Pirmasens Ab Dienstag gelten erneut strenge Corona-Auflagen

Nachts sollen die Pirmasenser zuhause bleiben.
Nachts sollen die Pirmasenser zuhause bleiben.

Es hat sich schon am Wochenende abgezeichnet, jetzt steht es fest: In der Nacht zum Dienstag treten in Pirmasens wieder strengere Corona-Auflagen in Kraft. Nachts herrscht dann wieder eine Ausgangssperre. Die Schulen bleiben aber zunächst geöffnet.

Das Infektionsgeschehen hatte sich in den vergangenen Tagen massiv beschleunigt. Zwischen Freitag und Sonntag ist die Sieben-Tage-Inzidenz von 164,1 auf 201,3 gestiegen. Gestern lag sie bei 199. „Die Zahlen sind hoch, und es ist möglich, dass der Inzidenzwert in den kommenden Tagen nicht signifikant sinkt“, sagt OB Markus Zwick. Daher habe die Verwaltung nun die sogenannte Notbremse ziehen müssen. Die Landesregierung wollte der Argumentation des Oberbürgermeisters nicht folgen. Zwick hätte wegen der „atypischen Infektionslage“ gerne auf die Ausgangssperre verzichtet. In Mainz sah man dazu keinen Spielraum. Zwick spricht deshalb von einem „bedauerlichen, für die Stadt aber unumgänglichen Schritt.“

Die Schulen bleiben vorerst noch geöffnet. Das ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen der Stadtspitze und dem Präsidenten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, Thomas Linnerz. In den Schulen gebe es bisher keine Infektionsketten, auch sei die absolute Zahl der positiven Fälle überschaubar, wird argumentiert. Die regelmäßigen Selbsttests schafften zusätzliche Klarheit über die Infektionslage. Stadt und Schulaufsicht wollen das Infektionsgeschehen weiter beobachten und kurzfristig reagieren, sollte es die Lage erfordern.

Die nun beschlossenen Einschränkungen sehen die Schließung der Außengastronomie, eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr sowie erneute Einschränkungen in den Bereichen Sport, Bildung, Kultur und Freizeit vor. Während der Ausgangssperre ist das Verlassen der eigenen Wohnung grundsätzlich untersagt. Auch Personen, die nicht in Pirmasens wohnen, dürfen sich in diesem Zeitraum nicht im Stadtgebiet aufhalten. Ausnahmen sind die Ausübung beruflicher Tätigkeiten, aber auch Gassigehen oder die Begleitung Sterbender oder die Ausübung der Jagd zur Absenkung des Risikos einer Ausbreitung von Tierseuchen.

Der Aufenthalt im öffentlichen Raum ist nur alleine, mit den Angehörigen des eigenen und maximal einer Person eines weiteren Hausstandes erlaubt. Kinder unter sechs Jahren werden nicht mitgezählt.

Der Einzelhandel und gewerbliche Einrichtungen sind für den Kundenverkehr geschlossen. Sie dürfen nur nach vorheriger Vereinbarung von Einzelterminen öffnen.

Kosmetik-, Tatoo-, Piercingstudios, Wellnessmassagesalons und ähnliche Betriebe, bei denen der Mindestabstand wegen der Art der Dienstleistung nicht eingehalten werden kann, müssen schließen. Friseursalons dürfen bei vorheriger Terminvereinbarung geöffnet bleiben. Sport ist unter Einhaltung des Mindestabstandes im Freien nur alleine, zu zweit oder mit Angehörigen des eigenen Hausstandes, zulässig. Training und Wettkampf in Gruppen sind im Amateur- und Freizeitsport, in Mannschaftssportarten und im Kontaktsport untersagt.

Die Infektionszahlen steigen bundesweit exponentiell an. Verursacht vor allem durch die britische Mutation, die laut Experten deutlich ansteckender als das Ausgangsvirus ist. Strengere Regeln drohen, wenn die Inzidenz mehrere Tage über 200 liegt. Eine Aufhebung der jetzigen Einschränkungen ist erst möglich, wenn die Sieben-Tages-Inzidenz in Pirmasens mindestens sieben Tage in Folge unter der 100-er Marke gelegen hat.

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