Pirmasens An Werbung fehlt es noch

Harald Kröher
Harald Kröher

Zum fünften Mal steht Pirmasens im Fokus der Fotografie, wenn hier vom 20. Oktober bis zum 5. November die fünften Fototage stattfinden – erneut organisiert von dem Pirmasenser Fotografen Harald Kröher, dem Initiator der Veranstaltung. Schon bei ihrer Premiere waren die Fototage auch überregional auf großes Interesse gestoßen ist. Sie bieten Fotografen aus ganz Europa eine Bühne – seien es Amateure oder Profis. Zwei Monate vor der Eröffnung der Fototage sprach Christian Hanelt mit dem Organisator Harald Kröher über den Stand der Vorbereitungen.

Der Countdown der Fototage läuft. Von Zehn heruntergezählt – bei welcher Zahl stehen aktuell die Vorbereitungen?

Ja, der Countdown läuft, das ist richtig. Ich denke, wir stehen zurzeit an Stufe sechs. Für mich geht die heiße Phase los. Die Gala muss gestaltet werden, die Multimediashows geschnitten werden, die Kommunikation mit den Ausstellern läuft auf Hochtouren, der Druck muss gemanagt werden, mit den Workshopleitern die Kommunikation, die Buchungen der Teilnehmer, die Absprachen mit den Verbänden, meine tägliche Arbeit und …. und … und … Es ist mehr als tagfüllend, reicht das nicht, nimmt man einfach noch die Nacht dazu. Was bleibt noch zu tun? Ganz wichtig ist nun die richtige Bewerbung der Fototage, am richtigen Hebel ziehen, die Menschen in Pirmasens und der Region aktivieren; denn es ist noch nie da gewesen, was wir hier bieten. Wir haben Aussteller, Referenten und Workshopleiter hier, die weltweit gefragt sind, das muss an den Mann und die Frau gebracht werden. Was war diesmal das größte Problem bei den Vorbereitungen? Ein großes Problem für mich war, dass verschiedene Locations weggeknickt sind, zum Beispiel das Ärztehaus in Pirmasens. Durch den allzu frühen Tod von Walter Krämer haben wir dort einen Fürsprecher verloren. Ich bin sicher, wir werden eine neue Location finden – da ist was in der Pipeline. Was waren bei den Vorbereitungen die positivsten, was die negativsten Überraschungen? Positive Überraschungen waren für mich, dass alle meine Sponsoren bei den Fototagen mit eingestiegen sind von Cewe bis Sigma, aber auch lokale Unternehmen und Menschen, die uns hier helfen. Ich finde das toll. Wenn ich mir vorstelle, dass die Firma Cewe alle Bilder, Plakate, Flyer und Fahnen umsonst hochwertig druckt, eine Top-Ausstellung in der Alten Post aufzieht, bekomme ich Gänsehaut. Diese Kosten gingen weit über unser Budget hinaus. Ohne all die Sponsoren wären die Fototage nicht möglich, aber es verpflichtet mich und auch die Stadt Pirmasens, eine spektakuläre Sache aufzuziehen. Negative Sachen kommen meistens von Menschen, ganz selten über Sachen oder Situationen. Aber je länger man solche Veranstaltungen macht, desto besser kann damit umgehen. Ich bin ein schnelles Tempo gewohnt und ich bin zielfixiert. Wenn das nicht so klappt, werde ich impulsiv – das stört mich an mir. Wie ist eigentlich die Verantwortung beziehungsweise Zuständigkeit für die Fototage zwischen Ihnen und der Stadt geregelt? Die Stadt Pirmasens steuert den Verwaltungsapparat, meine Familie und ein paar Freunde und ich regeln den Ablauf unter anderem von Ausstellung, Workshops und Galas. Es ist aber eine enge Verzahnung vorhanden, sonst ginge das nicht. Und man muss sagen, es funktioniert ganz gut. Die Fototage beginnen schon am xx Oktober, aber bislang ist im öffentlichen Raum noch keine Werbung dafür präsent. Ist das Absicht? Die Werbung lässt noch zu wünschen übrig, das ist richtig. Ich sage immer, was nützt die größte Veranstaltung, wenn es keiner weiß? Wenn man sich vorstellt, dass viele Workshops kostenlos sind, dank unseren tollen Sponsoren. Das ist einzigartig. Viele Referate und Shows laufen fast ohne Eintritt und sich auch schülerorientiert. Die Fototage sind eine Veranstaltung, die nicht an Kommerz denkt, sondern den sozialen Moment ganz nach vorne stellt. Dafür ein Dank an Oberbürgermeister Matheis, der mir zugesichert hat, dass das genau im Sinne der Stadt Pirmasens ist. In der Werbung müssen wir nochmal auf Highlights hinweisen wie die eintrittfreie Veranstaltung am 29. Oktober in der Alten Post, in der Oss Kröher und Carsten Linde Bilder und Prosa über die Kraniche präsentieren. Oder am 27. Oktober, wenn Michael Martin in der Festhalle über den „Planet Wüste, eine Sensation“ referiert. Und .. und .. und … Es sind die fünften Fototage unter Ihrer Regie. Wie viele Fototage wird es mit Ihnen noch geben? Es sind die fünften Fototage, bei denen ich die künstlerische Leitung habe. Wie viele es noch geben werden, kann man so einfach nicht sagen. Es hängt von etlichen Faktoren ab, wie die Zukunft aussieht. Am 5. November bei der Finissage in der Alten Post sind wir schlauer und ich werde dort zu dieser Frage Stellung beziehen. An wen richten sich die Fototage – wer ist ihr Publikum? Die Fototage richten sich an alle Menschen – wenn man sich vorstellt 87 Prozent der Deutschen fotografieren und sei es mit dem Handy. Wir bieten von Ausstellungen bis Workshops, von tollen Referenten bis zu einer Messe auf der La Vita mit Michael Frits zusammen – mehr geht nicht und ich denke, jeder findet etwas. Vom 27. Oktober bis zum 1. November geben sich hier nach der Messe nochmals die Stars die Türklinke in die Hand, von Michael Martin bis Norbert Rosing oder Carsten Linde in der Naturfotografie – alle sind da. Bitte nennen Sie drei Gründe, die Fototage zu besuchen. Erstens: Fotografie erleben an und in vielen Locations. Zweitens gibt es Weiterbildung auch für Anfänger mit den Fototagen auf der Messe La Vita und in der Alten Post, auch das analoge Buch gibt es noch Norbert Rosing, Carsten Linde und anderen. Und drittens: Meine Prämisse hier erleben: Mach mal Urlaub mit deiner Kamera – erlebe ein Abenteuer. Infos Weitere Infos im Internet: www. pirmasens-fototage.de

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