Rheinpfalz Waldfischbach-Burgalben: Wasa Wohnen bestätigt Insolvenz

Ein Foto von 2007: Damals lief die Produktion im Gewerbegebiet Schorbach noch.
Ein Foto von 2007: Damals lief die Produktion im Gewerbegebiet Schorbach noch.

Die Wasa Wohnen GmbH in Waldfischbach-Burgalben hat beim Amtsgericht Pirmasens die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt. Das hat der geschäftsführende Gesellschafter, Gerhard Auer, gestern auf RHEINPFALZ-Anfrage bestätigt. Anhaltende Probleme mit dem Lieferanten seien die Ursache dafür, „dass wir die Reißleine ziehen mussten“, sagte er. Er geht nun von einem endgültigen Ende des Unternehmens in der bisherigen Form aus.

Von der Insolvenz betroffen sind in den Bereichen Werkstatt und Auslieferungsbereich noch vier verbliebene Mitarbeiter, eine Vollzeitkraft in der Verwaltung und drei Mitarbeiter in Teilzeit. Die Wasa Wohnen hatte die Produktion der Massivholzmöbel, die auch in der weiteren Verarbeitung (geölt) den ökologischen Gedanken verfolgte, Mitte der 2000er-Jahre weitgehend nach Rumänien verlegt (die RHEINPFALZ berichtete). Intensive Schulungen der dortigen Mitarbeiter hatten es ermöglicht, die Qualitätsversprechen zu erfüllen. „Das hat sich zuletzt leider geändert“, so Auer. Der Produzent in Rumänien habe zunehmend Schwierigkeiten gehabt, die geforderte Qualität zu liefern, auch deshalb, weil ihn die am besten qualifizierten Mitarbeiter verlassen hätten. „Wir waren in Burgalben nur noch mit Nachbessern, Ausbessern und Fehler beheben beschäftigt“, sagte Auer.

Rechnungen werden gesichtet

Der Betrieb im Gewerbegebiet Schorbach inklusive dem Wasa Store ist bereits geschlossen. Im September hatte es noch mal ein Jamboree gegeben, das große Treffen der Wasa-Möbelfreunde. Danach war der Abverkauf von Möbeln fortgesetzt worden. Die Möbel, die in der Ausstellung zu sehen sind, gehören der Auer Handelsgesellschaft, die von der Insolvenz nicht betroffen ist. Derzeit sei man dabei, alle Rechnungen zu sichten, um Eigentumsverhältnisse zu klären, erläuterte Auer. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde die Firma Vibe aus Mannheim bestellt. Wenn das geklärt ist, sei geplant, dass auch die Handelsgesellschaft ihre Möbel noch abverkaufen wird. Bei der Wasa handelt es sich um Auers Lebenswerk. Das Unternehmen war 1960 in Geiselberg gegründet worden und hatte mit der Produktion von Gartenmöbeln begonnen. 1979 war Auer – 1972 Goldmedaillengewinner im Rudern bei den Olympischen Spielen in München – als Geschäftsführer in das Unternehmen eingetreten, das seine Produktion in das Burgalber Gewerbegebiet Schorbach verlegte. Unter Auers Ägide begann Wasa die konsequente Ausrichtung auf gesundes Wohnen mit Massivholzmöbeln.

Anspruchsvolle Zielgruppe

Auer hatte Mitte der 2000er-Jahre die Geschäftsführung bei Wasa an einen Nachfolger übergeben, der das Unternehmen am Markt neu ausrichten wollte. Das funktionierte aber nicht. 2007 hatte die damalige Wasa GmbH Insolvenz angemeldet. Die Wasa Wohnen GmbH wurde gegründet und übernahm wieder die Massivholzmöbelproduktion. Der heute 75-jährige Auer kehrte als Geschäftsführer zurück. Direktvermarktung wurde in den Folgejahren wichtig. Wasa bediente mit seinen hochwertigen Produkten eine anspruchsvolle Zielgruppe, die Wert auf nachhaltiges und gesundes Wohnen legt. „Wir haben über 4000 Kunden“, bedauert Auer das mögliche Aus für das Unternehmen. Das Gebäude in der Schorbach, in dem die Wasa Wohnen zu finden war, war im Zuge der Wasa-GmbH-Insolvenz 2007 an einen Investor verkauft worden. Der hatte einen Teil der Halle an die Wasa vermietet, einen anderen Teil hatte die in Horbach ansässige EMS Schwanenmühle genutzt, um hier mit ihrer zur Unternehmensgruppe gehörenden SPS (Standardprodukte Schwanenmühle) GmbH zu produzieren.

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