Pirmasens Zur Sache: 2000 Quadratmeter stehen leer

In der Fußgängerzone zwischen Sandstraße und Schusterbrunnen fällt ein riesiger, leerstehender Gebäudekomplex auf. Wo früher „Present Shop“ und „Töns“ residierten, gibt es heute nur noch ein kleines Spielcasino. Dessen Besitzer ist der einzige Mieter in einer der 13 Wohnungen in dem Haus. Seit 2011 gehört das 2800 Quadratmeter große Gebäude Frédérique Zwick, die in der Nähe von Offenburg lebt. „Wir sind durch Zufall darauf gestoßen. Der Preis war interessant“, erzählt die Französin bei einem Besichtigungstermin mit einem Mietinteressenten. Das Haus hat die für vom Einzelhandelsgutachter geforderten großen Flächen für große Ketten: 900 Quadratmeter im Erdgeschoss, dazu kommen 1900 Quadratmeter für Büros und Wohnungen, sechs Garagen und 13 Parkplätze hinter dem Haus, die durch einen Tunnel an der Seite anzufahren sind. „Ich mag das Haus“, erzählt Frédérique Zwick. Sie hätte auch schon längst größere Mieter gefunden, wenn das Problem mit der Heizung nicht wäre. Das Haus verfüge über einen Fernwärmeanschluss, der so konzipiert sei, dass praktisch das ganze Haus geheizt wird, wenn nur ein Mieter Wärme brauche. Das Spielcasino und dessen Besitzer heizen mit Strom. Sie müsste alle Wohnungen, Büros und Läden auf Gasheizungen umstellen – und dafür fehle ihr das Geld. Deshalb hofft Zwick auf das Sanierungsprogramm und Fördermittel, wie sie die Verwaltung jetzt auch für die gesamte Innenstadt zur Verfügung stellen will. „Wenn ich was zur Heizung dazu bekomme, kann ich den Rest alleine machen.“ Zwick ist überzeugt, dass sich das Invest in Pirmasens lohnen werde. „Die Stadt ist gut und hat sich entwickelt.“ Großes Potenzial sieht sie im Tourismus, weshalb sie sich eine Umwandlung der Wohnungen und Büros in eine Art Appartement-Hotel vorstellen könnte. Für kreative Zwischennutzungen zeigt sich Zwick offen. Über die Stadtverwaltung habe sich ein Künstler an sie gewandt, der eine Ausstellung in einem der leerstehenden Läden machen wollte. Sie habe der Stadt den Schlüssel gegeben, aber nichts mehr von dem Künstler gehört, sagt sie.

x