Pirmasens „Wie ein Sechser im Lotto“

Ralph Barlog (links) und Gerhard Gundlach begutachten die neue Küche der Regenbogen-Kinderhilfe.
Ralph Barlog (links) und Gerhard Gundlach begutachten die neue Küche der Regenbogen-Kinderhilfe.

Alles neu machen Ralph und Simone Barlog – das gilt auf jeden Fall für die Küche der Regenbogen-Kinderhilfe. Die erhielt vom Pirmasenser Unternehmer und seiner Frau eine komplett ausgestattete Profi-Gastronomie-Küche inklusive Kühlblock und moderner Theke. Ehemaliger Neuwert: mehr als 200.000 Euro.

Der Anruf bei Gerhard Gundlach kam im Mai. „Wir würden euch gerne die Küche unseres Restaurants im Rizzi-Gebäude überlassen, könnt ihr die gebrauchen?“, fragte das Ehepaar Barlog an. „Küche“ hieß in diesem Fall: hochwertige Edelstahl-Möbel, Profi-Elektrogeräte, ein moderner Kühlblock, eine Art begehbarer Kühl- und Gefrierschrank. Dazu die komplette Einrichtung mit Töpfen, Pfannen und Geschirr. Optische Hingucker sind außerdem die moderne Theke und für den damaligen Pächter eigens angefertigte Tische. „Für uns war das in diesem Moment wie ein Sechser im Lotto“, sagen die beiden Vorstandsmitglieder Gundlach und Anneliese Rether. Alles was die Regenbogen-Macher organisieren mussten, war der Auf- und Abbau der Küche. „Aber auch da konnten wir uns auf unser Netzwerk und unsere Ehrenamtlichen verlassen“, erzählt der Vorsitzende.

Viel Vorarbeit nötig

Der Umbau musste während der Ferien erledigt werden. Um die Küche in das Gebäude einzupassen, musste einige Vorarbeit geleistet werden. „Wir mussten Wände aufbrechen, die Installationen erneuern und neu fliesen“, sagt Gundlach. Und das alles in einer Zeit, in der auch die Firmen Engpässe hatten, weiß er. Dennoch habe alles reibungslos geklappt. Wie schon so oft zuvor, hätten viele lokale Unternehmen das Vorhaben unentgeltlich unterstützt. „Viele, wie der Installateur Martin Siegert, Fliesenleger Marc Seibel und die Firma Holz-Brödel hatten sowohl Material als auch Arbeitskräfte kostenlos zur Verfügung gestellt und sogar in ihrem Urlaub gearbeitet. Wir erfahren hier schon seit vielen Jahren Unterstützung, dafür können wir gar nicht genug danken“, sagte Gundlach. „Ich war ehrlich erstaunt, wie professionell und super organisiert der Ab- und Aufbau ablief“, zollt Geschäftsmann Barlog den Regenbogen-Leuten Respekt. Die großzügige Spende begründen er und seine Frau so: „Wir sehen, dass hier mit fast ausschließlich ehrenamtlichem Engagement wichtige Arbeit für die Kinder geleistet wird. Das gefällt uns, das möchten wir unterstützen und würdigen.“ Seine Frau Simone ergänzt: „Wir engagieren uns inzwischen nur noch für Projekte in der Region.“ Man brauche nicht weit zu schauen, um die Not zu sehen. Klar könne man eine solche Küche auch gebraucht verkaufen. „Aber hier sehen wir, dass sie weit mehr Ertrag bringt“, meint Simone Barlog.

Neue ehrenamtliche Helfer gesucht

Mit der neuen Küche und einem nahezu komplett renovierten Gebäude sei der Verein perfekt aufgestellt für die Zukunft. „Was uns zu unserem Glück noch fehlt, sind neue ehrenamtliche Helfer“, werben Gundlach und Rether. Gerade am Montag und Dienstag, wenn „ihre“ Kinder da seien, fehle es an jungen Helfern. „Ideal wäre, wenn es Leute gäbe mit ein wenig Erfahrung und pädagogischer Vorbildung“, ergänzen sie. Immer montags gehöre die neue Küche übrigens ganz den Regenbogen-Kindern. „Wir veranstalten unseren Kochkurs, bereiten gemeinsam mit ihnen eine Mahlzeit zu“, erklärt Anneliese Rether. An den regulär für Kunden geöffneten Tagen ist die Küche das Reich von Axel und Michaela Schmitt, wo die beiden für das Wohl der Regenbogen-Gäste sorgen.

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