Rheinpfalz Wenn es sehr präzise sein muss

Hyperrapid NX – so heißt einer der Laser, die die Firma Coherent herstellt. Mit dem Laserstrahl – hier im Bild grün zu sehen – k
Hyperrapid NX – so heißt einer der Laser, die die Firma Coherent herstellt. Mit dem Laserstrahl – hier im Bild grün zu sehen – können hochpräzise Fräsungen an avielen Materialien gemacht werden. Im Bild fräst der Laser, der mit einem Computer gesteuert wird, das Coherent-Logo in Papier.

Die meisten Menschen besitzen einen Gegenstand, der höchstwahrscheinlich mit einem Laser aus dem Hause Coherent in Berührung kam: Bei der Herstellung von Smartphones kommen hochspezielle Laser bei rund zwei Dutzend Fertigungsschritten zum Einsatz. Nicht wenige davon kommen aus dem Hause Coherent. Das US-Unternehmen hat eine Niederlassung in Siegelbach, die insbesondere die Weiterentwicklung der Geräte betreut.

Die Laser aus dem Hause Coherent sind immer dann gefragt, wenn schnell, präzise und ohne Schaden am Werkstoff gearbeitet werden soll, erklärt Achim Nebel, der Leiter des Standorts Kaiserslautern. Die Laser, deren Strahlen eine hohe Intensität haben, kommen nur für den Bruchteil eines Bruchteils einer Sekunde zum Einsatz. Die Einsatzzeiten liegen im Bereich von Picto-Sekunden, dem millionsten Teil einer Millionstel Sekunde. Eine kaum vorstellbare Zeitspanne. Ultrakurzpuls-Laser heißen die Geräte, deren gepulstes Licht ungemein präzise und sauber arbeitet. Vorteil: Das zu bearbeitende Material bleibt unbehelligt. Zum Einsatz kommen die Laser bei der Herstellung von Unterhaltungsmedien mit Display. „Bei der Herstellung eines Smartphones etwa kommen Laser bei etwa 25 Bearbeitungen zum Einsatz“, erklärt Nebel: beim Zuschnitt der Displays etwa, bei der Fertigung des elektronischen Innenlebens, aber auch beim Einbau des Ein- und Ausschalters. „Die Schnittbreite des Lasers liegt quasi bei Null.“ Würden die Displays (Materialstärke etwa 0,7 Millimeter) mit einer noch so feinen Säge ausgeschnitten, bliebe ein Teil des Materials auf der Strecke. Aber nicht nur Schneiden können die Laser, sie können auch feinste Löcher bohren. Ein Logo auf ein Haar (Stärke: etwa 60 Micrometer) fräsen? Für die Laser aus dem Hause Coherent kein Problem. Die Laser landen nicht direkt in Fabrikhallen in Fernost, in denen Tablets und Handys produziert werden. Dazwischen liegen Maschinenbauer, die in ihre Fertigungsmaschinen die von Coherent entwickelten und produzierten Laser einbauen. Coherent heißt das Unternehmen erst seit knapp fünf Jahren. Die Übernahme der Firma Lumera Laser geschah Ende 2012 „zum richtigen Zeitpunkt“, wie Nebel unterstreicht. Coherent, gegründet 1966, bot aus Sicht Nebels das, was Lumera Laser nicht alles alleine aufbieten konnte: die Verkaufsstruktur, ein Bündel an Kunden, die komplette Infrastruktur. „Dafür hatten wir die technische Expertise. Wir sind ein Exzellenz-Zentrum für Ultrakurzpulslaser“, unterstreicht der promovierte Physiker, der Lumera Laser vor rund 15 Jahren gemeinsam mit drei Mitstreitern gründete. Von den Gründern arbeitet neben Nebel noch Ralf Knappe im Unternehmen. Mittlerweile arbeiten rund 130 Menschen in Siegelbach an der Entwicklung und der Produktion der Laser, die etwa die Größe einer kleinen Tischplatte haben. „Bei uns arbeiten viele Ingenieure aus allen möglichen Fachrichtungen: Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik“, sagt Nebel. Sorgen um die Zukunft des Unternehmens macht sich Nebel auch nicht. Die Entwicklung der digitalen Wundermaschinen für die Hosentasche sei noch nicht abgeschlossen. „Alles wird kleiner.“ Genau der Arbeitsbereich der hochpräzisen Laser.

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