Pirmasens An der Sensation geschnuppert

FKP-Angreifer Cevdet Uluc (in Blau), hier mit dem Mainzer Nils Gans, vergab zwei dicke Chancen.
FKP-Angreifer Cevdet Uluc (in Blau), hier mit dem Mainzer Nils Gans, vergab zwei dicke Chancen.

«PIRMASENS.» In freudiger Erwartung war Maurice Lang, D-Jugendspieler des FK Pirmasens aus Hengsberg, gestern Abend ins Stadion Spesbach gekommen. Der Zwölfjährige war gespannt, ob er einen Klassenunterschied zwischen dem Regionalliga-Siebten und dem Bundesliga-Vizemeister erkennen würde, erzählte er vor dem Anpfiff der RHEINPFALZ und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass ich ein paar Tricks sehe.“ FKP-Torwarttrainer Thorsten Hodel fand, dass das Pokalendspiel „eine geile Sache für die Jungs“ sei, und sie sollten es „einfach nur genießen“. Derweil drehte der Vater von FKP-A-Junior Jonas Vogt, Stefan Vogt, schon vor dem Spiel nervös Runde um Runde um den Rasen. Er war einer von 350 Zuschauern. Diese erlebten in der ersten Halbzeit eine bärenstarke FKP-U19, die läuferisch und kämpferisch nichts zu wünschen übrigließ und es vor allem schaffte, das Flügelspiel der Mainzer zu bremsen. Der agile Mittelfeldregisseur der Nullfünfer, U18-Nationalspieler Erkan Eyibil, versuchte, das Spiel seiner Mannschaft zu ordnen. Aber beim haushohen Favoriten blieb in den ersten 45 Minuten vieles Stückwerk. Bastian Skorski und Maximilian Seibel, die beiden Sechser des FKP, räumten vorzüglich ab. Das frühe 1:0 spielte dem Underdog natürlich in die Karten. Skorski hatte im Mittelfeld den Ball erobert, passte zu Lirim Mustafa, der mustergültig zu Edison Hasani durchsteckte. Dieser drang in den Strafraum ein, wo ihn Okitasom Onangolo foulte. Schiedsrichter Tom Bauer entschied sofort auf Elfmeter, den Tim Braun gewohnt sicher verwandelte. Die erste Chance der Mainzer hatte Oscar Schönfelder, der FKP-Keeper Maximilian Cölsch schon ausgespielt hatte, dann aber nicht mehr an den Ball kam, da Vogt klärte. Cevdet Uluc hätte in der 42. Minute nach Vorarbeit von Mustafa und Lelle auf 2:0 erhöhen können, ja müssen, verfehlte aber das Tor aus sieben Metern. So glich Mainz mit der letzten Aktion vor der Pause aus. Suliman Mustapha traf nach Doppelpass mit Lars Oster. Unglücklich das 1:2 (52.): Braun hatte sich den Ball erobert, dann aber einen Fehlpass gespielt, so dass Oster in den FKP-Strafraum kam, wo Vogt mit einer Grätsche retten wollte, dabei aber Oster von den Beinen holte – Elfmeter! Oster selbst verwandelte. In der 60. Minute die große Chance zum 2:2: Mustafa spielte in den Lauf von Uluc, der aus kurzer Distanz vorbeischoss. Sieben Minuten später das vorentscheidende 1:3 durch Schönfelder nach Flankenlauf von Onangolo. Der schönste Angriff der Mainzer über Eyibil, Daniel Haritonov und den cool abschließenden Paul Nebel brachte das 1:4 (70.). Der FKP steckte nie auf, hatte Möglichkeiten zum zweiten Tor. Nach Freistoß von Hasani und Kopfball-Verlängerung von Skorski köpfte der eingewechselte Max Eichenlaub völlig ungestört am Tor vorbei. Und in der letzten Minute landete Eichenlaubs Kopfball am Pfosten. „Meine Mannschaft hat sich vom starken Pirmasenser Auftreten in der ersten Halbzeit verunsichern lassen. Erst in der zweiten Hälfte sind wir besser ins Spiel gekommen“, sagte der Mainzer Trainer Bo Svensson. FKP-Coach Florian Leidner merkte stolz an: „Wir haben es immer wieder geschafft, gegen einen Bundesligisten Torchancen herauszuspielen.“ Sein Team erntete mehrfach Szenenapplaus. Bericht im überregionalen Sportteil

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