Pirmasens Am Ende neun gegen elf

Hatte an der Außenlinie viel Redebedarf: Patrick Fischer (rechts), Trainer des FKP II. Links der später des Feldes verwiesen Lor
Hatte an der Außenlinie viel Redebedarf: Patrick Fischer (rechts), Trainer des FKP II. Links der später des Feldes verwiesen Lorenzo Valentini.

«PIRMASENS.» Die vierte Minute der Nachspielzeit war angebrochen. Das Verbandsligateam des FK Pirmasens spielte mit nur noch neun Mann auf dem Kunstrasen im Sportpark Husterhöhe. Der TuS Marienborn machte gehörig Druck. Auf einmal tauchte Klaus Huth allein vor FKP-Torhüter Matthias Gize auftauchte. Gize blieb lang stehen und ließ den Ball passieren. War dies das 3:2-Siegtor für die Mainzer? Nein! Salif Cissé, wie Yannick Osee und Dennis Krob vom witterungsbedingt spielfreien Regionalligateam an den FKP II abgestellt, rauschte heran, spitzelte den Ball Zentimeter vor der Torlinie an den Pfosten, ein Kollege bugsierte den Ball anschließend ins Aus. Wenige Sekunden später pfiff Schiedsrichter Zijad Ikanovic die Partie ab. Die Minuten vorher waren turbulent. Im Laufe der zweiten Halbzeit hatten sich die Gemüter immer mehr erregt. „Es wurde viel provoziert“, klagte FKP-Trainer Patrick Fischer, wobei er von der Außenlinie ebenso viel kommentierte wie TuS-Coach Ali Kayhan Cakici, der früher Co-Trainer beim FC Ingolstadt und bei RB Leipzig war. Zum Siedepunkt kam es nicht wegen der zweifelsfrei korrekten Ampelkarte für Lorenzo Valentini (84.) nach einem Foul. „Da war er wohl zu spät“, meinte Gize, der etliche Torchancen vereitelte. Fischer kritisiert Schiedsrichter In der 88. Minute aber foulte Klaus Huth den Pirmasenser Osee, und auf einmal stand ganz viele aufgebrachte Spieler ganz eng beieinander – Rudelbildung nennt man das im Fußballerjargon. „Er hat gespuckt“, erklärte Schiedsrichter Ikanovic später, wieso er Osee die Rote Karte zeigte. FKP-Trainer Fischer sah dagegen keinen Grund für den Feldverweis des angehenden Polizeikommissars: „Yannick wollte auf den Boden spucken. Es ist eine Unart, was sich die Schiedsrichter hier leisten.“ Es folgte ein Powerplay der Gäste. Der FKP wechselte gleich dreimal, um Zeit zu gewinnen. Marienborn war zweimal in Führung gegangen. Das frühe Pressing des Gegners zu Spielbeginn machte den Pirmasensern sichtlich zu schaffen. Weit in der gegnerischen Hälfte machten die Gäste die Räume zu, kamen so immer wieder zu Ballgewinnen. In der elften Minute steckte Huth den Ball zu Lirion Aliu durch, dieser scheiterte zunächst am herausgestürmten Gize, brachte aber dann den Abpraller im verwaisten Tor unter. „Wir haben da was ausprobiert, aber nach einer Viertelstunde gleich wieder umgestellt“, merkte Fischer dazu an. In der 31. Minute glich sein Team aus. Osee eroberte den Ball, spielte schnell nach vorne zu Krob, der mit einem satten Schuss das 1:1 erzielte – sein fünftes Tor im dritten Verbandsligaeinsatz in dieser Saison. Marienborn hatte deutlich mehr gute Torgelegenheiten, ging durch einen Treffer von Etienne Portmann erneut in Führung (61.). „Wir haben hier zelebriert, wie man eine Mannschaft auseinandernehmen kann. Wir haben aber Punkte verschenkt“, sagte Cakici. Maurice Müller gelang mit einem satten Flachschuss von der Strafraumgrenze aus das 2:2 (75.). SO SPIELTEN SIE FK Pirmasens II: Gize - Osee, Eitel, Dauenhauer (89. Böhr), Valentini - Nagel, Cissé - Müller (85. Koch), Krob, Bischoff - Kempf (90. Eichenlaub).

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