Pirmasens „Wie ma halt so saat“

Die Kabarettistin Alice Hoffmann in Waldfischbach.
Die Kabarettistin Alice Hoffmann in Waldfischbach.

Die Zeichen der Zeit, sind vielfältig. Das wissen jetzt 300 Besucher des Bürgerhauses Schuhfabrik in Waldfischbach-Burgalben, die sich die Zeichen von Alice Hoffmann, in einer ihrer Paraderollen als saarländische Nachbarin in Kittelschürze erläutern ließen. So nebenbei, „wie ma halt so saat“.

Da reicht die Spannweite vom „Turne bis zur Urne“, um im hohen Alter noch fit zu sein – beim dargebotenen Striptease und Bauchtanz wichtig – bis zum Ehemann, von dem geschieden zu sein, die Sonne aufgehen lässt. Inklusive folgendem „Bums-Verhältnis“. „Kaum ist was kaputt und ich rufe an – bums ist er da“, erklärt Hoffmann für die Tinder-Generation. Sie nimmt die gesellschaftlichen Probleme im Nahen Osten, „der wo früher DDR hieß“, unter die saarländische Hausfrauenlupe. Und sie wundert sich, warum ausgerechnet dort die Werte des christlichen Abendlandes scheinbar so vehement verteidigt werden, „wo die doch alle nicht getauft sind“. Die Kabarettistin Alice Hoffmann wagt immer wieder den Spagat, mixt scheinbare Banalitäten, die im Alltagsleben tatsächlich gar nicht so banal sind, mit dem komplizierten Weltgeschehen. Sie generiert Lacher und Momente, in denen manchem das Lachen im Halse stecken bleibt. Ein Mediziner, wenn er Oberarzt ist, kann kein richtiger Schwarzer sein, zitiert sie ihre Nachbarin. Ein roter Faden beim Blick der saarländische Hausfrau von nebenan auf die gesellschaftliche Entwicklung, ist die Emanzipation der Frau, die Schritt für Schritt erkämpft werden musste und muss. Auch im Islam. „Sie wissen was ich mään, gell“.

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