch wir sagten alle zu und fingen wieder mit dem Proben an. Wieso kam es schon nach zwei Konzerten nach dem Comeback zu einem Sängerwechsel? Ein Ausnahmesänger wie Peter März ist ja nicht so ohne weiteres zu ersetzen. Wie schon gesagt, es war als einmaliger Gig geplant und das stand für Peter fest. Der Rest der Band aber hatte wieder Blut geleckt und beschlossen, weiter zu machen. Dass Peter nicht leicht zu ersetzen sein wird, wussten wir natürlich. Mittlerweile singt Susi Wallitt bei Ihnen. Besser hätte es nicht kommen können. Wie kam es eigentlich zum Engagement von Susi Wallitt? Wir alle kennen sie schon sehr lange und unser Drummer spielte mit ihr einst bei „Scarlet Rose“. Und Henning, unser Gitarrist, spielte mit Susi damals in der „Susan Wall Band“. Er hat sie dann auch angesprochen und sie in unseren Proberaum eingeladen. Anschließend war alles klar. Es war als wäre Susi schon immer Mitglied der Band gewesen. Welchen Eindruck hatten Sie von Ihrem letzten Konzert im Februar in der „Schwemme“? Den Gig fand ich gut, tolle Stimmung und unser Set kam gut an. Die „Schwemme“ ist irgendwie einzigartig und leider gibt es in Pirmasens auch keinen vergleichbaren Club. Sie haben vom angesprochenen Konzert einige Minuten als Video auf Ihre Facebookseite gestellt. Kann man demnächst einen größeren Zusammenschnitt, eventuell sogar eine DVD erwarten? Das waren nur ein paar Schnippsel, die meine Frau aufgenommen hat. Es gibt bereits eine DVD mit einem kompletten Gig vom November letzten Jahres. Den schneiden wir gerade zusammen und möchten ihn dann auch auf Youtube einstellen. Wie würden Sie die Hard Rock/Metalszene in Pirmasens beschreiben? Viele Bands in der Szene gibt es leider nicht mehr – das war in den 80er und 90er Jahren anders. Und Auftrittsmöglichkeiten für Heavy-Metal-Bands gibt es auch nicht mehr viele, deshalb hoffe ich, dass die „Schwemme“ noch viele Jahre bestehen bleibt. Sie spielen mittlerweile mit drei Gitarristen. Wollen Sie das beibehalten und wie kam diese doch außergewöhnliche Konstellation zustande? Ja, das ist richtig. Der Neue heißt Olli Fried und spielte früher bei den „Bootlegs“. Ritchy, unser Leadgitarrist, war im letzten Herbst für ein paar Wochen zur Kur und da half Olli in den Proben aus. Es klappte so gut und passte vor allen Dingen auch menschlich super. So entschieden wir alle zusammen, dass wir nun zu sechst weitermachen. Aber unseren Bandnamen „Nasty Five“ werden wir deshalb nicht ändern. Wie entscheidet Sie darüber, welche Songs der 80er Jahre in Ihr Programm kommen? Es gibt ja unzählige Songs aus dieser Zeit. Wir alle suchen uns Lieder aus und wenn jemand eine Idee hat, bringt er den Song mit in unseren Proberaum und es wird abgestimmt. Natürlich muss der Song zu Susi und ihrer Stimme passen. Welche Bands oder Musiker haben Sie beeinflusst? Bands, die ich gut finde, gibt es viele – eigentlich alle 80er Hair-Metal- und Heavy-Metal-Bands. Cliff Burton von „Metallica“ und Nikki Sixx von „Mötley Crüe“ haben mich als Bassisten am meisten beeindruckt.

x