Pirmasens Winicker: Es mangelt an Erfahrung

Einzige Pirmasenser Duellsiegerin im Halbfinale: Alisa Bimber, die Bambergs Nationalspielerin Corinna Kastner (links) schlug.
Einzige Pirmasenser Duellsiegerin im Halbfinale: Alisa Bimber, die Bambergs Nationalspielerin Corinna Kastner (links) schlug.

«LUDWIGSHAFEN.» Die Sensation blieb aus: Im Halbfinale des DKBC-Pokals in Ludwigshafen-Oggersheim unterlag der ESV Pirmasens am Samstag trotz einiger Duelle auf Augenhöhe Weltpokalsieger SKC Victoria Bamberg mit 1:7 (3194:3308 Kegel) und hatte so keine Chance mehr, sich für den internationalen NBC-Pokal im serbischen Atapin zu qualifizieren. Gestern verlor der Bundesliga-Sechste auch das Spiel um Platz drei gegen den SKK Poing. Dabei hatte der ESV beim 3:5 (3226:3251 Kegel) vor der letzten Bahn noch mit 15 Kegeln Vorsprung geführt.

Das klare Ergebnis des Halbfinals täuscht über den wahren Spielverlauf hinweg. Die Pirmasenserinnen kämpften um jeden Satz und lagen vor den letzten beiden Spielserien nur mit 45 Kegeln in Rückstand. Entscheidend war das bessere Abräumen (1164:1029) des Champions-League-Siegers aus Franken. Sehr offen verlief die erste Hälfte, in der Alisa Bimber nach einem 2:2 in den Sätzen durch acht mehr erzielte Kegel Nationalspielerin Corinna Kastner besiegte. Etwas unglücklich das Spiel ihrer Schwester Alena, die der mehrmaligen Weltmeisterin Sina Beißer Paroli bot, aber mit 1:3 (557:586 Kegel) unterlag. Ebenfalls eng der Verlauf beim 1:3 (531:544) von Marie-Luise Scherer gegen Melissa Stark. Damit stand’s zur „Halbzeit“ 1:2 nach Mannschaftspunkten bei einem Minus von 34 Kegeln. Luisa-Marie Neu beeindruckte durch ihr forsches Spiel gegen Ioana Antal. Doch verlor sie unglücklich um zwei Kegel (138:140) den Schlusssatz, so dass sie trotz mehr erzielter Kegel (553:543) mit 1,5:2,5 unterlag. Da ESV-Spielertrainerin Nicole Winicker gegen die Kombination Beata Wlodarzcyk/Laura Lamprecht (521:541) und Sarah Freyler gegen die aktuelle Weltmeisterin Ines Maricic (480:550) jeweils 1:3 verloren, wurde es letztlich ein 1:7. „In den entscheidenden Momenten hatte Bamberg die Nase vorn, dennoch haben wir sie mehr als gefordert“, lautete Winickers Resümee. Gestern Morgen dann das „kleine Finale“ gegen Poing. Hier überzeugte auf Pirmasenser Seite in der ersten Hälfte nur Alena Bimber. Gegenüber dem Vortag legte sie eine Schippe drauf und besiegte Christina Neundörfer – ihre Kollegin aus der U23-Nationalauswahl – mit 3:1 (575:542). Ihre Schwester Alisa dagegen zog ohne Satzgewinn mit großer Kegeldifferenz (529:585) gegen Ana Bacau-Schneider den Kürzeren. Gar nicht in Tritt (113/121) kam Marie-Luise Scherer, so dass Sarah Freyler ihren Part nach anfänglichen Problemen mit einer 163er-Schlussbahn vollendete, ohne die 1:3-Niederlage (524:544) gegen Sylvia Eberhard zu verhindern. Somit hieß zur Hälfte der Partie 1:2 bei einem Minus von 40 Kegeln. Die Eisenbahnerinnen schienen dann aber das Spiel drehen zu können. Nach zwei Bahnen sorgte das ESV-Schlusstrio für ein Plus von 26 Kegeln, davon verblieben noch 15 Kegel vor der vierten und letzten Bahn. Da Luisa-Marie Neu nach drei gewonnenen Sätzen gegen Sandra Loncrevic den Punkt vorzeitig gesichert hatte und sich Nicole Winicker bei 2:1 Sätzen und einem Vorsprung von 47 Kegeln ebenfalls in Richtung Duellsieg bewegte, war trotz der sich anbahnenden Niederlage von Ann-Katrin Neu der Gesamterfolg nahe. Doch dann erlebten die ESV-Frauen ihr Waterloo. Zwar erhöhte Winicker gegen Nora Sajermann nochmals um zehn Kegel, doch ausgerechnet die an beiden Tagen bis dahin so gute Luisa-Marie Neu gab noch 34 Kegel ab – zu viele. Ihre Schwester Ann-Katrin unterlag der zuvor für Rebekka Pröll eingewechselten Claudia Süss um 16 Kegel. „Wir hielten bereits die Bronzemedaille in Händen und sind im Prinzip wie am Vortag an der mangelnden Erfahrung unserer jungen Spielerinnen gescheitert“, sagte ESV-Trainerin Winicker.

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