Rheinpfalz Zur Sache: Als der Fremdenverkehr in der Urlaubsregion Schub bekam

Bürgermeister Hermann Seibel, der spätere Landtagsabgeordnete, erkannte in der Boomzeit der Schuhindustrie, dass man dem Beispiel der Dahner folgend „die besondere landschaftliche Schönheit unseres Dorfes für Sommerfrischler und Urlauber öffnen muss“. An der Versammlung am 3. August 1954 im Nebenzimmer vom „Schwanen“, die die Förderung des Fremdenverkehrs zum Thema hatte, nahmen 28 Personen teil. Aus dem Protokoll ist zu entnehmen, dass „für die provisorische Leitung folgende Herren bestimmt wurden: Theo Günther, Karl Müller, Julius Seibel (Felsentor), Lehrer Scherrer (Pfälzerwald-Verein), Dr. Reiff (Turnverein) und Theo Schwarzmüller (Bund Katholischer Jugend)“. Es sollte jedoch noch ein sehr langer Weg sein, bis in den 60er Jahren ein strukturiert arbeitender Verkehrsverein gegründet wurde, dessen erster Vorsitzender Peter Hoffmann (82) wurde. Die RHEINPFALZ befragte dieser Tage den pensionierten Arzt, der sich damals auch intensiv kommunalpolitisch betätigte und später Fraktionssprecher der CDU im ersten Verbandsgemeinderat Hauenstein wurde, nach diesen intensiven Bestrebungen, die Hauenstein zu einer bekannten Urlaubsregion gemacht haben. „Mir ging es in den späten 60er Jahren, als das Alleinstellungsmerkmal der Schuhindustrie erste negative Zukunftssignale aussandte, um die Besinnung auf ein zweites effizientes wirtschaftliches Standbein im Bereich des Fremdenverkehrs“, sagte Hoffmann. Unter seiner Ägide sei es auch erstmals gelungen, mit Norbert Meyer den ersten hauptamtlichen Leiter des Verkehrsamts zu etablieren. „Wir hatten äußerst engagierte Bürger und eine Fülle von Privatpersonen, die Fremdenzimmer zur Verfügung stellten, für die damalige Zeit die besten Startbedingungen.“ Den Machern war es schnell gelungen, feste Verträge vor allem auch mit dem Konzern Ruhrkohle abzuschließen. Dadurch kamen in diesen Jahrzehnten neben Familien und Privatpersonen Tausende von organisierten Gruppenreisenden in die Urlaubsregion Hauenstein, wie sie seitdem heißt.

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