Pirmasens Weltstars in der Provinz

Alle Konzerte in La Petite Pierre finden auf dem historischen Burgplatz, dem Place Jerri Hans statt.
Alle Konzerte in La Petite Pierre finden auf dem historischen Burgplatz, dem Place Jerri Hans statt.

In früheren Jahren hatte die Festival-Leitung bereits begonnen, Konzerte auch an anderer Orten als nur in La Petite Pierre zu veranstalten. Das wird dieses Jahr konsequenter betrieben. Lange vor der eigentlichen Eröffnung lockt das Festival zu einem Konzert in das lothringische Phalsbourg am Donnerstag, 1. August, mit der Formation „Lalala Napoli“. Die sechs in Frankreich lebenden Musiker haben sich der neapolitanischen Musik verschrieben und spielen eine Mischung aus typisch süditalienischer Festmusik, die auch mal rauschhafte Züge annehmen kann. Die Besetzung mit zwei Akkordeons, Violine, E-Gitarre, Kontrabass und Schlagzeug garantiert entsprechendes Tempo. Der eigentliche Startschuss fällt erst am Samstag, 10. August, und der fällt sehr dynamisch aus. Das „Antibalas Afrobeat Orchester“ aus den USA wird die Besucher wahrscheinlich von den Stühlen reißen. Die aus Musikern aus Südamerika, Afrika, Großbritannien und den USA zusammengewürfelte Truppe legt auf ihrer Tour von Chicago, Paris, Malmö und Kalifornien auch eine Station in den elsässischen Wäldern in La Petite Pierre ein. Am gleichen Abend kommt mit Femi Kuti eine Institution des modernen Afrobeat zum Festival. Der 1962 geborene Sohn der Afrobeat-Legende Fela Kuti kommt mit seinem 14-köpfigen Orchester und Chor „The Positive Force“. Am Folgetag wird es etwas ruhiger mit einer Hommage an Chet Baker des Kontrabassisten Ricardo Del Fra und seinem Trio. Der Sonntagabend glänzt mit dem noch jungen, aber schon sehr renommierten Trompeter Christian Scott. Der 1983 in New Orleans geborene Musiker pflegt einen eigenen Jazz-Fusionstil. Noch ruhiger nach dem temporeichen Start wird es am Montag, 12. August. Der Abend gehört zwei Frauen, die mit leisen Tönen ihr Publikum anziehen wollen. Die Pariser Sängerin Sarah Lenka singt Lieder von Sklavinnen und die aus Miami kommende Cécile McLorini Salvant hat sich auf bekannte Jazzmelodien der leiseren Art spezialisiert. Der Dienstag, 13. August, wird komplett nur außerhalb von La Petite Pierre Konzerte anbieten. Es beginnt gegen 19 Uhr im elsässischen Saint-Louis-Arzviller, das für sein Schiffshebewerk bekannt ist, mit dem Frauenchor „À Hue et à Dia“. Zur gleichen Zeit sowie nochmal um 21 Uhr interpretiert das „Mathias Levy Trio“ Stücke von Béla Bartók auf ungewohnte Art mit Violine, Hackbrett und Kontrabass im Museum Lalique im elsässischen Wingen-sur-Moder. Weitere Konzerte gibt es an diesem Tag in Phalsbourg und Ingwiller. Das Festival kehrt am Mittwoch, 14. August, zurück auf den Burgplatz von La Petite Pierre mit einer Soiree-Manouche, also einem Abend für die jazzige Zigeunermusik, die durch Django Reinhardt bekannt wurde. Der 1975 in Perpignan geborene Sinti-Gitarrist Steeve Laffont kommt mit seinem Trio und wird im Laufe des Konzerts durch „Les doigts de l’homme“ abgelöst, die auch im Manouche-Stil mit ihren drei Gitarren, Kontrabass und Schlagzeug für Stimmung sorgen werden. Der Klaviermusik gehört der Donnerstag, 15. August, mit einer Hommage an Michel Petrucciani von Laurent Coulondre und ab 21 Uhr der kubanischen Musik mit dem Pianisten Harold López-Nussa. Der Elsässer Frank Wolf will am Freitag, 16. August, für Begeisterung auf der Bühne des Place Jerri Hans sorgen und im Laufe des Abends zusammen mit „The Legendary Count Basie Orchestra“ einen Big-Band-Swing vom Feinsten präsentieren. Die Zigeunermusik kommt am vorletzten Tag mit dem „Dan Gharibian Trio“ nochmal nach La Petite Pierre. Der Samstagabend wird schließlich von der Blueslegende Big Daddy Wilson einen würdigen Abschluss für das Festival finden. Der in den USA geborene Wilson lebt seit seinem Militärdienst in Deutschland, im kühlen norddeutschen Bremen, trägt mit seiner Musik aber immer noch die Südstaaten der USA mit sich. Als Zugabe kommt am Sonntag, 18. August, die sechsköpfige Band um Titi Robin nach La Petite Pierre, die eine Mittelmeervariante des Zigeunerjazz mitbringt. Infos —Alle Konzerte in La Petite Pierre finden auf dem historischen Burgplatz, Place Jerri Hans, statt. —Der Eintritt beträgt je nach Konzert zwischen 21 Euro für beispielsweise „Antibalas“ bis zu 36 Euro für Frank Wolf und das „Count Basie Orchestra“. Es empfiehlt sich Tickets vor der Abfahrt nach La Petite Pierre zu reservieren, da einige Konzerte ausverkauft sein werden. Bei schlechtem Wetter werden die Konzerte in den Mehrzwecksaal der Stadt verlegt. —Weitere Information gibt es im Internet – allerdings nur in französischer Sprache – unter www.festival-augresdujazz.com

Aus New Orleans kommt Christian Scott nach La Petite Pierre.
Aus New Orleans kommt Christian Scott nach La Petite Pierre.
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x