Pirmasens Zwei in einem Bett und doch allein

Marika Bastian (links) und Ramona Hingst, die „Neue“ auf der Bühne des Wasgau-Theaters, bei der Generalprobe.
Marika Bastian (links) und Ramona Hingst, die »Neue« auf der Bühne des Wasgau-Theaters, bei der Generalprobe.

Morgen ist es wieder so weit. Der Vorhang im Fischbacher Wasgau-Theater hebt sich um 20 Uhr zur letzten Inszenierung der Jubiläumsspielzeit 2018/2019. Nach viermonatiger Probezeit werden die Akteure Fritz Wempners Stück „Kein Auskommen mit dem Einkommen“ in Pfälzer Mundart präsentieren.

Die Motivation bei allen Beteiligten ist hoch, obwohl gerade in der 40. Spielzeit schwierige Zeiten am Theater zu durchleben waren (wir berichteten), „die uns aber nicht abhalten werden, weiterhin mit Freude und großer Leidenschaft auf der Bühne zu stehen“, so Theaterleiter Andreas Bastian. Das Ensemble kann zu dieser Inszenierung zwei neue Darstellerinnen begrüßen. Ramona Hingst und Denise Torz werden zum ersten Mal auf der Bühne stehen. Die Uraufführung des Lustspiels in drei Akten fand am 8. Dezember 1956 statt. 1957 wurde es verfilmt mit Renate Holm, Heinz Drache, Günther Lüders und Helen Vita in den Hauptrollen. Auf amüsante Weise stellt das Stück die Frage in den Raum: Wer kommt schon aus mit dem, was reinkommt? Immer trifft es die kleinen Leute, wenn wieder einmal die Steuern drastisch erhöht werden und mit neuen Sondergaben die letzten Alltagsfreuden schwinden. Doch Ida und August Klingelbach wissen Rat: Sie vermieten ein Zimmer – leider ohne sich abzustimmen. So gibt es plötzlich zwei Mieter für dasselbe Zimmer, ein flottes Mädchen und ein junger Mann. Sie arbeitet am Tag, er in der Nacht. Das muss doch hinzukriegen sein. Da hilft nur eins: Nerven behalten! In weiteren Rollen zu sehen sind Günter Fiege, Marika Bastian, Andreas Bastian, Fabian Rösinger, Michaela Bastian, Manfred Träger, Barbara Bastian. Andreas Bastian inszenierte, für die Maske zuständig ist Elke Brubach. Für Licht und Ton sorgen Lena Kunz und Torben Schehl. Der Autor Fritz Wempner wurde 1910 in Flensburg geboren. Plattdeutsch war seine zweite Sprache; die musikalischen Ausdrucksmittel Klavier und Akkordeon. Fünf Jahre Kriegsdienst unterbrachen seine geliebte Theaterlaufbahn. Man holte ihn jedoch für zwei Jahre zum Fronttheater in den „Kunstbunker“. Nach russischer Gefangenschaft begann er Theaterstücke zu schreiben, die besonders durch das Ohnsorg-Theater bekannt wurden. Über Holland, Österreich, Italien, die Schweiz und Israel machten die Stücke ihren Weg. Das zeigen auch 13 Fernsehaufzeichnungen und ein Film. Fritz Wempner erhielt viele Auszeichnungen, zuletzt das Bundesverdienstkreuz am Bande. Als Schauspieler setzte er mit clownesken, aber auch mit skurril-absurden Rollen neue Akzente. Aus der Ehe mit seiner Frau Irmgard stammen vier Kinder, die ebenfalls als Autoren beziehungsweise Schauspieler tätig sind. Fritz Wempner starb am Heiligabend 1994. Infos —Weitere Aufführen sind an den Samstagen 30. März, 13. und 27. April, 4. und 11. Mai, jeweils um 20 Uhr. An den Sonntagen 28. April und 5. Mai jeweils um 18 Uhr sowie Ostersonntag, 21. April, um 20 Uhr. —Karten gibt es in Fischbach in Ela’s Lädel oder online unter www.wasgautheater.de/karten, bei der Tickethotline 0651/9790777, sowie an allen Vorverkaufsstellen von Ticket-Regional.

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