Rheinpfalz Zukunft der Burgschänke ist weiter offen

Der Gewölbekeller der Burgschenke wurde 2015 nach einem Wasserschaden grundsaniert.
Der Gewölbekeller der Burgschenke wurde 2015 nach einem Wasserschaden grundsaniert.

Die Zukunft der Lemberger Burgschänke ist weiterhin offen. Nach der Schließung im August dieses Jahres sucht die Gemeinde einen neuen Pächter. Zwei Interessenten haben sich bei Ortsbürgermeister Heinrich Hoffmeister gemeldet. Diese müssten nun bis Januar ihre Konzepte ausarbeiten.

Der bisherige Pächter Jochen Weber hatte am 1. Juli einen Verkehrsunfall, von dem er sich bis heute nicht erholt hat, wie er auf Anfrage mitteilte. Da nicht absehbar ist, ob und wann er wieder fit wird, hat er den Pachtvertrag gekündigt. Weber hatte die Burgschänke zusammen mit seiner Frau Ilse geführt, wobei er für die Küche zuständig war. Mit eigenen Konzerten und einer Speisekarte, die vom üblichen Wanderheimrepertoire abwich, aber gleichzeitig Wandererkost beinhaltete, hatte sich Familie Weber eine Kundschaft aufgebaut. Die Gemeinde war zufrieden mit den beiden. Jetzt sucht Ortsbürgermeister Hoffmeister wieder einen neuen Pächter. Mit zwei Interessenten führe er derzeit Gespräche und warte auf deren Konzepte, sagte Hoffmeister. Für die Gemeinde sei wichtig, dass die Konzepte tragfähig sind. „Dort oben kann man kein Gourmetrestaurant aufmachen“, spielte der Bürgermeister auf Ideen anderer Interessenten an, die nicht mehr im Rennen sind. Eine schnelle Lösung werde es nicht geben. Vor dem 1. April dürfte kein neuer Pächter auf der Burg eröffnen. „Das macht keinen Sinn, mitten im Winter aufzumachen“, so Hoffmeister. Jochen und Ilse Weber hatten die Burgschänke im August 2015 eröffnet. Davor hatte Weber drei Monate lang den Gewölbekeller grundsaniert. Ein Wasserschaden musste beseitigt und die Elektroinstallation erneuert werden. Außerdem hatte Weber die Küchenausstattung neu angeschafft. Zur Burgschänke gehören der Gewölbekeller mit 60 Sitzplätzen, eine Freiterrasse auf der Burg sowie der Rittersaal mit 120 Plätzen und ein Kaminzimmer. Gebaut hat das Ensemble der Pfälzerwald-Verein (PWV) Lemberg, der sich Anfang der 50er-Jahre der verwilderten Burg annahm, den Gewölbekeller zum Lokal ausbaute und mit Rittersaal sowie Kaminzimmer ergänzte. Rund 90.000 Arbeitsstunden an Eigenleistung sowie eigene Geldmittel investierte der PWV in die Burg. Mit eigenem Personal betrieb der Verein als Pächter der Gemeinde die Burgschänke bis zum Bau des Burgeninformationszentrums im Jahr 1999. Zwei Jahre musste der Schänkenbetrieb ruhen. Das Helferteam hatte sich dann jedoch zerstreut und der Verein musste die Schänke unterverpachten. 2005 kündigte die Gemeinde dem PWV den Vertrag und gab dem Verein einen Wertausgleich in Form eines Baugrundstücks. Der bisherige PWV-Unterpächter wurde Pächter bei der Gemeinde mit einem Zehnjahresvertrag, der 2015 auslief. Dann übernahm Jochen Weber.

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