Rheinpfalz Zur Sache: Geschäftsführer der Detektei sagt aus

Als Zeuge sagte am Mittwochnachmittag der Geschäftsführer der Düsseldorfer Detektei Kocks Confidence aus, die der Homburger OB Rüdiger Schneidewind 2015 zur Überwachung verdächtiger Mitarbeiter beim Baubetriebshof angeheuert hatte. Der 75-Jährige erinnerte daran, dass sein Unternehmen inzwischen seinerseits am Düsseldorfer Landgericht gegen die Stadtverwaltung Homburg prozessiere: Diese hat von der Detektivrechnung über knapp 330.000 Euro den Teilbetrag von 69.000 Euro einbehalten, weil sie argumentiert, die Ermittler hätten unzulänglich gearbeitet, die Stadt schlecht beraten und seien während ihrer Observation aufgeflogen. Der Geschäftsführer stritt dies gestern ab: „Der Nachweis wird im April vor Gericht zu führen sein.“ Der 75-jährige betonte, er habe bei Vertragsabschluss am 1. Dezember 2015 bei seinem Vieraugengespräch mit OB Schneidewind in dessen Büro ausführlich die Bedingungen erläutert. Der Detektei sei aufgetragen worden, möglichen Arbeitszeitverstößen, Werkzeug-Diebstählen und dem Treiben einer „Holzmafia“ beim Baubetriebshof auf den Grund zu gehen. Grob geschätzt, so der Unternehmer gestern, koste ein fünftägiger Einsatz von zwei Kocks-Detektiven etwa 15.000 Euro. Hinzu kämen Aufschläge wie Kfz-Vergütung von 15 Euro pro Stunde plus 1,30 Euro pro Fahrkilometer – auch bei An- und Abfahrt aus Düsseldorf. Pro Detektiv komme eine tägliche „Kommunikationspauschale“ von sechs Euro hinzu. Jedes Beweisfoto koste fünf Euro, und für Video-Filmarbeiten würden pro Tag 150 Euro berechnet. Am Schluss komme dann noch eine „Verwaltungs- und Bearbeitungsgebühr“ von 25 Prozent des bisher summierten Netto-Rechnungsbetrages obendrauf. Anfangs waren zwei, später drei Detektive tätig. Deren Chef beklagte, dass seine Kollegen von der Stadt lange Zeit nur sehr ungenaue Daten und Personenbeschreibungen der zu Observierenden erhalten habe, was die Arbeit erschwert habe. Der Vertrag sei jederzeit kündbar gewesen. Am Ende habe man der Stadt für die Ermittlungen „sogar noch 16.000 Euro weniger berechnet als der Vertrag eigentlich vorgesehen hätte“.

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